Gisela Ute Freisinger
Die
Gespenster vom Grünwiesenweiher (Taunus) (März 09 - Schardt Verlag - 208 S. - ISBN 978-3898414234 / 12,80 ) Gegen Ende des
Zweiten Weltkrieges wird die kleine Gemeinde Wilhelmsdorf
zum Zufluchtsort für viele Vertriebene. Unter ihnen ist
die 16-jährige Barbara, die gemeinsam mit ihrem Vater
Willi und ihrer Mutter Ännchen Unterschlupf bei den
Großeltern findet. In ihrer neuen Heimat erlebt sie die
letzten kostbaren Momente einer unbekümmerten Kindheit.
Sie lauscht gespannt den zahlreichen Erzählungen ihrer
Großeltern. Im Dorf erfährt sie von Freud und Leid
vieler Wilhelmsdorfer, deren Schicksale alle miteinander
verknüpft sind. Ihr eigenes bindet sich auf dramatische
Weise an den schüchternen und glücklosen Außenseiter
Siegbert. Barbara erfährt sie große, nicht immer
sorglose Liebe zu ihrem Schulfreund, dem
Flüchtlingsjungen Josef. Sie wird Zeuge eines
mörderischen Verbrechens, in das auch Siegbert
verwickelt ist, ein Verbrechen, das die lang vergangenen
Legenden um den Grünwiesenweiher wieder lebendig werden
lässt ... |
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Anmerkung: Die Autorin nimmt ihre Leserschaft mit in die ersten Nachkriegsjahre, wo der Hunger groß war, die Menschen aus der Stadt kamen um Tauschgeschäfte zu machen und der Flüchtlingsstrom nicht abriß. Sie erzählt geschmeidig und sensibel und vor den Augen des Lesers entsteht ein Dorfbild, das zwischen Offenheit und alter Gemeinschaft schwankt. Die Nachzeichnung des Lebensweges der Hauptprotagonisten ist sehr gelungen und zeigt offen die Zwiespalte. Fazit: Ein Stück Heimatgeschichte. Empfehlenswert! zur Geschichte: (16.07.09) **** |
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© Friedrich Sulzer