Ulrich Grothe
Die
Rattenfänger von Neuwied (erschienen Juni 06 - Rhombos Verlag - 384 S - ISBN 3938807067 / 17,90 Ein Krimi, der an die psychische Substanz geht. Ein packender Thriller, den man nicht mehr so leicht vergisst, wenn man ihn zu Ende gelesen hat. Mit einem Thema, das uns immer wieder von neuem aufwühlt, wenn die Medien davon berichten, und das Anlass zu heftigen Diskussionen gibt. - Da, wo die Medien die Geschichte jedoch enden lassen, zeichnet die Erzählung die Handlung weiter und eröffnet uns den Blick tief in die Seelenqualen und die seelischen Abgründe der Beteiligten. - Hier wird die Geschichte erzählt, bei der es vordergründig um Schuld und Sühne geht. Doch der Erzähler spielt mit uns und plötzlich finden wir uns mit unserem Denken und unserer Meinung mitten im Geschehen wieder. - Täter, Opfer, Polizisten im Zirkelkreis des Lebens. Was bleibt, wenn die Vorstellungen von einer heilen Welt an der Realität zerschellen? Manche suchen ihren eigenen Weg, dem Sog der altgegenwärtigen Gewalt zu entkommen. Doch am Ende werden aus Jägern Gejagte, aus Opfern Täter, aus Gerechtigkeit wird Unrecht. |
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Anmerkung: Wenn der Leser so wenig aus dem Klappentext erfährt über den Inhalt, obwohl viele große Worte gemacht werden, dann ist die Enttäuschung sicher groß, wenn das Buch endet. Als Thriller angekündigt, entpuppt sich das Buch bei genauerer Hinsicht als Racheakt am Täter, zwar ziemlich blutig aber dennoch ohne großen Thrill zu lesen. Als gelungen bezeichnen muss man die Seelenqualen der Angehörigen, die der Autor in allen Facetten beschreibt und damit auch den weiteren vorgezeichneten Weg glaubhaft darstellt. Der wirkliche Inhalt ist für über 380 Seiten zu mager, da der Autor oftmals nur von Wiederholungen lebt. Fazit: Interessante Täter-Opfer-Darstellung, leider sehr lang gezogen. zur Geschichte: (08.01.07) *** |
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© Friedrich Sulzer