Alfred Bekker

Der geheimnisvolle Mönch (ab 10 J) - historischer Krimi (Worms)
(Febr. 12 - Kerle Verlag - 240 S. - ISBN-13: 978-3451710889 / 9,95)

Reichstag zu Worms, Anno Domini 1521. Luther soll sich von seinen kritischen Aussagen gegenüber Kirche und Kaiser distanzieren. Wolfgang, Sohn der Gauklerfamilie Schreyer, belauscht zufällig ein Gespräch, in dem es darum geht, Luther aus dem Weg zu schaffen. Es gelingt ihm, ihn zu warnen, doch dann wird er Zeuge von Luthers Entführung. Monate später auf der Wartburg bemerkt Wolfgang einen geheimnisvollen Mann, der ihm seltsam bekannt vorkommt ...

  Anmerkung:
Autor Alfred Bekker hat einen wunderbaren und gut verständlichen historischen Krimi geschrieben. Der Kerle Verlag hat eine ausgezeichnete Schrift gelesen, so dass die jüngsten Leser mit diesem Buch sehr gut zurechtkommen werden. In seinem Plot hat der Autor historische Ereignisse um Martin Luther und den Reichstag von Worms verarbeitet. Ein kleiner Gaukler ist die Hauptperson und stellt für sein Alter viele Fragen und kann sich oftmals nicht damit abfinden von den Erwachsenen an der kurzen Leine gehalten zu werden. Doch die damligen Verhältnisse waren gerade für Gaukler, die nicht überall Willkommen waren nicht einfach. Dem Autor ist es gelungen diese Zeit gut darzustellen.

Wie viele befinden sich auch die Gauklerfamilie Schreyer auf dem Weg nach Worms. Da ihr Pferd fast schlapp macht, freuen sie sich über den Meistersinger aus Nürnberg, der sie bis zur nächsten Schenke begleitet. Dort hört Wolfgang durch Zufall, dass man Martin Luther während des Reichstags in Worms aus dem Weg räumen will. Dabei hat er doch eine Frist von 21 Tagen für freies Geleit erhalten. Nachdem sie ins Worms angekommen sind hat die Familie gute Einnahmen und Wolfgang wartet sehnlichst auf Martin Luther, denn er will ihn doch warnen vor einer drohenden Gefahr... oder hat er sich das alles nur eingebildet, die Worte des Rotbärtigen falsch verstanden?

Fazit: historische Ereignisse können so spannend sein. Sehr empfehlenswert!

(14.04.12) *****

   
Münsterwölfe (Münsterkrimi)
(erscheint Febr. 05 - Gmeiner Verlag - 229 S - ISBN 3-89977-626-7 / 9.90 EUR)

Tatort: Ein altes Mietshaus in Münster. Michael Hellmer schreibt unter dem Pseudonym Mike Hell Groschenromane. Ein Stromausfall, der seinen Computer lahm legt, vernichtet die letzten Seiten seines Western-Romans »Gnadenlose Wölfe«. Ursache ist der Fön eines Mannes, der bereits seit einer Stunde tot in seiner Badewanne liegt ... Damit beginnt für Hellmer eine Kette aberwitziger Verwicklungen. Ein inkompetenter Kommissar verdächtigt ihn und so hat Hellmer bald nur noch eine Wahl: Die Sache selbst aufzuklären!

  Anmerkung:
Wenn ein Autor ständig locker, flockig und wie 17 3/4 klingen möchte ist das auch für einen Leser eine große Herausforderung. Autor Alfred Bekker gelingt es nicht den Leser mit seiner Story, die als ausschließlich mager zu bezeichnen ist, zu fesseln. Vom ersten Moment an entsteht eine Hassliebe. Mag man den Ton, findet man sicher auch die Story, missfällt einem der Ton, so kommt von der Story nichts mehr herüber. Seine Ausdruckweise ist einfach, meist schnotterig, gegenüber Polizei und Beamten oftmals unter der Gürtellinie und seine Protagonisten haben nur schlechte Eigenschaften.
Fazit: Für dieses Buch muss der Autor Überzeugungsarbeit leisten

zur Geschichte:
Michael Hellmer, der sich mit dem Namen Mike Hell als Autor für Westernromane sein Brot verdient sitzt gerade an seinem neuesten Werk "Gnadenlose Wölfe" als der Strom ausfällt. Wütend, fluchend muss er mit ansehen, wie seine Arbeit den Bach hinunter geht. Das meiste ist nicht gesichert. Mutter und Tochter Meyer versuchen im Keller wieder die Sicherung einzuschalten, doch das funktioniert nicht. Hellmer geht ins Treppenhaus. Von oben kommt eine Frau mit wunderschönen Augen die gehetzt um sich blicken. Von unten stampfen die Meyers nach oben und gemeinsam geht man weiter zur Wohnung von Jürgen Lammers. Die Tür ist nur angelehnt und im Bad ist seine Leiche. Es sieht nach Selbstmord aus. Baden und fönen sollte man nicht gleichzeitig tun. Hellmer informiert die Polizei und die erscheint in Gestalt von Kommissar Rehfeld und Kollegen Lehmann. Vom ersten Moment an gibt es eine Hassliebe zwischen Rehfeld und Hellmer. Ein Phantombild der Unbekannten wird angefertigt und dann sind 2 Tage Pause. - Hellmer will endlich wieder schreiben, doch da taucht die schöne Unbekannte auf und bricht das Siegel der Wohnung. Hellmer geht ihr nach und dann kommen noch 2 starke Typen hinterher... von diesem Moment an hat Hellmer keine Ruhe mehr. Kommissar Rehfeld hält ihn für einen Komplizen, sogar für den Mörder und die Gegenseite sucht etwas bestimmtes...

(18.04.05) **

   
   
Eine Kugel für Lorant (Ostfriesland-Krimi)
(erschienen Juli 03 - Betzel Verlag - 200 S - ISBN 3932069129 / 11,80 €)

Eine Boßelkugel bekommt in einem Mordfall in Ostfriesland eine ganz besondere Bedeutung. - Lorant, ein Privatdetektiv, ist nur auf sich allein gestellt. Er hat keinen Polizeiapparat im Hintergrund, sondern nur seinen Spürsinn und sein Einfühlungsvermögen - Er ist also gezwungen, seine Trümpfe deer Reihe nach auszuspielen, immer in der Hoffnung, dadurch dem Mörder auf die Spur zu kommen. Kein Wunder, dass sich auch für ihn schnell eine Kugel finden könnte...

  Anmerkung:
Der Autor hat einen flotten, spannenden Krimi geschrieben den der Leser nicht mehr aus der Hand legt. Die Mörderjagd findet in Ostfriesland statt, dem platten Land und dem besonderen Menschenschlag. Die Story handelt von ungeklärten Todesfällen, einer mittelständischen Unternehmerfamilie, vom Boßeln und dem Leben in beschaulicher Landschaft. Der Autor legt seine Spuren in viele Richtungen, versteckt seinen Mörder gekonnt hinter einer Fassade und lässt seinen Privatermittler (Lorant) viele kleine Abenteuer bestehen. Lange Weile kommt nicht auf, denn die Story ist ständig in Bewegung. Fazit: schnell, rasant und kurzweilig zu lesen.

zur Geschichte:
Privatdetektiv Lorant aus Köln wird nach Ostfriesland zu einer Klientin gerufen. Frau Bernhardine Sluiter kann nicht an den ermittelten Unfalltod ihres Mannes durch die Polizei glauben. Sie glaubt an Mord. Gretus Sluiter wurde tot auf seiner Yacht gefunden mit eingeschlagenem Kopf. Familie Sluiter hat 3 Geschäfte für Boots- und Segelbedarf. Sohn Ubbo arbeitet im Unternehmen mit, Schwiegertochter Rena träumt von einer eigenen Boutique und die 2 Jungen Kevin und Marvin sind schlecht erzogen. Das Verhältnis zwischen Bernhardine und Rena ist angespannt. Einziger Hinweis für Lorant ist eine Schutzgelderpressung vor 6 Monaten. - Lorant bezieht sein Quartier bei der alten Beate Jakobs. Einfache Zimmer, Dusche auf dem Gang. Nur ein weiterer Gast und einheimische begegnen ihm in diesem Haus. Er setzt sich mit Hauptkommissar Meinert Steen in Verbindung, doch beißt fast nur auf Granit. Bei der damaligen Anzeige bezüglich der Schutzgelderpressung gegen Unbekannt war nichts herausgekommen. Lorant findet auf der Yacht eine Boßelkugel... und in der Zeitung einen Artikel über einen unbekannten Toten im Teppich mit einer Boßelkugel... Gibt es dort einen Zusammenhang? Eine weitere Spur führt in den Nachclub X-Ray...

(13.06.04) ****

   
   
Der Auftrag - Mord in Berlin (Alfred Bekker / Marten Munsonius)
(erschienen Sept. 02 - Betzel Verlag - 210 S - ISBN 3932069099 / 11,80 €)

Haben Sie schon einmal getötet? - Was sich aus dieser Frage entwickeln kann, erfährt man in diesem Buch. - Sogar in Berlin kann diese Frage gestellt werden. Und als ehemaliger Fremdenlegionär ist man vielleicht gar nicht so beeindruckt. Die kriminelle Energie der Gangster, die russenmafia und auch schöne Frauen sind jedoch Zutaten, die auch einem gestandenen Draufgänger manchmal die Suppe versalzen können.

  Anmerkung:
Das Buch hätte auch den Titel tragen können: Leichen pflastern seinen Weg... Alle paar Seiten wird in diesem Buch gemordet, Killer werden selbst zu Gejagten und vor Unschuldigen wird nicht halt gemacht. Teilweise ist es verwirrend, wer wen jagt und warum. Sehr schwer zu finden sind in diesem Buch die Drahtzieher. Das Ende des Buches ist mager, man kann sogar sagen, es endet ziemlich abrupt. Keine Zeit bleibt in der Story für große Gefühle und die Liebe...
Fazit: Blutige Jagd quer durch Europa

zur Geschichte:
Der ehemalige Fremdenlegionär lebt mit der Serviererin Tina Jörgensen zusammen. Eines Tages kommt ein Mann mit einer dicken Brille auf ihn zu und bietet ihm 5000 an, wenn er darüber nachdenkt, ob er einen Auftragsmord annimmt. Sollte er zusagen bekommt er einer halbe Million Schweizer Franken. - 3 Tage später taucht der Fremde in seiner Wohnung auf. Der Legionär sagt zu. Er soll einen russischen Nuklear-Wissenschaftler töten. Als Anzahlung werden 100.000 vereinbart. Doch diesmal lässt der Legionär den Mann nicht wieder so leicht entschwinden. Er merkt sich die Taxi Nr. und verfolgt die Spur zum Hotel Maritim. Dort hat der Mann Kontakt mit dem Schweden Bo Erikson. Bei dessen Zimmerdurchsuchung findet er einen Hinweis auf die Fa. Kreuzpaintner, Wien. - Mit Tina macht er eine Woche Urlaub und fährt nach Zürich um ein Konto einzurichten und dann weiter nach Wien. Leider findet er keinen weiteren Hinweis. - Zurück findet er in einem Schließfach einen Koffer mit entsprechender Waffe und den Namen des Opfers. Noch hat er 1 Woche Zeit. - Während er Schießübungen macht dringt in seine Wohnung ein Killer ein und tötet Tina... jetzt wird der Legionär bereits gejagt und er hat noch keinen Schuss abgegeben...

(22.07.04) ***

   
   

 

Home Bücherverzeichnis Autoren A-Z Bewertungen Verlage Neuerscheinungen Foren Links

© Friedrich Sulzer