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Fundort
Jannowitzbrücke (Berlin-Krimi)
(erscheint Juni 04 - Piper Verlag - 224 S - ISBN
349224387 / 7,90 )Der Berliner Serienmörder hat wieder
zugeschlagen. In einem Park wird die Leiche einer jungen
Frau gefunden. Doch wieder kommt die Kripo-Sonderkommission
nicht vom Fleck. Kommissar Michael Schöne, wegen seiner
emotionalen Arbeitsweise belächelter Außenseiter,
durchforstet das Familienleben der Toten. Wissen die
trauernden Angehörigen etwa mehr als sie vorgeben? Erst
spät entdeckt Schöne die wahren Zusammenhänge.
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Anmerkung:
Der Autor begeistert und fesselt seine Leser in
zweifacher Hinsicht: Zum einen bietet er einen
Serientäter, der eine graue Maus ist und sogar noch
Mitleid herausfordert. Zum anderen einen Protagonisten (Michael
Schöne) der nicht teamfähig ist, ständig auf eigenen
Pfaden wandelt und dennoch mit großem
Einfühlungsvermögen zur Aufklärung des Verbrechens
kommt. Auf diese beiden Personen ist der gesamte Plot
zugeschnitten und in häufigem Szenenwechsel aufeinander
abgestimmt. Der Plot liest sich von der ersten bis zur
letzten Seite ruhig, fließend und gleichmäßig. Der
Autor verzichet auf Schrille Töne, aber nicht auf
Spannung und Dramatik. Fazit: Handlung,
Handlungsort und Protagonisten Hand in Hand.
Empfehlenswert!zur Geschichte:
Polizeimeisterin Anne Proschinski nutzt die ruhige Nacht
auf dem Revier um Berichte zu schreiben. Gegen
Mitternacht kommt Irmgard Nowak zum Revier und meldet
ihre Tochter Bettina, die im Burger-Point am
Alexanderplatz arbeitet als vermisst. Da die junge Frau
bereits 18 Jahre alt ist, kann Anna im Moment die Mutter
nur trösten und abwarten. Noch in der selben Nacht wird
die Leiche von Bettina Nowak an der Jannowitzbrücke
gefunden. Die junge Frau wurde erwürgt. - Kommissar
Michael Schöne hat einen Notruf erhalten und hätte
sofort aufstehen sollen, doch er schläft wieder ein.
Endlich macht er sich auf den Weg zur Jannowitzbrücke.
Hatte der Pankow-Mörder sich sein drittes Opfer geholt?
Vor fast 7 Monaten waren kurz hintereinander 2 Frauen
erwürgt und missbraucht worden. Am Anfang war die SoKo
jeder Spur gefolgt, doch in den letzten Monaten war nur
noch Kommissionsleiter Wolfgang Herzberger und Michael
Schöne für die Fälle zuständig. Endlich erreicht er
den Tatort und wird schon vorher abgewunken von seinem
Chef. Das ist nicht die Spur des Würgers. Michael
Schöne ist sauer, will aber auch nicht mehr schlafen
gehen und macht einen Umweg zu seiner Geliebten,
Elisabeth Held. Er kann nicht zu ihr und er weiß nicht
wie er mit seinen Gefühlen weiterhin umgehen soll. - Am
Montagmorgen ein Schock: Nicht nur die Presse spricht vom
neuen Opfer des Würgers, auch die DNA spricht eine
eindeutige Sprache. Sofort wird die SoKo wieder
aufgestockt und Familie, Freunde und Arbeitskollegen
verhört. Der Profiler, Gerhard Pohl, glaubt zunächst an
eine Beziehungstat. Die Familienverhältnisse des Opfers
sprechen eine eigene Sprache, besonders Schwester Barbara
und Bruder Olaf haben Probleme. Auch die Filialleiterin
des Burger-Point muss jetzt Farbe bekennen. Kommissar
Michael Schöne geht seinen eigenen Weg zum Täter...
(01.06.05) ****
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