Rudolf Herfurtner

Pauline und der gelbe Ritter (Kinderkrimi ab 10 Jahre)
(erschienen Sept. 05 - Hanser Verlag - 172 S - ISBN 3446206396 / 12,90 €)

Der schöne Ausflug auf den Sonnenberg endet mal wieder mit einem Riesenkrach der Eltern. Da verschwindet Pauline lieber in ihr Zimmer. Und plötzlich sieht sie Licht im verlassenen Nachbarhaus! Paulines Detektivgeist ist geweckt. Wird dort jemand versteckt? Warum? Langsam dämmert es Pauline: Der kleine Lorenzo wurde von seinem Vater entführt, denn auch seine Eltern streiten sich - um ihn. Was denken sich die Erwachsenen eigentlich? Da machen Pauline und Lorenzo nicht mit ..
  Anmerkung:
Autor Rudolf Herfurtner sollte dieses Buch nicht nur als Kinderbuch vermarkten, sondern es vielen Eltern die in Scheidung leben oder bereits geschieden sind ans Herz legen. Hier können sie hautnah miterleben, wie sich Kinder in dieser Situation fühlen, welche Gedanken sie haben und was ständige Streitigkeiten und gezerre an den Kindern bewirkt. Pauline steht bestimmt für viele Kinder und ist nur eine erfundene Figur, aber der Leser hat die Möglichkeit sie zu beobachten aus der Perspektive des Außenstehenden. Die Figur ist einfühlsam, kindlich und voller Hoffnungen und Träume von dem Autor erfunden worden. Ihr Lieblingsgedanke ist: Mama-Papa-Pauline. So wie es einmal war.
Fazit: Mehr als ein Kinderbuch. Sehr empfehlenswert!

zur Geschichte:
Pauline, 10 Jahre alt, ist ein Scheidungskind. Ein Sonntagsausflug mit dem Vater, der sehr spät endet, führt mal wieder zu Streitigkeiten mit der Mutter. Der letzte Zufluchtsort ist die Toilette. Dort denkt sie nach und will einfach nichts mehr hören. Ihr Vater hat die Angewohnheit immer sehr unpünktlich zu sein, was die Mutter zum Kochen bringt. Damit ist der Streß schon immer vorprogrammiert. - Es ist fast Mitternacht und so richtig schlafen kann Pauline nicht. Sie schaut aus dem Fenster und sieht gegenüber das leerstehende Lokal "Pizza Schloß". Dort hält plötzlich ein Auto. Männer schauen sich um, eine Frau steigt aus und auch ein kleiner Junge. Der reißt sich los und will fliehen, doch er kommt nicht weit. Die Menschen verschwinden im Haus, das Auto ist fort. - Am anderen Morgen überlegt Pauline, ob sie das alles nur geträumt hat. War dort ein kleiner Junge in Gefahr? Doch ein Blick aus dem Fenster zeigt ihr, das sich nichts verändert hat. Die Türen sind vernagelt vom "Pizza Schloss" und kein Auto steht dort. Alles still. Nach der Schule will sie nochmals heimlich auf das Grundstück schauen. Dort entdeckt sie eine Papierschwalbe und weiß nun, das oben im Turm der kleine Lorenzo sitzt und von einem Monster bewacht wird... Pauline will mit der Mutter reden, doch die denkt nur an ihren ersten Gesangsauftritt... Und auch Pauline hat bald einen großen Tag... Vielleicht mit dem Papa reden, doch der taucht plötzlich an dem "Pizza-Schloss" auf...

(24.05.06) *****

   
   
Das Geheimnis von Burg Wolfenstein (Kinderkrimi ab 8 Jahre)
(erschienen Dez. 04 - DTV Verlag - 110 S - ISBN 3423621990 / 6,00 €)

Julia freut sich auf eine tolle Woche mit ihrer Klasse auf Burg Wolfenstein. Doch in der ersten Nacht wird Annabelles Handy gestohlen und Julia wird beschuldigt, der Dieb zu sein. Bevor sie ihre Unschuld bewiesen kann, muss sie jedoch erst noch eine Bewährungsprobe im Werwolfswald bestehen...

  Anmerkung:
Dieser Kinderkrimi ist ab 8 Jahre. Allerdings steckt dieses Buch voller Problematik (Beziehung Julia und Eltern; Julia und ihre Mitschüler; finanzielle Probleme) und geht schon bei älteren Lesern an die Substanz. Wer zart beseitet ist, sich schnell ängstigt oder selbst in ähnlicher Situtation lebt sollte das Buch nicht ohne einen Erwachsenen lesen. Der Autor zieht eine schwache Linie zwischen der Traumwelt der kleinen Julia und der erlebten Realität. Gerade die Szenen rund um die Werwolf-Geschichte sind unheimlich.
Fazit: fragwürdiger Inhalt

zur Geschichte:
Julia wäre gerne unsichtbar, besonders wenn sie die schrecklichen Hawaihosen trägt. Immer wieder hat sie dann das Gefühl unter eine Glocke zu sein. Nach der Trennung der Eltern sorgt die Mutter für den Unterhalt, während der Vater Julia Werwolf-Videos zeigt, wonach sie Albträume bekommt. Die Fahrt ins Landschulheim wurde nur ermöglicht, da es von der Schule einen Zuschuss gab. Richtige Freunde hat Julia nicht, gerade die Jungs in der Klasse verspotten sie gerne. Endlich kommt der ersehnte Tag, doch niemand möchte neben ihr sitzen. Kaum eingestiegen, findet sich Julia kurz darauf wieder außerhalb des Busses. Sie kommt sich vor wie unsichtbar, und nur die Aufmerksamkeit des Vaters von Annabelle ist es zu verdanken, dass sie nicht vergessen wird. Annebelle hat auch nicht viele Freunde in der Klasse, aber reiche Eltern und ein sehr modernes Handy. - Während der Busfahrt erzählt die Lehrerin die Geschichte der Burg Wolfenstein und dessen Besitzter ritter Wulfhart. Die Kinder hören aufmerksam zu, doch gerade die Mädchen graulen sich auch ein bißchen. Ein Werwolf, der noch heute in der Burg umgeht? Schon bei der Ankunft hat Julia ein außergewöhnliches Erlebnis. In dem hohen Turm am Fenster sieht sie eine behaarte Hand... In der Nacht schleicht eine Gestalt ins Zimmer der Mädchen und am morgen fehlt das Handy von Annabella... Julia ist noch einsamer und möchte wenigstens beim Versteckspielen die Beste sein, doch dabei gerät sie in Gefahr...

(01.08.05) ***

   
   

 

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© Friedrich Sulzer