Rainer Gross
Kettenacker (Schwäbische Alb) (Aug. 11 - Pendragon Verlag - 352 S. - ISBN-13: 978-3865322715 / 12,95 ) In Kettenacker, einem kleinen Dorf auf der Schwäbischen Alb, entdeckt der pensionierte Lehrer Mauser ein Skelett. Kommissar Greving nimmt die Ermittlungen auf. Schon bald stellt sich heraus, dass es sich um die Leiche eines Mädchens handelt, das in den 1930er Jahren spurlos verschwand. Nur mit Mausers Hilfe kommt der Kommissar gegen die Mauer des Schweigens der Dorfbewohner an. Was soll hier vertuscht werden? Und welche Rolle spielt Mausers eigene Familie in dieser Geschichte? Der Fall lässt Mauser nicht mehr los. Bis er letztlich feststellen muss, dass die Schatten der Vergangenheit länger sind als gedacht. |
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Anmerkung: Trotzdem Autor Rainer Gross immer an der gedanklichen Oberfläche bleibt, sich viel mit Gott auseinandersetzt, ist für den Leser ein Verbrechen immer greifbar und mit jeder Seite fordert auch er die Aufklärung. Zurück geht es in die Nazizeit und die Vernichtung des unwerten Lebens. Teilweise schreibt der Autor mit Gänsehauteffekt. Seine bereits bekannten Protagonisten sind nicht nur auf Mörderjagt, nicht nur auf Vergeltung eines brutalen Verbrechens, sondern auch auf der Such nach sich selbst und das mit dieses Buch so außergewöhnlich. Lehrer Mauser begibt sich auf Exkursion und findet in der Nähe der Ortschaft Kettenacker eine Leiche. Ein Kind, vergewaltigt, brutal ermordet und verscharrt. Das muss in den dreißiger Jahren geschehen sein und durch die Polizei bekommt er schon bald die Bestätigung. Als er sich selbst auf Spurensuche begibt, geht es wieder tief in seier Familiengeschichte. Das Opfer war seine Cousine und eine weitere leidtragende seine Schwester, die später wegen Geisteskrankheit in Grafeneck vergast wurde. Wer hat das den Mädchen angetan. Er beginnt das Tagebuch der Mutter zu lesen und erfährt eine Wahrheit, die er nicht hat sehen können und steht am Ende mit einer Waffe in der Hand einem Mönch gegenüber. So weit ist es mit ihm, dem kleinen Lehrer gekommen. Zum Glück gibt es den Kommissar, der auch auf der Suche nach sich selbst ist und Gott anklagt... Fazit: spannend und dramatisch erzählt. Empfehlenswert! (07.02.12) ****+ |
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Weiße Nächte (Nordlandtour) -
Roman (Juni 08 - Pendragon Verlag - 197 S - ISBN 978 386329998 / 9,90 ) Ein Dozent einer deutschen Universität und Myriel, Studentin, wissen selbst nicht recht, wie es dazu kam, aber nun ist es soweit: Sie starten zu einer gemeinsamen Motorradreise durch Skandinavien. Doch er hat einen Revolver im Gepäck und ganz eigene Pläne für diese Fahrt. Sie folgen einer früheren Route, auf der er vor Jahren bereits unterwegs war. - Aber die Vergangenheit überschattet die Reise. Allmählich schält sich die Geschichte der damaligen Fahrt heraus. Einsamkeit und Schwermut der norwegischen Tundra bringen lange Verborgenes ans Licht. An einer Felsklippe am Nordkap holt ihn die Schuld von damals ein. Eifersucht war im Spiel, Hass. - Und jetzt steht er wieder am selben Ort, entschlossen mit der Vergangenheit auf drastische Weise abzuschließen... |
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Anmerkung: Autor Rainer Gross kann mit diesem Werk nicht an seinen Erfolg aus dem letzten Jahr anknüpfen. Schwer zu sagen in welche Rubrik dieses Buch fällt. Im Bereich Krimi hat es nichts zu suchen, vielleicht Roman, Liebesroman oder Reisebericht. Wobei ich zu Reisebericht tendiere mit einer minimalen Story die nur an der Oberfläche bleibt und der Leser mehr auf raten, vermuten und erahnen angewiesen ist. "Es war ein mal..." könnte der erste Satz in diesem Buch sein, und der nächste dann "...und ist nicht mehr." Auf fast 200 Seiten reist der Leser bis zum Nordkap um am Ende mit Nichts dazustehen. Enttäuschend, wirklich sehr enttäuschend. Fazit: Vielleicht wirklich nur etwas für Liebhaber des Nordkaps und für Motorradfahrer die eine solche Reise planen. (22.09.08) ** |
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Grafeneck
(Schwäbische Alb) (Febr. 07 - Pendragon Verlag - 191 S - ISBN 978 3865320636 / 9,90 ) Vergangenheit ist nie vorbei. Auch nicht am Ende der Welt, in einem Dorf auf der Schwäbischen Alb. Ein brutales Verbrechen bringt die Erinnerung zurück. - Viele sagen, Hermann Mauser sei ein verschrobener Kauz. Ein Eigenbrötler. Das stimmt. Schon immer gewesen. - Als er den toten Mann im Berg entdeckt, wird die Vergangenheit wieder lebendig. Und Hermann Mauser erkennt, dass es Verbrechen gibt, die nie verjähren. Und Schuld, die niemand vergeben kann. |
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Anmerkung: Wer sich mit dem Autor auf diese Zeitreise begibt wird sehr beeindruckt sein und zugleich unendlich traurig. Der Autor findet mit seinem Plot und seiner fließenden Erzählung einen Mittelweg zwischen Staunen und Gänsehaut. Die Vergangenheit ruht nie und das sich Stellen der Vergangenheit ist auch für die nachfolgende Generation schwierig. Möglichst viel unter der Haube halten, sich nicht zu erkennen geben und sein Wissen als Nichtwissen tarnen. Am Ende des Buches gibt es viele Verlierer, aber auch Menschen die ihren Frieden nach 50 Jahren gefunden haben. Es wird dem Leser alles erklärt, berichtet und dennoch bleibt ein Geheimnis. Wie kam der Tote in die Höhle? Fazit: Interessanter Plot zur deutschen Geschichte. Empfehlenswert! zur Geschichte: (12.05.07) **** |
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© Friedrich Sulzer