Virginia Doyle

Die rote Katze
(erschienen Mai 05 - Heyne Verlag - 416 S - ISBN 3453430956 / 8,95 €)

Ein Aufsenden erregender Mord an einer Tänzerin der Revue "Die rote Katze" ist der erste Fall für den jungen Polizisten Heinrich Hansen, der nach Jahren auf See an seinen Geburtsort St. Pauli zurückkehrt. Das Vergnügungsviertel um die Reeperbahn hat sich in den vergangenen Jahren ebenso verändert wie die Menschen, mit denen er aufgewachsen ist. Hansen erkundet auf der Suche nach dem Mörder als so genannter "Viglilant", als verdeckter Ermittler, Straßen und Spelunken seiner alten Heimat.

   
   
   
Das giftige Herz (historischer Weihnachtskrimi)
(erschienen Nov. 04 - rororo Verlag - 190 S - ISBN 3499238209 / 7,90 €)

Adventszeit 1881. Im Stadtgraben von Nürnberg wird ein Junge tot aufgefunden. Im Mund entdeckt die Polizei ein Stückchen Lebkuchen. Wenig später wird der Ratsherr Jakobus Ehrenhoff am Henkersteg aufgeknüpft. Um seinen Hals baumelt der Rest eines vergifteten Lebkuchenherzens.

  Anmerkung:
Die Autorin hat sich mit dem Anhang im Buch - viele Weihnachtsplätzchenrezepte, Lebkuchen und Stollen - viel Mühe gegeben. Wer noch kein weihnachtliches Backbuch hat, kann hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Krimi und Plätzchen. Die Story an sich ist flach. Sehr liebevoll und romantisch erzählt, aber ohne viel Spannung. Ihre Hauptprotagonisten ermitteln zwar auf getrennten Wegen, doch kommen sie sich am Ende sehr nahe. Ein aufmerksamer Leser merkt schon sehr bald, aus welcher Richtung der Täter kommt und das Motiv liegt fast schon auf der Hand. Am Ende ist es ein rührseliges Weihnachtsmärchen und treibt dem Leser die ein oder andere Träne in die Augen. "Stille Nach, Heilige Nacht"
Fazit: Historische Bäckerei mit Krimi

zur Geschichte:
Inspektor Gregor Wanner erhält zu früher Stunde besuch von Oberrat Schreiber. Sie fahren zu einer Leiche. Ein Junge wurde mit einem Lebkuchenherz vergiftet. - Bäcker Friedrich Dunkel wird von seiner Frau gebeten einen neuen Gesellen einzustellen. Jacques Pixtoux, eigentlich Koch, auf der Suche nach Arbeit steht in der Backstube. Der Bäcker ist einverstanden. Es gibt durch die Weihnachtszeit viel Arbeit. Lebkuchen sind sehr gefragt. An das frühe Aufstehen und die lange Arbeitszeit gewöhnt Pistoux sich bald. Er ist ja in Nürnberg auch nur auf Zwischenstation, sein Ziel ist Hamburg. Für die weitere Reise fehlen ihm die finanziellen Mittel. Im Lager rumpelt es. Junge Diebe versuchen zu stehlen und Bäcker Dunkel ist unglaublich wütend. - Inspektor Wanner schaut sich auf dem Christkindl Markt um. Viele Informationen bekommt er nicht. Ein zerlumpter Junge hat Bratwurst und Lebkuchen gestohlen. Hat das etwas mit seinem Fall zu tun? Nur kurze Zeit später wird an der Pegnitz eine weitere Leiche gefunden. Ratsherr Jakobus Ehrenhoff trägt ein vergiftetes Lebkuchenherz um den Hals. Der Gewürzhändler Wetzel ist außer sich. - Bäcker Dunkel fasst vertrauen zu Pistoux und erzählt von den alten Lebkuchenrezepten die schon seit mehr als 600 Jahren in seinem Besitz sind. Er hat viele Neider. Besonders auffällig verhält sich Leopold Schaller. Pistoux liefert Lebkuchen ins Haus Ehrenhoff und kurze Zeit später wird Bäcker dunkel verhaftet...

(12.11.04) ***

   
Das Totenschiff von Altona
(erschienen Juli 03 - rororo Verlag - ISBN: 3499331985 / 8,90 €)

Hamburg, 1882. Meisterkoch und Amateurdetektiv Jacques Pistoux trittseien neuen Dienst im Hotel de IÈurope unter bedenklichen Vorzeichen an: Ein Dreimaster mit über zweihundert Toten ist in den Hafen von Altona getrieben. Offensichtlich gab esein Massaker an Deck, und man versucht den Skandal von höchster Stelle zu vertuschen. Ausgerechnet vom Reeder dieses Schiffs bekommt Bankettchef Pistoux seinen ersten Auftrag für ein Galadiner. Der Geschäftsmann will seine bildschöne Tochter endlich in den Hafen der Ehe bringen. Doch die nächste Tragödie lässt nicht lange auf sich warten.

  Anmerkung:
Virginia Doyle hat Ihren Meisterdetektiv Pixtoux schon in mehreren Büchern zum Einsatz gebracht. Für mich war es die erste Begegnung mit dieser Autorin. Sie schreibt sehr flüssig, es macht Freude dieses Buch zu lesen und die Rezepte, die auch im Anhang vermerkt sind, sind schon ein Gaumenschmaus. Nicht richtig überzeugen konnte Sie mich mit der Geschichte. Am Anfang tappt der Leser völlig im dunkeln, es passieren viele Dinge die keinen Zusammenhang ergeben und am Ende des Buches gibt es eine traurige Wahrheit, die zum Mörder führt und auch nicht. Viele Ereignisse spielen noch weiter zurück, Menschen benehmen sich nicht normal und für den Leser ist es schwer so nach und nach in die Geschichte einzusteigen. Der Detektiv selbst lässt es an Spritzigkeit fehlen, hat bei mir den Eindruck hinterlassen er wäre der berühmte, belgische Meisterdetektiv mit den grauen Zellen.

(22.04.02) **

   
   

 

Jürgen Alberts (Hg.) Morden im hohen Norden Sept. 06 Heyne Verlag Böse Augen ****
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© Friedrich Sulzer