(erschienen September 2003 - Leda Verlag - ISBN / 9,90 Euro)
Ach, dieser Stahnke. Kann sich weder unterordnen noch binden, bekommt die Hände nicht aus den Taschen, aber im Kopf, da überholt er sie alle. Manchmal auch die Realität. Zwischen zwei Geniestreichen unterläuft ihm schon mal ein Schlag ins Wasser. Seine Aufklärungsquote ist trotzdem ungeheuer. Aber nicht jeden Täter, den er überführt, nimmt er auch fest. Kriminalistik ist eben auch eine Frage der Sympathie. Jedenfalls für Stahnke.
Ob das Verbrechen nun in einer Tasse Kaffee lauert oder hinter einer Dackelstirn, ob der bärige Hauptkommissar am heimischen Emssperrwerk ermittelt oder im fernen Süden, ob er sich mit Übersinnlichem auseinandersetzen muss oder mit sich selbst – für Spannung und Sprachwitz ist stets gesorgt. (15.10.03)
In 20 kriminalistischen Kurzgeschichten lässt der Autor seine Hauptfigur agieren. Hauptkommissar Stahnke und sein Partner Oberkommissar Kramer ermitteln im Im- und Export, im Ärztehaus, einer Sportredaktion, an den Schleusen, im Supermarkt. In weiteren Geschichten ist Stahnke "auf den Hund gekommen", ist dem "Aberglauben" auf der Spur und beschäftigt sich mit Außerirdischen. In Bayern schmecken ihm Bratwürstl und Kraut, in Norwegen lockt der Schnee. Seine Lebensgefährtin Sina hat es nicht leicht mit dem Stahnke. Und Stahnke ist froh, dass der Kramer ein Schweiger ist.
In den meisten Geschichten ist der Stahnke ein Denker. Auf seine Lösungen, der oftmals schwierigen Fälle kommt er ausschließlich durchs Denken. Meistens ist auch Kramer erstaunt, wie er den Fall gelöst hat. Mir persönlich fehlt die Action, die wirkliche Ermittlungsarbeit. Es gibt keine Komplikationen und selten mehr als ein Täter der infrage kommt.
(28.10.03) ***