Andreas Busch

Von Droste und die Vergangenheit (Münster)
(erscheint Mai 05 - KBV Verlag - 200 S - ISBN 3937001573 / 8,90 €)

In der Innenstadt von Münster entgeht ein bekannter Rechtsanwalt - während er gerade dabei ist, Ehebruch zu begehen - nur knapp einem Mordanschlag. Die Waffe: Ein einfacher Pfeil, wie er schon seit 2000 Jahren benutzt wird. Ein Irrtum, ein Versehen oder ein gezielter Mordversuch? - Kurz darauf wird ein wohlhabender Landwirt Opfer der nächsten Pfeilattacke. Der Mann stirbt. - Der skurille Fall macht Kriminalrat Richard von Droste besonders deswegen zu schaffen, weil er sich ganz unerwartet mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert sieht. Wo ist die verbindung, zwischen dem feinsinnigen von Droste und den brutalen Anschlägen eines offenbar Wahnsinnigen? Soll er sich seinen Mitarbeitern anvertrauen? Er ist in großer Gefahr, aber er schweigt...

  Anmerkung:
Der Autor liefert mit seinem zweiten Buch eine solide Arbeit ab. Seine Schreibweise ist immer sehr bedächtig, nur nicht reißerisch auf den Leser wirken, doch dazwischen etwas Humor und Esprit einstreuen. Seine Protagonisten sind gut in Szene gesetzt und machen nie den Eindruck nicht zu ermitteln, allen voran Hauptakteur von Droste. Dem Buch fehlt es an Spannung, die unterschlägt der Autor gänzlich. Der aufmerksame Leser mit gut geschulten Augen und entsprechendem Gehör ist sehr früh am Ziel der Tätersuche. Für alle anderen ergibt sich am Ende noch eine kleine Mörderjagd und ein (fast) unwahrscheinliches Motiv.
Fazit: Die Mörderjagd in Münster geht weiter. Gute Unterhaltung!

zur Geschichte:
Dr. Walter Humberg, Rechtsanwalt trifft sich mit Stefanie zu einem kleinen Liebesakt nur einem Torbogen. Plötzlich spürt Dr. Humberg einen Pfeil in sich und verliert das Bewußtsein. Stefanie flüchtet. - Kommissar Martin Papenberger und Kriminalrat Dr. Richard von Droste kommen zum Tatort. Im Moment ist in Münster die Send, ein großes Volksfest. Am Tatort gibt es außerdem Pfeil und der Tatsache, dass sich kein Pfeilgeschäft auf der Kirmes befindet, keine weiteren Spuren. Dr. Humberg, der im Franziskus-Hospital weilt, schweigt sich aus. - Am nächsten Tag im Büro ist das Team mit Oberkommissarin Tanja Swiderski und Sekretärin Corinna Paschwitz komplett. Von der Spurensicherung kommt die Information, dass der Pfeil Marke Eigenbau ist, und auf das Opfer geworfen wurde. Das Opfer vertritt meistens Baugesellschaften und Investoren und drückt deren Bauvorhaben rabiat durch. Ist hier ein Motiv zu finden? Und wer war die zweite Person im Torbogen? Diese Fragen beschäftigen den Kriminalrat. Er begibt sich erneut zum Tatort der letzten Nacht und ist verwundert. In einem Gebüsch liegt ein Schuh. Übersehen von der Spurensicherung, die er nun erneut anfordert. - Die Recherche zum Schuh ergibt, dass er von der Kundin Stefanie Schwelling erworben wurde. Ein erster Schritt, doch erneut müssen sie zu einem Tatort. Mit einem Pfeil wurde Anton Große-Venneberg, Jäger und Landwirt, erschossen...

(04.05.05) ***

   
   
Von Droste und der Obdachlose (Münster-Krimi)
(erscheint Mai 2004 - KBV Verlag - 208 S - ISBN 3937001115 / 8,90 Euro)

"Seltsames geschieht auf der Welt, auch heute noch". Kriminalrat Richard von Droste hat von Berufs wegen dieses Seltsame aufzuklären. Fast verzweifelt der gebildete und höfliche, etwas altmodische Feingeist an der brutalen Direktheit der Welt von heute. Aber nur fast. Wenn es sein muss, kann auch Kriminalrat Richard von Droste ganz schön hart sein.

So wie in seinem ersten Fall in Münster: Wer um alles in der Welt hat es darauf abgesehen, unschuldige Obdachlose umzubringen? Die Todesfälle häufen sich.

Von Dorste und sein kleines, sehr eigenwilliges Team suchen fieberhaft nach Verbindungen zu den ermordeten Männern. Warum sterben ausgerechnet Obdachlose? Sind es Einzeltätet? Steckt eine kriminelle Gruppe dahinter? Ist es Zufall? Richard von Droste taucht ein in eine Szene, die ihm bisher so fremd war wie der Mars... (30.12.03)

  Anmerkung:
Der Autor weicht von der Norm ab. Er zeigt in seiner Hauptfigur (von Droste) nicht einen smarten jugendlichen Kommissar, sondern einen älteren, gutsituierten Herrn, der sich als Neuer einem jungen Team gegenüber behaupten muss. Oftmals kommt es durch verschiedene Sprach- und Denkweise zu sehr amüsanten Situationen. Auch wenn der Autor seine Leser so dann und wann auf der lachenden Seite hat, so erzeugt er mit seiner Story doch sehr viel Spannung. Zwei Dinge sind dem Autor in diesem Buch besonders gut gelungen; der gedankliche Austausch seiner Hauptfigur mit sich selbst und die Sekretärin (Corinna Paschwitz). Eine Dame mit viel Pepp, Schwung und Herz.
Fazit: Gelungener Plot mit toller Besetzungsliste

zur Geschichte:
Kriminalrat Hans Wienstroer feiert gerade seinen Abschied mit Kollegen, als 2 Ereignisse seine Feier stören. Dr. Richard von Droste, sein Nachfolger kommt einen Tag früher und ein Mitarbeiter meldet eine Leiche. Für den scheidenden Kriminalrat ein schneller Abschied, für den neuen Kriminalrat ein rasanter Einstieg. Oberkommissarin Tanja Swiderski und Kommissar Martin Pagenkemper fahren zum Tatort. Neben einer Parkbank liegt der Tote Heiner Petersen, ein Obdachloser. Gerichtsarzt Dr. Mehanti kann Vorort keine Todesursache erkennen. Die Kollegen teilen sich auf. In der Nähe gibt es 3 Obdachlosenheime, die alle aufgesucht werden. - Von Droste kehrt ins Büro zurück und freut sich, dass die Sekretärin Corinna Paschwitz für Ordnung gesorgt hat. Auf seinem Tisch liegt nur eine Akte. Robert Verling, Obdachloser, vor 2 Wochen tot aufgefunden - Todesursache ungeklärt. Ins Visier der Ermittler rückt das Obdachlosenasyl Kettlerhaus. Beide Tote haben dort gewohnt und hatten nach ihrem Ableben Besuch von einem Unbekannten. Eine weitere Spur führt zum Obdachlosen Tommi Berger. Als von Droste auf ihn trifft setzt er einen präzisen Haken und flieht...

Mehr wird nicht verraten. Lesen!!

(14.06.04) ****

   
   

 

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