Heidrun Immendorf
Falters Zweifel (Mainz-Krimi) (erscheint Sept. 04 - Emons Verlag - 220 S - ISBN 3897053608 / 9,00 ) Die Frau des Mainzer Polizisten Benno Falter hat einen Mann erschlagen. Aus Notwehr, wie sie sagt. Aber die Wahrheit sieht anders aus dem muss sich auch Falter widerwillig stellen. Je näher er der Wahrheit kommt, desto größer werden die Zweifel an seiner Frau. Verlassen kann er sich nur noch auf seinen Instinkt und auf zwei Freunde; den Gerichtsmediziner Arnulf Ritzen und den Privatdetektiv Jochen Dotter. Sie wühlen sich in das Vorleben des Opfeers und klären dabei auch das Rätsel um eine Wasserleiche, die der Rhein ausgespuckt hat. |
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Anmerkung: In dem zweiten Buch der Autorin fällt dem Leser sofort auf: Falter schreit nicht mehr! Das bedeutet zwar für die Nachbarschaft mehr Ruhe, doch für den Leser ist der Hauptprotagonist genau so eigenbrödlerisch, unzufrieden und schnell wütend geblieben. Eine weitere gravierende Veränderung sind die persönlichen Lebensumstände. Eine Frau steht an seiner Seite. Und hier hat die Autorin nicht ein liebes Frauchen am heimischen Herd gezaubert, sonders eine zweite undurchsichtige Hauptfigur geschaffen. Es gelingt der Autorin sehr gut vom ersten Moment an Zweifel zu säen an den Tatumständen und damit beginnt der Spannungsaufbau. Das Buch ist fließend geschrieben, erzählt ein tolle Story, doch am Ende bleibt uns die Autorin zu vieles schuldig. Das Buch endet abrupt, ohne nochmals auf die Personen einzugehen. Fazit: Spannende Story mit offenem Ende zur Geschichte: (07.09.04) *** |
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Falters
Schrei (Mainz Krimi) (erschienen Mai 02 - Emons Verlag - 174 S - ISBN 3897052431 / 9,00 Euro) Wenn Benno Falter morgens um sechs Uhr schreit, stört das niemanden mehr in dem Mainzer Stadteil. Man hält es für eine Marotte des sonst so ruhigen Bezirksbeamten, der zum Straßenbild gehört und mehr ein Seesorger in Uniform ist, als ein mit Verbrechen kontrontierter Cop. Falter hat sich mit seinem ereignislosen Leben abgefunden. Er ist ohne beruflichen Ehrgeiz, führt eine fast hermetische Existenz. Nur sein Schrei lässt ahnen, dass etwas nicht stimmt mit ihm. Als eine alte Frau stirbt, glaubt Falter nicht an einen natürlichen Tod. Er will einen Mord aufklären. |
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Anmerkung: Die Autorin hat ihrer Phantasie viel Raum gelassen und präsentiert dem Leser eine Story, die zwar vollkommen logisch aufgebaut ist, aber nicht sehr glaubhaft in der Realität. Man kann sich nicht vorstellen, dass ein Stadtteil - in welcher Stadt auch immer - einen Menschen toleriert der täglich morgens um 6.00 Uhr den Urschrei von sich gibt oder das ein kleiner Bezirksbeamter in einem Mordfall alle Ermittlungen führt, ohne dass die Kripo offiziell eingeschaltet wird. Ab Mitte des Buches kann der interessierte Leser den Mörder erkennen, allerdings erfährt er die Motive erst zum Schluß. Die Autorin hat die Personenanzahl begrenzt und somit ist der Krimi leicht und verständlich zu lesen. Benno Falter ist Bezirksamtmann in Uniform in einem Stadtteil von Mainz. Das Leben ist irgendwie an ihm vorbeigerauscht, ohne dass es ihn wahrgenommen hat. Er ist mit seinem Job zufrieden und sein engerer Kontakt zu Menschen beschränkt sich auf den Sonntag. Dann gibt es Kuchen und alte Videofilme bei Margarethe Körner mit Freundin Erika Hess. Beide Damen sind so um die siebzig. - Nach einem gemütlichen Sonntag wird er am nächsten Tag gerufen ins Haus von Frau Körner. Erka Hess ist völlig in Tränen aufgelöst und Margarethe tot. Wahrscheinlich Überdosis Insulin. - Noch am Tag der Beerdigung kommt es zu Unstimmigkeiten zwischen Erika und Falter. Er sollte endlich ermitteln und sich um die Erben Pfaff kümmern. - Familie Pfaff ist durch Immobilienhandel reich geworden und nun Erbe eines weiteren Anwesens in beser Lage. Ein Mordmotiv. Falter hat die gefundene Spritze seinem Freund Dr. Ritzen gezeigt und der findet heraus, dass die Spritze manipuliert wurde. Um mit jemanden zu reden ruft er seine Ex-Freundin Silvia Münster, Kommissarin an und erzählt ihr alles, was er herausgefunden hat. Sie möchte offiziell ermitteln, aber Falter überredet sie vorläufig alleine nachzuforschen. Selbst als Falter immer öfter in Gefahr gerät zieht sie die Ermittlungen nicht an sich. (Erstaunlich) Ein toter Hahn im Briefkasten - ein unfreiwilliges Bad im Rhein und ein Mann der ihm mehrmals begegnet bringen ihm neue Spuren... und dann ist da noch die Geschichte um Lumpen-Theo... (17.11.03) *** |
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© Friedrich Sulzer