Peter Demant
Die
Stadtpaten oder die Müllmafia (Dokumentarischer Köln-Krimi) (erschienen Mai 05 - Schardt Verlag - 223 S - ISBN 3898411745 / 12,80 ) Der Kölner Müll- und Spendenskandal sowie die Affäre um die iranischen Volksmujahreddin bilden den realen Hintergrund dieser authentischen Romandokumentation. Erstmals spricht hier ein Insider über das kriminelle Geflecht und die Selbstbedienungsmentalität der Kölner Kommunalpolitiker um die AVG, die Köln-Arena, den MediaPark und den Flughafen. Zentrum des Buches sind Originalprotokolle, Presseberichte, Zeugenaussagen und Mitschriften, die in einer Romanhandlung eingebettet sind. Der Erzähler verbürgt als Mitarbeiter der Stadt die Zusammenhänge: die Figuren der aufrüttelnden kriminellen Machenschaften sind für den Kenner zu entschlüsseln. - Das Buch versteht sich nicht als humorige Darstellung des Kölner Klüngels, wie es verharmlosend heißt, sondern als Beschreibung kriminellen Handelns von Politikern und Wirtschaftsmanagern, vor dessen Ausmaß der normale Bürger fassungslos den Kopf schüttelt. |
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Anmerkung: Dies Buch soll ein "Dokumentarischer Köln-Krimi" sein, was immer man darunter auch verstehen mag. Fast 2/3 Drittel des Buches ist trocken, verwirrend und mit so vielen Nebendetails geschrieben, dass dieses Buch wirklich nur etwas für Insider ist. Für Außenstehende, die sich im politischen Intrigenspiel nicht auskennen, schreibt der Autor zu umständlich, zu präzise und zu weitläufig. Für den interessierten Leser wird diese Geschichte erst wirklich klar im letzten Drittel, als die polizeilichen Ermittlungen beginnen und die damaligen Mitarbeiter ihre vollständigen Aussagen verfassen. Dann ist dieses Buch auch spannend, nachvollziehbar und man versteht, wie der Klüngel mit Posten, Projekten und Portokassen geschoben hat. Interessant auch die Personalpolitik, die sich mit jedem Projekt wie eine Landschaft verändert. Wer aufmuckt ist nicht geeignet für einen entsprechenden Posten, wer schweigt, nimmt und weitere Partner ins Boot holt, herzlich Willkommen. Dabei bringt der Autor sehr stark zum Ausdruck, dass am Ende des Projektes "KölnMüll" nicht mehr die geeignetsten Mitarbeiter tätig waren, sondern die Rahmabschöpfer, die sich später selbst nur als Opfer gesehen haben. Einen wirklich starken Rücken hatten nur wenige Protagonisten in diesem Theater. Fazit: Versuch Politik dem Bürger näher zu bringen. Teilweise gelungen. (05.07.05) ** |
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© Friedrich Sulzer