Annette Biemer
Stille Post (Westerwald-Krimi) (erschienen Juni 05 - Schardt Verlag - 202 S - ISBN 3898411877 / 12,80 ) Der ruhige Schein trügt: In dem kleinen Dörfchen Badhausen im Westerwald haben es einige Bewohner faustdick hintr den Ohren. Das bemerkt auch die junge Postbotin Susanna Greiner, als sie hier ihren Dienst antritt. Mit einer gesunden Portion Neugierde ausgestattet, ist sie bald bestens über die Klatschgeschichten im Dorf informiert. Während sie sich mit aggressiven Postempfängern, dubiosen Antiquitätenhändlern oder auch aufdringlichen Tratschtanten herumschlägt, bleibt ihr nicht verborgen, daß manch einer ein wirkliches Geheimnis zu verbergen hat - denn der eine oder andere Brief, den Susanna zustellt, löst bei seinem Empfänger mehr Schrecken als Freude aus... |
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Anmerkung: Wer die Autorin kennt und bereits mit ihren Büchern Leseerfahrung hat, merkt sofort dass sie erneut eine flüssige Story dem Leser anbietet. Nicht dramatisch, blutquellend und voller Leichen, sondern eher geheimnisvoll und undurchsichtig entwickelt sich ihre Geschichte. Aber, gerade dieses geheimnisvolle zieht sich durch das gesamte Buch und leider erfährt der Leser sehr wenig über die wirklichen Ereignisse vor über 60 Jahren. Insgesamt bleibt sie mit der Story immer an der Oberfläche und somit ist der Leser viel auf Rätselraten angewiesen. Das Ende kommt ziemlich abrupt und dann mit einer Erklärung, die schon fast ins komische reicht. Fazit: Interessante Story, flott geschrieben zur
Geschichte: (01.06.05) *** |
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Schadensfall (Mittelhessen-Krimi) (erschienen Juni 05 - Schardt Verlag - 172 S - ISBN 389411869 / 12,80 ) Katja Mintler, kaufmännischer Part der KFZ-Werkstatt Katschmarek und Mintler, schlägt sich mit den Widrigkeiten des morgendlichen Aufstehens, ihrer Angst, in Streßsituationen schlgartig verhungern zu müssen und ihrer Allergie gegen den öffentlichen Dienst herum. Als sie durch Zufall einer reichen Dame schlagkräftig zur Hilfe eilen kann, wird sie aufgrund eines Mißverständnisses von ihr als Privatdetektivin engagiert. Eigentlich soll sie nur dafür sorgen, daß sich die Frau ungestört mit ihrem jungen Liebhaber treffen kann, doch bald stellt sich heraus, daß ihre Klientin weit größere Probleme hat. |
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Anmerkung: Autorin Annette Biemer hat sich für dieses Buch genau umgeschaut unter ihren Mitmenschen. Mit viel Charme und Witz erzählt sie alltägliche Begebenheiten und lässt ihre Hauptprotagonisten locker und leicht durch das Buch rauschen. In so einigen Situationen dürfte sich der Leser selber erkennen. Das Buch ist flüssig geschrieben, die Geschichte schlüssig und lässt sich humorig und spannungsvoll lesen. Fazit: Krimi mit viel Humor. Gelungen! zur Geschichte: (01.06.05) **** |
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Brückenschlag
(Wetzlar-Krimi) (erschienen Juni 2003 - Prolibris Verlag - 160 S - ISBN 3-935263-16-3 / 10,00 EUR ) Der pensionierte Kriminalhauptkommissar Friedrich Kessler erkundet Wetzlar auf seine Art: Er kann es einfach nicht lassen und ermittelt auf eigene Faust in einer Mordserie, die seine neue Heimatstadt in Atmen hält. Alle Opfer werden an der Lahn gefunden. Der Mörder rückt von einer Brücke zur nächsten vor. Der Leiter der SoKo, Friedrichs Neffe Dieter Hollereut, steht vor einem Rätsel. Der liebenswert-schrullige Friedrich lässt sich nicht davon abhalten, seinem Neffen zu helfen - ob der nun will oder nicht - und ahnt gar nicht, wie nahe er dem Mörder ist. |
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Anmerkung: Mit ihrem ersten Krimi hat die Autorin Annette Biemer die Stadt Wetzlar in Aufregung versetzt und ihre Leser - aus ganz Deutschland - in den Bann gezogen. Es ist ihr gelungen Menschen zu beschreiben, die in Ausnahmesituationen ganz ungewöhnliche Wege gehen, um endlich Frieden, Freiheit und Unabhängigkeit zu finden. Sie scheut sich nicht die Schattenseiten des Lebens zu zeigen und ist somit ganz real am Puls der Zeit mit ihrer Geschichte. Die Beschreibung der Stadt Wetzlar ist ihr sehr gelungen, so dass auch ein ortsundkundiger sich die Örtlichkeiten gut vorstellen kann. Die Geschichte beginnt nach Mitternacht unter der neuen Lahnbrücke. Der angetrunkene Spätheimkehrer - Edwin Berens - ist plötzlich stocknüchtern. An einem Pfeiler hockt ein Toter mit einer Eisenstange in der Hand - sieht aus wie ein Selbstmord. Der Tote heißt Holger Hegewald, 38 Jahre und kommt aus Dresden. In Wetzlar lebt seine Exfrau Tatjana und sein Sohn. Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf. Frank Böttcher und Michael Degener - zwei Polizeibeamte - haben die ganze Nacht den Tatort gesichert und wollen nun einen heißen Kaffee. Sie finden eine tote Ratte in einem Pullover - erschlagen und einem Zettel. "Tut mir leid". Große Ratlosigkeit. Friedrich Kessler hat es erst vor ein paar Monaten in die Stadt Wetzlar verschlagen. Er ist pensionierter Kriminalhauptkommissar, 72 Jahre alt und genießt seinen Ruhestand. Dieter Hollereut, ebenfalls Kriminalhauptkommissar und ein entfernter Neffe von Kessler, hegt zum Onkel Friedrich ein liebesvolles Verhältnis. Als Friedrich Kessler am nächsten Morgen von dem Toten erfährt, ist seine Neugier sofort geweckt. Obwohl sein Neffe mit den Ermittlungen betraut wurde, fließen die Informationen nur sehr spärlich. Deshalb ermittelt er selbst im Umfeld des Toten. Ein Gespräch mit der Exfrau Tatjana, die Russland-Deutsche ist bringt ihn aber nicht weiter. Am anderen Morgen ist er zeitig auf den Beinen. Ein Jogger entdeckt den nächsten Toten. Diesmal bei der alten Lahnbrücke. Manfred Bellmans, 37 Jahre, Gebrauchtwagenhändler wurde mit einem Baseballschläger erschlagen. Dieter Hollereut kommt ins schwitzen und Friedrich Kessler mächtig ins grübeln. Geht in Wetzlar ein Psychopath um? Handelt es sich bei den Morden um Racheakte oder Abrechnungen mit der Mafia? Friedrich Kessler entwickelt eine Theorie: Die Brücken in Wetzlar scheinen dem Täter etwas zu bedeuten. Oder ist auch das nur eine falsche Fährte? Obwohl es Aufrufe in der Zeitung gibt, kommen kaum Hinweise. Die Befragung von - Tatjana Hegewald, Rosi Teschner (Freundin von Bellmans), Rudi Marburger (Mitinhaber der Gebrauchtwagenhandlung) und Manuel Wenzeck (Angestellter) ergeben keine neuen Fakten. Und dann unter der Ponton-Brücke eine Plastiktüte mit einem... Spannend bis zur letzten Seite und mit einer Lösung, die dem Leser den Atem stocken lässt. (04.07.03) **** |
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© Friedrich Sulzer