Bernd Franzinger
Jahrgang 1956, lebt mit seiner Familie in einem kleinen Dorf bei Kaiserslautern.
Familiengrab (Juli 11 - Gmeiner Verlag - 371 S. - ISBN-13: 978-3839211731 / 11,90 ) Bei einer Geburtstagsfeier wird auf die Familie des Pfälzer Parkettfabrikanten Anton Denzer ein heimtückischer Mordanschlag verübt, bei dem mehrere Menschen sterben. Die Tatwaffe ist eine mannshohe Felsenkugel, die in einem Berghang gelöst und auf ihren todbringenden Weg ins Tal geschickt wurde. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, denn Kommissar Wolfram Tannenberg und sein Team treffen auf eine Mauer des Schweigens. Familie Denzer hat in der Vergangenheit ihre Probleme selbst geregelt, doch es folgen weitere Anschläge. Die Lösung des Falls liegt seit Jahrzehnten in den Wäldern des Moosalbtals verborgen |
|
Jammerhalde (Kaiserslautern) (Juli 07 - Gmeiner Verlag - 325 S - ISBN 978 3899777277 / 9,90 ) An der Jammerhalde, einem düsteren Nordhang im Pfälzerwald, wurde im Dreißigjährigen Krieg ein grausames Massaker verübt. Genau an diesem geschichtsträchtigen Ort wird ein männlicher Leichnahm entdeckt, dem schon bald weitere folgen sollen. Alle Opfer wurden auf bestialische Art und Weise getötet und verstümmelt. Nach jedem Mord legt der Täter zudem eine weiße Lilie auf dem Gedenkstein der Jammerhalde ab. - Was bedeuten diese makabren Arragements? Haben die Taten etwas mit einer ungelösten Liebespaar-Mordserie aus den 70er-Jahren zutun? Die Suche nach dem brutalen Serienmörder führt Hauptkommissar Wolfram Tanneberg zu einem Historikerverein, bei dem auch seine neue Herzdame, Johanna von Hoheneck, Mitglied ist. |
|
Anmerkung: Autor Bernd Franzinger lässt seine Serienfigur weiterhin im Rennen. In seinem neuesten Plot beweist der Autor, dass er sich auch Leserwünsche oder Leseranregungen zu Herzen nimmt. Er hat seinen Hauptprotagonisten ein bisschen gezähmt. Damit steigert er auch wieder den Lesespaß, denn das Team ist nach wie vor unschlagbar und diesmal sehr historisch angehaucht. Der neueste Fall hält was der Klappentext verspricht. Viel geschichtliche Unterhaltung, grausame Morde und einen leichten Hauch von Liebe. Fazit: Die Neuzeit ist so spannend wie die Historie. Beste Unterhaltung zur Geschichte: (06.09.07) **** |
|
Bombenstimmung (Kaiserslautern) (erschienen Sept. 06 - Gmeiner Verlag - 325 S - ISBN 3899776844 / 9,90 ) Hauptkommissar Wolfram Tannenberg fiebert dem Ereignis des Jahres entgegen. Deutschlands beliebteste Quiz-Show gastiert in seiner Heimatstadt. Mit von der Partie ist seine Familie: Vater, Bruder und Neffe nehmen als Kandidatenteam an dem Quiz in der ausverkauften Stadthalle teil - Mitten in der Livesendung meldet sich ein skrupelloser Erpresser und fordert den Hauptgewinn von 10 Millionen Euro. Er behauptet mehrere Sprengsätze im Keller des Gebäudes deponiert zu haben und droht diese zu zünden. Als zwei Bomben in der Nähe der Halle explodieren, wird tannenberg klar, dass ihm nur noch wenig Zeit bleibt, um eine Katastrophe zu verhindern... |
|
Anmerkung: Der Autor hat sich doch bereit erklärt seine Hauptfigur noch ein Weilchen am Leben zu erhalten. Diesmal lässt er dem eigensinnigen Ermittler einfach freie Hand. Tannenberg und drei weitere Protagonisten gegen den Rest der Welt. Das führt zum Heldentum und alle Medien preisen den großen Ermittler. Für den Leser ist es nur eingeschränkt interessant. Die besten Szenen finden unterirdisch statt, auf der Suche nach einem Weg in die Halle. Später lebt der gesamte Plot vom Zufall, von der Sturheit des Hauptprotagonisten und weiteren Opfern. Fazit: Allein gegen den Rest der Welt, nur mit einer handvoll zuverlässiger Mitarbeiter. zur Geschichte: (09.09.06) *** |
|
Wolfsfalle (erscheint Sept. 05 - Gmeiner Verlag - 325 S - ISBN 3-89977-650-X / 9.90 EUR) In der Asche
eines Krematoriums wird ein wertvoller Platinring
gefunden. Er trägt die Gravur In ewiger Liebe,
deine Leonie. Eine Frau gleichen Namens erscheint
bei der Polizei und meldet ihren Freund als vermisst. Am
Abend dieses schicksalhaften Hochsommertages erhält
Wolfram Tannenberg eine SMS, in der ihm Leonie mitteilt,
dass sie ihn dringend sprechen müsse. |
|
Anmerkung: Der Autor arrangiert einen neuen Fall um seine bewährten Protagonisten. Alle Wege führen von Kaiserslautern zu Tatorten und Ermittlungsarbeiten. Doch diesmal kann der Hauptprotagonist (Wolf Tannenberg) nur aus der Deckung ermitteln. In einer leicht verständlichen Story und geschickt geschrieben verfolgt der Leser teilweise atemlos die Verfolgung eines Mannes, der eigentlich für Recht und Gesetz steht. Den Gegnern sind keine Mittel zu gemein, keine Tricks zu mies um an ihr Ziel zu kommen. Fast 100 Seiten lässt der Autor seinen Protagonisten, aber auch die Leser im buchstäblichen Regen stehen. Hier heißt es durchhalten, denn abgerechnet wird erst am Ende. Vielleicht hätte man diesen Teil etwas kürzen können und die dann folgenden plötzlichen Geistesblitze nicht so krass darstellen sollen. Dennoch: Im Gegensatz zu den 2 vorherigen Teilen kommt wieder mehr Schwung und Elan in den Krimi. Ob der Leser den letzten Teil gelesen hat? Fragen wir den Autor. Fazit: gelungener Krimi mit viel Spannung und bewährtem Team. Empfehlenswert! zur
Geschichte:
(15.08.05) **** |
|
Dinotod (erscheint Februar 05 - Gmeiner Verlag - 324 S - ISBN 3-89977-630-5 / 9.90 EUR) Auf dem Gelände der größten Dinosaurier-Ausstellung Europas entdecken Kinder einen von den stacheligen Rückenplatten eines Stegosaurus aufgespießten weiblichen Leichnam. Es handelt sich bei der Toten um die Frauenbeauftragte des nahegelegenen Bildungszentrums. Bereits ein paar Tage später treibt der leblose Körper einer engagierten Kulturjournalistin nur wenige Meter von der Urtier-Nachbildung entfernt in einem kleinen See. Zwei zentrale Fragen drängen sich den Ermittlern auf: Was verbindet diese beiden Frauen miteinander? Warum hat der Täter ausgerechnet diesen Ort ausgewählt? Hauptkommissar Tannenberg ist von den schrecklichen Ereignissen gleich in mehrfacher Hinsicht direkt persönlich betroffen. Die Mordserie weist deutliche Parallelen zu seinem ersten Fall auf. Aber diese offensichtlichen Hinweise will er zunächst ebenso wenig wahrhaben, wie die Tatsache, dass urplötzlich sein eigener Bruder in Tatverdacht gerät. |
|
Anmerkung: Mit dem Autor geht der Leser erneut in Kaiserslautern auf Verbrecherjagd. Auffällig ist nicht die Story, sondern der Hauptprotagonist (Kommissar Tannenberg). Aus der am Anfang der Serie liebenswürdigen Kommissar ist ein richtiger Zyniker geworden, exzentrisch bis zum abwinken und garstig, dass die Lust am Lesen vergehen könnte. Fast jeder Kommentar, jede Anweisung an Mitarbeiter ist bissig, unfair und kleinlich. Durch diese charakterlichen Eigenschaften überspielt der Autor die komplette Story. Innerhalb des Buches befindet sich der Leser auf einem Nebenschauplatz, an dem wie immer gemordet wird und nur durch die Nebendarsteller (Ehepaar Schauß) überhaupt eine sachliche Ermittlung erfolgt. Während der Hauptprotagonist über bissige Hunde und vergangene und neue Liebe resümiert, laufen die losen Enden an ihm vorbei. Fazit: Für Fans ein weiterer Fall, allerdings ohne Höhepunkte. zur
Geschichte: (27.03.05) *** |
|
Ohnmacht (erscheint Aug. 04 - Gmeiner Verlag - 377 S - ISBN 3-89977-619-4 / 9,90 ) Von einem Eisenbahntunnel herunter wird ein betäubter Mann auf die Gleise geworfen und kurz danach von einem Intercity überrollt. Exakt 48 Stunden später wiederholt sich dieses makabere Szenario. Aber das ist nicht das Einzige, was die Toten miteinander verbindet: beide waren nackt, ihre Hinterteile zierte die gleiche auffällige Tätowierung. Da die Mordopfer ansonsten keinerlei Identifikationsmerkmale aufweisen, gestaltet sich die Ermittlungsarbeit zunächst äußerst schwierig. In Wolfram Tannenbergs privatem Umfeld ereignen sich derweil erfreuliche Dinge: Nichte Marieke hat ihren Traummann gefunden. Umso größer ist der Schock, als sie erfährt, dass ihr Freund nach einem Motorradunfall in eine Privatklinik eingeliefert werden musste. |
|
Anmerkung: In seinem dritten Krimi aus Kaiserslautern widmet sicher der Autor dem Thema "illegaler Organhandel". Nur teilweise kann man dieses Werk auf 377 Seiten als gelungen bezeichnen. Spannend in dem Buch ist es am Anfang und am Ende, wo der Autor seine Protagonisten voll zum Einsatz bringt. Dazwischen ist dem Autor viel gähnende Leere gelungen. Seitenweise Gedankenspiele eines Hirntoten, Familienleben im Hause Tannenberg und das Leben im Polizeipräsidium. Die kleinen nichtssagenden Nebenschauplätze wurden vom Autor sehr herausgehoben. Das Leben in der Schlossklinik drehte sich nur um einen Patienten (Max). Obwohl manchmal von anderen die Rede war, gab es keine Informationen zu deren Angehörigen. Nach der Stürmung werden nur apathische Menschen gefunden, die wohl alle keine Angehörigen hatten. Irgendwie fehlt dem gesamten Klinikteil das Leben. Trauernde, wütende Angehörige, Drohungen gegen die Ärzte oder ein Mordanschlag in der Klinik. Der mittlere Plot ist zu oberflächlich geraten und der Autor taucht schriftstellerisch zu wenig in den Sumpf des Organhandels ein. Fazit: fehlende Spannung und Action, aber für Fans des Autors sicher ein Muss. zur Geschichte: (24.08.04) *** |
|
Goldrausch (erscheint Februar 04 - Gmeiner Verlag - 376 S - ISBN 3-89977-609-7 / 9,90 Euro) Brand in einer
renommierten Softwarefirma! Bei der Brandnachschau finden
Feuerwehrleute im Büro des Finanzvorstandes einen stark
verkohlten Leichnam, dessen Schädel mit einem schweren
Gegenstand brutal zertrümmert wurde. Hauptkommissar
Tannenberg nimmt nur widerwillig die Ermittlungen auf,
denn sie führen in eine Welt, in der er sich ganz und
gar nicht zu Hause fühlt. |
|
Anmerkung: Mit großer Spannung habe ich auf den 2. Teil um das Team von Kommissar Tannenberg gewartet und wurde nicht enttäuscht. Bernd Franzinger hat einen spannenden, teilweise auch kritischen Krimi geschrieben um die jungen Firmen am Neuen Markt, deren Aufstieg, Gewinnchancen und tiefen Fall. Dabei lässt er die Kollegen um Tannenberg nicht aus. Sie alle träumen davon schnell reich zu werden und fallen am Ende tief. Sehr realistisch dargestellt. Fast schon ein Finanzthriller! Besonders gut gefallen hat es mir, dass der Autor seine Hauptfigur oftmals in die Vergangenheit einer glücklichen Ehe oder auch Jugend zurückschweifen lässt. Dadurch wirkt er noch sympathischer und menschlicher. Eine gelungene Fortsetzung aus Kaiserslautern. zur
Geschichte: Kriminalhauptmeister Armin Geiger ist im siebten Himmel. Endlich hat das Glück auch an seine Tür geklopft. Seit 3 Monaten ist er Mitarbeiter der Midas-Investment-Fonds und erhält für seine Verträge Provision. Die Renditen sind hoch und die Anleger keine Mangelware. Sein Vorgesetzter, Carlo Weinhold weiß Geiger zu nehmen und bringt ihm das entsprechende Know-how bei. Als er mit seinem Porsche im Präsidium vorfährt, hat er die Aufmerksamkeit aller und ist glücklich. Erbschaft? Lottogewinn? Geiger verteilt bei den Kollegen die Prospekte von Midas-Investment und schwärmt von den tollen Renditen. Die Sekretärin Petra Flockerzie - genannt Flocke, aber auch Sabrina Schnauß und viele andere Kollegen investieren bei ihm. Sogar der Staatsanwalt Dr. Hollerbach. Hauptkommissar Tannenberg versucht die Aufmerksamkeit auf den neuen Fall zu lenken. Die Tote wurde erschlagen - das Gesicht kaum erkennbar und vermisst wird eine schwere Figur - ein Bär. Danach wurde der Brand gelegt und ein Einbruch vorgetäuscht. Eine erste Spur führt zu Ellen Herdecke und Tannenberg schießt sich immer mehr auf von Wandlitz ein. Motiv? Gelegenheit? Auch nach 14 Tagen keine heiße Spur, dafür aber einen weiteren Toten im Wald... und Vater Tannenberg hat im Tchibo gehört, dass von Wandlitz eigentlich einen anderen Namen hatte... beides bringt Bewegung in den Fall... (29.02.04) **** |
|
Pilzsaison (erschienen Sept. 03 - Gmeiner Verlag - 441 S - ISBN 3-89977-606-2 / 9,90 Euro) Wolfram Tannenberg, frischgebackener Leiter der Kaiserslauterer Mordkommission, wird in seinem ersten Fall gleich mit einem mysteriösen Verbrechen konfrontiert. Im Stadtwald wird eine weibliche Leiche entdeckt, in deren aufgeschlitzter Kehle mehrere Pilze stecken. Der Kommissar kann weder eine Spur zu einem Verdächtigen finden, noch ist auch nur der Ansatz eines möglichen Tatmotivs zu erkennen. Wenige Tage später finden Spaziergänger eine weitere Frauenleiche. Tannenbergs Gegner - offenbar ein Serienmörder - erscheint übermächtig, denn er ist ein geschickter Stratege, ein leidenschaftlicher Spieler, der immer eine Überraschung für seine Häscher bereithält. (24.09.03) |
|
Anmerkung: Der Autor nimmt seine Leserschaft mit nach Kaiserslautern und die umliegenden Wälder. Aber die Einladung gilt nicht zum Fußball spielen oder zu einer schönen Wanderung, sondern wir befinden uns mit ihm auf Mörderjagd. In seinem ersten Krimi - der sehr flüssig und spannend geschrieben ist - lernen wir Menschen kennen, die sich selber suchen, sich beweisen möchten und einfach nicht vergessen können. Wolfram Tannenberg - Leiter der Mordkommission Kaiserslautern - und seine Kollegen Schauß und Geiger werden gerufen. Eine Frauenleiche im Wald - die Kehle aufgeschnitten mit Pfifferlingen darin - aufgebahrt mit Waldschmuck, wie auf einem Altar. Vorort sind bereits Dr. Schönthaler, Gerichtsmediziner, Kriminaltechniker Mertel und der Revierförster Kreilinger. Kaum Spuren, keine Papiere. Erst durch Frau Schneider erfahren die Beamten, dass es sich um Elvira Kannegießer handelt. Eine Spur führt zu Erwin Konopka, Freund der Toten, und einem jungen Studenten. Oberstaatsanwalt Dr. Hollerbach bringt den Kripoanwärter Adalbert Fouquet mit und eine Postkarte mit einem Gedicht. Das Gedicht stammt vom Mörder und handelt von Pilzen. Kurze Zeit später - auf der Weltachs - eine weitere Tote. Jutta Müller. Dr. Hollerbach schaltet das LKA ein und die Profilerin Dr. Eva Glück-Mankowski stößt auf die SOKO "Pilze". Die Telefone laufen heiß und Tannenberg gerät immer mehr in die Spur des Täters. Was weiß Müller-Clausen? Wo war Herr Müller? Und wie passt Herr Borgesser in das Bild? Der Krimi ist sehr empfehlenswert, besonders da er trotz der über 400 Seiten nie langweilig wird. (28.09.03) **** |
|
Anthologien:
Gunter Haug (Hg.) | Spekulatius | Sept. 03 | Gmeiner Verlag | Heute kommt der Weihnachtsmann, kommt mit seinen Gaben... |
© Friedrich Sulzer