(erscheint Aug. 05 - Knaur Verlag - 480 S - ISBN 3426628368 / 7,95 €)
Der Killer ist ihr näher, als sie ahnt. Eine Mordserie erschüttert Hamburg. Drei Leichen werden entdeckt - alle drei wurden schrecklich verstümmelt, allen dreien wurde ein Kreuzzeichen in die Stirn geritzt. Die Ermittler stehen unter starkem Druck der Öffentlichkeit, und Sven Diekmann, der Leiter der Mordkommission, bittet Polizeipsychologin Johanna Jensen um Unterstützung. Schon bald muss sie ihre Kräfte mit dem gefährlichen Killer messen - er ist ihr näher, als sie ahnt ...
Autorin Nicole Drawer hat sich in ihrem zweiten Buch nicht für die ganz große Dramatik entschieden, sondern für einen starken psychologischen Aufbau einer Story mit vielen leisen Tönen. Der Leser wird von der ersten bis zur letzten Seite einbezogen in die Story, die sich zusammensetzt aus Vergangenheit und Gegenwart, aus Freundschaft und Feindschaft, aus Liebe, Hass und bestialischen Morden. Sie entscheidet sich erneut für ihre Protagonisten (Sven Diekmann u. Johanna Jensen) aus ihrem ersten Buch und lässt diese zwei unterschiedlichen Menschen zusammenwachsen. Nicht ohne Komplikationen, Gerangel um Macht, Recht und Einsicht. Gerade in diesem Bereich gelingen der Autorin viele Szenen die den Leser tief berühren. Der einzige kleine Minuspunkt geht in Richtung Täter, den der aufmerksame Leser bereits nach dem ersten Drittel des Buches ermittelt hat. Aber, da der Täter bis zuletzt im Spiel bleibt und noch so manche Intrige inszeniert, bleibt das Buch auch spannend. Fazit: Nicole Drawer zum Zweiten - das darf der Leser nicht versäumen. Ein weiterer Serienkiller jagt durch Hamburg. Empfehlenswert!
zur
Geschichte:
Sven Diekmann, Leiter der Mordkommission und seine
Mitarbeiter Martin Feiler und Julika Gebhardt haben einen
neuen Fall. Das Opfer heißt Verena Zenker, 32 Jahre alt
und lebte 10 Jahre in der Psychiatrie. Sie wird von ihrer
Freundin Maria Markwitz tot in ihrer Wohnung aufgefunden,
in der sie seit kurzem versuchte ein selbstständiges
Leben in Freiheit zu leben. Der Mörder hinterlässt ein
Kreuz auf der Stirn des Opfers. Am Tatort ergeben sich
wenig Spuren. - Psychologin Dr. Johanna Jensen betreut
Angehörige der Polizei. Johanna hat ihren letzten Fall
noch immer nicht ganz verarbeitet. Die Beziehung zu ihren
Freunden Markus und Florian ist zerbrochen. Der Kontakt
zu Joachim Wille spärlich und für Freund Stefan hat sie
noch immer keine Lösung gefunden. Im Moment ist sie mit
dem Polizisten Ratmann beschäftigt. Seine Frau verließ
ihn, da er große Alkoholprobleme hat. - Sven Diekmann
wird zu einer weiteren Leiche geführt. Es handelt sich
um den Pädophilien Siegfried Kausch. Ein Kreuz auf der
Stirn und ein Zettel mit einem Bibelspruch sind die
einzigen Hinweise. Obwohl er damals ein sehr gespaltenes
Verhältnis zur Psychologin Johanna Jensen hatte, bittet
er sie inoffiziell um Mithilfe. Die Ermittler geraten
wieder einen Fall in dem ein Serienkiller sie versucht
herauszufordern... und dabei geht er über weitere
Leichen...
(20.07.05) ****
erschienen Okt. 03 - Moewig Verlag - 208 S - ISBN 3811818082 / 7,95€)
Immer ausgefeiltere Techniken und Methoden setzt die morderne Kriminalistik ein, um Gewalttätern auf die Spur zu kommen, von der DNA-Analyse über die mikroskopische Untersuchung von Fasern oder Zahnabdrücken bis hin zur Erforschung der Lebensgewohnheiten von Insekten.
Dieses Buch, das sich so spannend liest wie ein Krimi, zeigt: Die Wirklichkeit ist fasziniernder als jeder Thriller!
(erschienen Juli 2003 - Knaur Verlag - 382 S - ISBN 3-426-62322-6 / 7,90)
Ein sadistischer Serienkiller geht um. Seine Opfer: attraktive junge Frauen. Alarmstufe rot bei der Hamburger SOKO. Erst als Psychologin Johanna Jensen zu den Ermittlungen hinzugezogen wird, gibt es eine erste heiße Spur. Doch dann verschwindet ein Kollege spurlos und auch Johanna kann dem Terror nicht entkommen. Denn die Vergangenheit holt jeden wieder ein...
Für ein Erstlingswerk wirklich gelungen. Gute Beschreibungen der Personen, flüssiger Schreibstil und die Geschichte könnte/kann sich so zugetragen haben.
Die Geschichte spielt in Hamburg. Johanna ist am Wochenende, mal wieder allein, da ihr derzeitiger Freund Stefan in Köln weilt - wahrscheinlich bei einer anderen Frau. Sonntag früh klingelt das Telefon und Johanna wird zur Mordkommission gerufen. Sie ist Psychologin und kümmert sich bei der Polizei um Polizisten und deren Probleme. So lernt sie auch Markus kennen, der nicht damit klar kam schwul zu sein - sich nicht outen konnte. Heute lebt er in einer glücklichen Beziehung mit Florian, wurde versetzt und kommt mit seinem Chef Sven Diekmann gut aus.
In Hamburg hat es 4 Tote Frauen gegeben und Martens, Chef des Landeskriminalamtes hat Frau Dr. Johanna Jensen als Profilrein eingeschaltet. Diekmann mag sie vom ersten Moment an nicht - somit sind Spannungen vorhersehbar - aber es gibt auch ruhige Phasen. Das 1. Opfer heißt Claudia Beckmann, als 2. Sigrid Meinecke, dann Maike Behrens und zuletzt am gleichen Tag wie Maike Gudrun Spengler in Schleswig-Holstein. In der ersten gemeinsamen Pressekonferenz lässt Diekmann Johanna auflaufen. Im Anschluss daran wird die SOKO gegründet. Diekmann verhört nochmals den Ehemann Spengler und Johanna erscheint das Verhör viel zu brutal.
Johanna versucht auf eigene Faust zu ermitteln - Taxisuche - nochmals die Eltern, Verwandte befragen - Dr. Reuschel, denn die Todesursachen sind noch immer ungeklärt. Aber alle treten auf der Stelle. Während eines Abendessen bei Florian und Markus lernt sie Joachim Wille kennen und verliebt sich in ihn. Dann kommt wieder Bewegung in den Fall. Endlich ein Tatverdächtiger - Stefan Neuss. Er hat bereits vor Jahren gemordet, gilt aber als geheilt. Johanna tobt, findet die Verhörmethoden unmöglich und setzt sich gegen Diekmann durch. Ein Arzt wird verständigt, Neuss kommt zurück in die Psychiatrie.
Sonntag nach dem Fußballspiel - Markus wird entführt. Flo alarmiert Johanna und die wiederum Diekmann. Niemand meldet sich. Johanna fährt in ihre Wohnung - ein Päckchen wartet auf sie. Inhalt: Finger von Markus. Dann ein Telefonanruf - Johanna bricht vollkommen zusammen. Plötzlich ist Joachim Wille da und er verständigt Diekmann. Wieder geht der Machtkampf zwischen den beiden weiter. Was will der Täter? Warum Markus? Es ist jetzt ein Spiel auf Leben und Tod.
Um nicht alles zu verraten, endet meine Beschreibung hier. Das Buch ist wirklich lesenswert, obwohl ich der Meinung bin, dass die Psychologin viel zu lange braucht um sich erneut an das Täterprofil zu machen. Die Psychologin Johanna ist teilweise selbst wie ein Kind - als Leser fragt man sich wirklich, ob man sich von dieser Frau helfen lassen kann - sie hat ihr eigenes Leben nicht im Griff. Den Tod ihres Bruders - Silvia Marquardt - ein Fall mit Höhen und Tiefen - Susanne Gebauer, Anwältin.... Was mir besonders gut gefallen hat, sind die geführten Selbstgespräche des Täters - somit bekam der Leser immer wieder einen kleinen Hinweis.
Falls Frau Drawer nochmals ein Buch schreiben sollte, gehöre ich bestimmt zu Ihren Lesern.
(14.06.03) ****
