Meinrad Braun

 

Das Schwedengrab
(März 07 - Emons Verlag - 272 S - ISBN 978-3897054929 / 9,00 €)

Im winterlichen Faschingstreiben des schwäbischen Städtchens Erbach entführen zwei Dämonen eine Frau, scheinbar im Scherz - tatsächlich aber verschwindet die junge Kurdin für immer. Sebastian Sailer, Psychiater mit einer Nase für Unheil, trifft am gleichen Tag in Erbach ein, um seine Kur in der Schlossbergklinik anzutreten. Die Begegnung mit einer alten Frau, die ihm wie eine Fastnachtshexe vorkommt und ihm heimlich einen menschlichen Zahn in die Hand gibt, lässt ihn nicht mehr los. Er begibt sich mit diesem Zahn auf eine Spurensuche, die ihn in die geheimnisvolle Schwedenhöhle führt - zurück in die Vergangenheit und schließlich buchstäblich an die Pforte der Hölle.

  Anmerkung:
Autor Meinrad Braun hat einen kompakten, dicht gewobenen Plot geschrieben. Was dem Buch fehlt ist Schwung, Elan und Spannung vom ersten Moment an. Der Autor ist ein gemächlicher Schreiber, kommt gerne ins erzählen, bleibt lange an Nebenschauplätzen und wird erst richtig aktiv ab Seite 200. Ab diesem Moment kommt der gesamte Plot in Fahrt und lässt den Leser nicht mehr los. Der Hauptprotagonist (Sailer) passt zum Plot. Ruhig und gemächlich kommt er daher, und hat alle Zeit der Welt.
Fazit: Kriminalroman für Leser die es gerne etwas ruhiger angehen lassen. Durchaus eine Empfehlung!

zur Geschichte:
Schwäbische Fasnet. Psychiater Sebastian Sailer kommt zur ungünstigsten Zeit an und gerät in den Strudel der Narren. Der Umzug durch den Ort hält ihn auf, und eine schöne Hexe erobert ein Teil seines Herzens. Dann kann er endlich zur Schlossklinik fahren und dort als Reha-Patient einchecken. Bald schon muss Sailer erkennen, dass das Reha-Programm, zusammengestellt von seiner Ärztin Frau Dr. Meier-Hülsgen, nicht seinen Vorstellungen entspricht und er klinkt sich nach und nach aus. Seine Freundin, Karin Oppermann, fliegt kurzfristig in die USA. Und diese Sache macht Sailer zu schaffen. Er schließt sich der Clique um den smarten Rüdiger an und landet in einer Diskothek. Dort trifft er wieder auf die "Hexe", die Christine heißt und ihm eine Abfuhr erteilt. Er muss sich beschäftigen und da fällt ihm die alte Babette ein. In seiner ersten Nacht in der Klinik war er ihr begegnet und sie brabbelte allerlei merkwürdigen Zeug vor sich hin. Von Teufeln, Mädchen und Gefahr. Seine Neugierde war geweckt und bei einem Besuch bei Babette bekam er noch einen Zahn von ihr. Was hatte das alles zu bedeuten? In langen Spaziergängen erkundet er die Umgebung und sein Interesse an den Höhlen wächst. Kurz nachdem er einen Kenner der Szene befragt hat, erleidet dieser einen schweren Unfall... War Sailer zu neugierig gewesen? Schwebt er längst selbst in Gefahr?

(12.09.07) ***

   
   
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© Friedrich Sulzer