Marianne Hacker

 

Das Winterschloss
(erschienen Aug. 06 - Schröder Verlag - 349 S - ISBN: 3547710898 / 18,00 €)

Ihrem Freund Paul zuliebe verbringt die Journalistin Anne die Tage um Silvester in einem Schloss im Engadin, um mit einigen alten Freunden von Paul den Jahreswechsel zu begehen. Anne, die keinen der Anwesenden kennt, fühlt sich fehl am Platz und verspürt eine seltsame Unruhe. Was hat es auf sich mit den wilden Silvesterbräuchen des Tales, durch die vor Jahren eine Frau zu Tode gekommen ist? Was steckt hinter den Wolfslegenden, die sich um das düstere Gebäude ranken? Da entdeckt Anne das Tagebuch einer jungen Frau, die vor fast 200 Jahren im Schloss zu Besuch war: Die Erlebnisse, die dort beschrieben sind, ähneln auf beängstigende Art den ihren. Als Anne feststellt, dass die Gefahr nicht nur in ihrer Phantasie existiert, ist es schon beinahe zu spät: Genau wie einst der Ehemann der jungen Frau ist Paul plötzlich verschwunden. Es scheint, dass es nur einen Menschen gibt, auf den Anne sich verlassen kann ...

  Anmerkung:
Die Autorin nimmt ihre Leserschaft mit in die Schweiz. Verschneit und einsam liegt ein Kastell und dort treffen verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Geschichten aufeinander. Und damit beginnt auch der Nervenkitzel für die Leser. Die Einsamkeit zeigt eigene Facetten, bringt Gänsehaut und lässt Freund und Feind nicht mehr unterscheiden. Die Hauptprotagonistin (Anne) erlebt in 4 Tagen die Hölle, die Liebe und fast ihr Leben. Irgendwann kann auch der geneigte Leser nicht mehr zwischen Wahrheit und Traum unterscheiden. Gibt es nun Wölfe in diesem gottverlassenen Tal? Fazit: knisternde Spannung, gespickt mit Romantik. Empfehlenswert!

zur Geschichte:
Anne Jani, freie Journalistin, lebt in München und fühlt sich dort wohl. Doch im kommenden Jahr wird sich alles ändern. Endlich hat sie Paul Walentin ihr Jawort gegeben und der Hochzeitstermin steht fest. Somit auch ihr Umzug nach Frankfurt. Frankfurt ist die Welt von Paul, der sich als Banker einen Namen gemacht hat. Er feilt ständig an seiner Karriere. Doch jetzt nach den Weihnachtstagen soll es für die beiden endlich nach Venedig gehen um ein bisschen auszuspannen. Aber alles kommt anders. Paul erzählt ihr von einem Treffen mit einem ehemaligen Schulfreund, Nick Mattan, der sie über Silvester in sein Ferienhaus in die Schweiz eingeladen hat. Anne ist enttäuscht, doch wie immer fügt sie sich. Das Ferienhaus entpuppt sich als ein 200 Jahre altes Kastell, dass sehr einsam in einem Tal liegt. Nick und Elisa Mattan begrüßen sie herzlich und weitere Gäste sind schon eingetroffen. Ulrich Kämpe, die rechte Hand vom Nick, der eine Privatbank besitzt und Tom Stiegler, Broker. Ein bisschen entfernt ist ein altes Bauernhaus und dieses wird von Jon Mattan bewohnt, einem Cousin von Nick. Diese Person hat auf Anne vom ersten Moment an die stärkste Anziehungskraft, doch sie wehrt sich. - Leider gibt es in dem schönen Kastell kein Personal, so dass Anne auch in der Küche hilft. Die Männer schwelgen in Erinnerungen an ihre Zeit im Internat. Nur Ulrich Kämp gibt sich schweigsam, dafür lässt er keinen Blick von der Dame des Hauses, Elisa. An diesem Abend hört Anne zum ersten Mal von Wölfen in diesem Tag und einem Brauch an Silvester, der ihr unheimlich vorkommt. Auch scheint es im Internat bereits wölfische Erlebnisse gegeben zu haben. Annes Neugier ist geweckt, doch sie erfährt alles nur Bröckchenweise. In der Nacht kann sie schlecht schlafen und findet in ihrem Zimmer ein Tagebuch und steckt schon wieder in einer Wolfsgeschichte drin... auf den Skiausflug geht sie nicht mit. Sie fährt ins Heimatmuseum und erfährt mehr über die Mattans, das Kastell und die Wölfe... dann ist Paul fort, angeblich geschäftlich und Anne bleibt zurück... ein Unfall, eine Tote und immer wieder Wolfsgeschichten bringen Annes Fantasie auf Hochtouren...

 

(03.12.06) ****

   
   

 

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© Friedrich Sulzer