Birgit H. Hölscher

Treibjagd an Bord
(erschienen Jan. 03 - Scherz Verlag - 240 S - ISBN 350251884X / 7,90 Euro)


Ibo Schulz ist Personenschützerin mit einem kleinen Nebenjob: Sie arbeitet als Auftragskillerin für reiche Kunden. Als eine Operation in Hongkong ansteht, entscheidet sie sich, auf dem Frachter "Soluna" nach Asien zu reisen. Skurrile Passagiere, ein charmanter Kapitän und die Weiten des Ozeans scheinen Urlaubsstimmung zu garantieren. Doch diese Seefahrt ist alles andere als lustig - Ibo ist nicht die Einzige an Bord, die dunkle Absichten hegt ... Spannung bis zur letzten Seite von einer neuen, vielversprechenden Stimme in der deutschen Krimiszene.

  Anmerkung:
Im allgemeinen sagt oder singt man: "eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön..." usw., aber in diesem Fall nimmt uns die Autorin mit auf einen Hölllenritt, inklusive Klabautermann, dem Teufel und stürmischen Winden. Obwohl die Geschichte spannend ist, konnte die Autorin mich mit Ihrem Werk nicht voll überzeugen. Teilweise sind die Passagen sehr langatmig geschrieben, wahnsinnig ausführlich und somit zog sich die Geschichte in die Länge.

Eigentlich hat Ingeborg Schulz, genannt Ibo, einen neuen Killerauftrag in Hongkong erhalten. Die Auftraggeber stellen ihr die Anreise frei und sie entscheidet sich für eine Seereise auf der "Saluna". In Hamburg schifft sie sich mit Burkhard Köster und seiner Freundin Martina Heidemann, dem Schriftsteller Rainald Walter Brinckmann, sowie Grigori Kanowitsch ein. An Bord werden sie begrüsst von Kapitän Bischoff und Ibo merkt schon bald, dass sie eine Schwäche hat für den ruhigen, stillen "Seebären". Aber aus Erfahrung weiß Sie, das Liebe und Beruf nicht zusammen passen. Die Mannschaft besteht zum größten Teil aus Filipinos, außer dem 1. Offizier, Werner Olms, dem 2. Offizier, Andreas Wernicke, dem Maschinenchief Swatzky. Der Koch an Bord ist ein Spanier, der immer etwas Seemannsgarn auf Lager hat und der Steward für die Passagiere kommt aus Dänemark. In Rotterdam schiffen sich 2 weitere Passagiere ein. Olga Petrowa und Romy de Ritter. Ab jetzt sind Besatzung, Passagiere und Ladung komplett.

Ibo empfindet es als schwierig mit den Passagieren in Kontakt zu kommen und die meisten treffen auch nur in der Messe zum Essen zusammen. Aber niemandem bleibt es verborgen, dass Burkhard und Martina in ihrer Beziehung Probleme haben. Burkhard leidet sehr unter Eifersucht und Martina flirtet gerne mal mit dem Steward. Es bleibt auch kein Geheimnis, dass der Schriftsteller gern und oft dem Alkohol zuspricht, Olga sich verliebt hat in den jungen Offizier und Grigori immer zur gleichen Zeit verschwindet, so als hätte er eine Verabredung. 15 Tage sieht das nur nach geplänkel aus an Bord, aber dann verschwindet Martina. Ihre Leiche wird im Laderaum gefunden und von da an geraden die Menschen auf dem Schiff von einem Extrem in das nãchste.

Sehr viel Action und Spannung bis zur letzten Seite. (07.10.03) ***

   
   
Tod im Heuckenlock (Hamburg)
(erschienen Juli 03 - Hamburger Abendblatt - 63 S / ISBN 3921305160 / 3,00 Euro)

Als Joachim Last, Privatermittler und Exkümmissar, schnaufend durch das Heuckenlock auf Moorwerder joggt, macht er eine grausige Entdeckung. Eine Leiche im Gebüsch. Zudem findet Last eine Bauzeichnung des Chemiekonzerns BEWA, dadiert von 1982, kurz nach einem Giftgasunfall. Lasts professionelle Neugier ist geweckt. Doch die Gegner, mit denen er es zu tun bekommt, sind mächtig.

  Anmerkung:
Ein kleiner Krimi für den späten Abend. Das Format ist sehr handlich (passt überall hinein) und der Krimi ist spannend geschrieben. Auf nur 63 Seiten erzählt die Autorin kurz und prägnant eine Story um Mord, Erpressung und illegalen Geschäften.

Privatdetektiv Joachim Last findet beim Jogging die Leiche von Jan-Henning Lauterbach, sowie eine Zeichung der BEWA. Auch hat er einen Mann im schwarzen Mantel mit Lederhandschuhen gesehen der in einem BMW schnell verschwand. Seine Neugier ist geweckt, aber auch ein paar Rachegefühle machen sich bemerkbar. Vor 11 Monaten hatte er mit dem Chemieriesen schon einmal zu tun und dabei keine so glückliche Figur gemacht.

Er ruft die Polizei, allerdings unterschlägt er ein paar Fakten und Informationen und ist somit den offiziellen Ermittlern immer ein paar Schritte voraus. Er verschafft sich Zugang zur Wohnung des Toten, spricht mit der Nachbarin und geht auch in dessen Stammkneipe. Schnell wird im klar, dass es hier um Erpressung geht. Aber womit? Und wieso spielt dieser Lageplan eine Rolle?

Keine Angst liebe Leser, er wird es herausfinden, aber er wird auch in Gefahr raten... (27.11.03) ****

   
Letzte Ausfahrt Wilhelmsburg (Kurzkrimi Hamburg)
(erschienen Oktober 02 - Hamburger Abendblatt (schwarze Hefte) - 63 S - ISBN 3921305055 / 3,00 Euro)

Die junge Frau, die eines Tages das Büro von Joachim Last betritt, erscheint dem Privatermittler wie ein Traum aus 1001 Nacht. Schnell wird Last auf den Boden der Realität zurückgeholt: Er soll den Tod des Vaters seiner Klientin untersuchen - die Polizei glaubt an einen Unfall, die Tochter nicht. Und Joachim Last gerät mitten hinein in eine menschliche Tragödie.

  Anmerkung:
Die Autorin hat mich auch mit diesem Kurzkrimi überzeugt. Erneut machte ihr Hauptdarsteller eine gute Figur und schafft es gänzlich ohne Schießeisen einen spektakulären Fall zu lösen. Allerdings sollte man in dem Fall davon ausgehen, dass man die Kleinen hängt und die Großen und Mächtigen laufen lassen muss. Sicher auch unbefriedigend für den Hauptdarsteller.

Privatdetektiv Joachim Last neue Klientin, Paula Modersen kommt auf Empfehlung von KOK Schmidt. Sie ist eine richtige Schönheit. In Wiesbaden ist sie Eigentümerin einer Medienagentur und hält sich in Hamburg auf, um den Tod ihres Vaters zu klären. Sie glaubt nicht an einen Unfall. Nachdem er 20 Jahre als Penner gelebt hat, wollte er zurück in ein bürgerliches Leben. Die Informationen seiner Mandantin sind spärlich, aber sie gibt ihm sofort eine große Anzahlung. Die Schönheit verlässt sein Büro und Last beginnt zu ermitteln. - Erste Anlaufstelle ist das Lokal "Goldener Handschuh" auf dem Kiez. Eduard Modersen, genannt der Papst war bekannt, aber auch nicht mehr. Bei der Heilsarmee findet er nur die Fahrkarte der Tochter. Nächster Punkt auf seiner Liste ist die BEWA, der große Chemiekonzern, für den Modersen vor 20 Jahren gearbeitet hatte, und den er von einem Tag auf den anderen verließ. Aus Datenschutzgründen kommt kein Gespräch zustande. Aber der freundliche Pförtner Addi nennt ihm den Namen des damaligen Assistenten von Modersen und das ist die erste echte Spur für Last. Ein Einbruch in seine Wohnung, der plötzliche Tod von Mühlthaler und die Rücknahme des Auftrages seiner Klientin, lassen ihn spüren, dass er in ein Wespennest gestochen hat... Spannende Unterhaltung! (11.01.04) ****

   
Der Strohmann von Steilshoop (Kurzkrimi Hamburg)
(erschienen Jan. 01 - Hamburger Abendblatt (schwarze Hefte) - 63 S - ISBN 392130587X / 3,00 €)

Der Polizeidienst ist für Joachim Last längst Geschichte. Aus und vorbei. Jetzt setzt er auf private Ermittlungen, mit einem Büro in Steilshoop. Von einer türkischen Familie erhält Last eines Tages den Auftrag, den verlorenen Sohn zurückzubringen. Klingt nicht besonders schwierig, Last willigt ein, denn das Honorar ist üppig bemessen. Dass er allerdings flugs vom Jäger zum Gejagten wird, das bringt seine Recherchen doch mächtig durcheinander.

  Anmerkung:
Den Leser erwartet ein neues Kurzabenteuer mit dem Protagonisten Joachim Last. Früher Polizeibeamter, versucht er sich jetzt als Privatermittler durchzuschlagen. Somit stößt er auf die seltsamsten Fälle. Die Geschichte ist fließend erzählt, dennoch lässt sie es an Spannung missen. Der Leser ist sehr schnell auf der richtigen Spur und somit setzt lange Weile ein.
Fazit: Kurzkrimi ohne Tiefgang

zur Geschichte:
Privatermittler Joachim Last wird von der Familie Uzun beauftragt, dessen Sohn Erdogan zu finden. Dieser ist abgerutscht ins Drogenmilieu und soll zurück in die Türkei gebracht werden. Ein leichter Auftrag? Mit nichten, denn der Ermittler muss erstmal den Zugang in die Szene finden. Er treibt sich in entsprechenden Lokalen herum, sogar in der Bahnhofsmission und gelangt schließlich in einen Drogentreff. Dort findet er einen Freund von Erdogan und der führt ihn in einen Keller. Benommen wacht er auf...

(26.10.04) ***

   
   

Anthologien:

Volker Albers (Hg.) Mordsjubiläum Aug. 03 Scherz Verlag Willkommen daheim ****
Volker Albers (Hg.) Tod am Kai Mai 03 rororo Verlag Die Mona war ihr Schicksal  
Ingrid Schmitz - Ina Coelen (Hg.) Teuflische Nachbarn Juli 01 Scherz Verlag Mutti ***

 

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