Uwe Klausner

Engel der Rache (histo. Krimi)
(März 12 - Gmeiner Verlag - 321 S. - ISBN-13: 978-3839212677 / 12,90 €)

Rothenburg ob der Tauber im Jahre 1418. Geheimnisvolle Vorfälle halten die Freie Reichsstadt in Atem. Am Anfang steht der Selbstmord einer 14-jährigen Färbertochter, deren eilig bestatteter Leichnam auf rätselhafte Weise verschwindet. Kurze Zeit später schlägt der Leichendieb erneut zu. Als dann auch noch die Frau des Baders tot aufgefunden wird, macht sich große Angst breit. Auf Bitten des örtlichen Franziskanerkonvents beginnt Bruder Hilpert von Maulbronn ein über die Grenzen seines Klosters hinaus bekannter Meisterdetektiv den mysteriösen Dingen auf den Grund zu gehen

  Anmerkung:
Rothenburg ob der Tauber, anno Domini 1418: Vogt des Grafen von Wertheim, Berengar von Gamburg hält sich mit seiner Verlobten Irmingardis in der Stadt auf, um die Priorin des Klosters, Jutta Küchenmeister von Nordenberg, ihre Tante zu besuchen. Während der Vogt von den Kirchenmauern wartet, lässt Irmingardis eine Führung der Tante über sich ergehen. Doch den nicht enden wollenden Monolog bekommt Irmingardis nicht mehr mit, sie wird ohnmächtig. Vogt Berengar von Gamburg bekommt nicht mit, was sich in der Kirche ereignet, aber draußen bewundert er eine „Venus“ die nur knapp einem Mordanschlag entgeht. Auch Bruder Hilperts Wege, Bibliothekarius des Klosters Maulbronn führen in die Stadt. Er besucht Bruder Alban, der schon bald seine Hilfe benötigt. Aus der Kirche wurde eine Leiche gestohlen. Bruder Hilpert und Vogt Berengar schauen ab diesem Moment wieder einmal in menschliche Abgründe. Macht, Geld und falsche Liebe bringen die kleine Stadt in Aufruhr und machen vor den hohen Herren nicht halt. Ein weiteres Mordopfer bringt Hilpert auf eine unglaubliche Spur, und für Berengar am Ende ein große Überraschung.

Autor Uwe Klausner hat auch mit dem 5. Buch zu seiner Serie einen Treffer gelandet, denn das Buch ist flott geschrieben, gut verständlich und erfährt am Ende auch die Lösung. Der Fall ist verzwickt, die Schuldigen unter guten Mänteln versteckt und die Unschuldigen harren mit Geduld im Kerker.

Fazit: spannender historischer Krimi mit viel Ausstrahlung und Flair. Sehr empfehlenswert!

(13.08.11) *****

   
Kennedy-Syndrom (Berlin-USA)
(Juli 11 - Gmeiner Verlag - 420 S. - ISBN-13: 978-3839211854 / 11,90 €)

Berlin, im August 1961. In einer S-Bahn Richtung Wannsee wird ein erschossener Mann entdeckt, allem Anschein nach ein Amerikaner. Kurz darauf wird ein weiterer Toter gefunden, diesmal auf einem Schrottplatz in der Nähe des Flughafens Tempelhof. Schnell wird Hauptkommissar Tom Sydow klar, dass es zwischen den beiden Fällen einen Zusammenhang gibt. Doch damit nicht genug: Sydow kommt einem unglaublichen Komplott auf die Spur, dessen Fäden bis ins Hauptquartier der CIA zu reichen scheinen. Offenbar ist es jemandem gelungen, das bestgehütete Geheimnis der DDR zu lüften: die Pläne zum Bau der Berliner Mauer.

  Anmerkung:
Mit Autor Uwe Klausner reisen wir zurück in das Jahr 1961 und werden Zeuge der Geheimpläne von Chruschtschow und Ulbricht. Der Mauerbau soll Wirklichkeit werden unter dem Deckname Rose.

Ganz anders deuten führende Mitglieder des CIA die Situation und drängen Präsident Kennedy zum Gegenschlag. Sein Zögern und sein Abwarten löst fast den dritten Weltkrieg aus. Seine Führungsriege versucht mit Intrigen unter dem Decknamen Uranus ans Ziel zu gelangen.

Zwischen diese Fronten gerät Kriminalhauptkommissar Tom Sydow und sein Team. Sie sammeln in Berlin die Leichen ein, recherchieren und versuchen sich ein Bild zu machen. Als es endlich zum Durchbruch kommt wird Tom Sydow suspendiert, doch eine Figur aus der Vergangenheit taucht auf und lässt ihn nicht mehr zur Ruhe kommen.

Uwe Klausner erzählt lebendig und gleichzeitig einfühlsam. Durch den Text entstehen für den Leser Bilder einer längst vergessenen Zeit. Ein spannendes und packendes Buch.

08.02.11 *****

   
Die Bräute des Satans (historischer Roman)
(Juli 10 - Gmeiner Verlag - 323 S. - ISBN-13: 978-3839210727 / 12,90 €)

Das Kloster Maulbronn, im Jahre 1417. Die Hennen legen nicht, die Kühe geben kaum Milch, der Wein schmeckt wie Essig. Und als das Bauernmädchen Mechthild der Zauberei verdächtigt wird, ist die Krise perfekt. Bruder Hilpert, der erst vor ein paar Wochen ins Kloster heimgekehrte Bibliothekar, tut alles, um die Gemüter zu besänftigen. Doch das Unheil nimmt seinen Lauf. Kaum hat er mit seinen Ermittlungen begonnen, wird der verkohlte Leichnam eines Mitbruders gefunden. Vom Täter, der auf einem Pergamentröllchen die Buchstaben EST hinterlassen hat, fehlt dagegen jede Spur …

   
   
Walhalla-Code (Berlin/London/Moskau/Prag)
(Febr. 09 - Gmeiner Verlag - 322 S. - ISBN 978-3899778083 / 11,90 €)

Berlin, 07.06.1942. Auf einer Parkbank in der Nähe der Siegessäule wird eine Leiche entdeckt. Zunächst deutet alles auf Selbstmord hin, doch Kommissar Tom Sydow will nicht so recht daran glauben. Zumal es sich bei dem Toten um ein "hohes Tier" der Gestapo handelt. In seiner Obhut befanden sich brisante Akten des gefürchteten Geheimdienstchefs Reinhard Heydrich, um deren Besitz ein gnadenloser Wettlauf beginnt ...

  Anmerkung:
Autor Uwe Klausner ist nicht nur im historischen Krimi zu Hause, sondern glänzt einmal mehr mit einem Krimi aus dem 2. Weltkrieg. Zwischen realen Personen und seinen erfundenen Protagonisten hat er ein gutes Gleichgewicht geschaffen. Die Story ist flott geschrieben, lässt den Leser immer wieder den Atem anhalten und den wenigen Aufrechten dieser Zeit die Daumen drücken. Mit Tom von Sydow hat der Autor eine zweite Hauptfigur geschaffen, von dem wir alle sicher noch mehr lesen werden.
Fazit: Einstieg in neue Buchserie gelungen. Krimi mit Tiefgang. Empfehlenswert!

zur Geschichte:
Berlin Jan.52: Deportation nach Riga. Auch Rebecca Kahn und ihre Mutter sind betroffen, doch sie kann fliehen. Rebecca ist kalt und sie weiß nicht wohin. Am Wannsee trifft sie auf den Berliner Philharmoniker Friedemann Bonin der ihr Gastfreundschaft und Schutz gewährt. Zur gleichen Zeit in der Villa von Obergruppenführer Reinhard Heydrich ein Fest und interne Gespräche. Die flüchtige Jüdin erzeugt beim Hausherrn Wut, denn dieses Land muss endlichen Judenfrei werden. Die Mitarbeiter geloben Besserung und haben bereits die Gestapo eingeschaltet. Rebecca wird intensiv gesucht. Doch auch die Mitarbeiter von Heydrich haben Sorgen. Was wird mit dem geheimen Giftschrank des Hausherrn, sollte dem etwas passieren? Der Hausherr lächelt. Im Mai 42 befindet sich Heydrich in Prag und wird Opfer eines Attentates. Und kurz darauf wird Kommissar von Sydow mit einer Parkbankleiche überrascht. Während in London, Moskau und Führerhauptquartier beraten wird, Agenten zum Einsatz kommen um an die Unterlagen aus dem Giftschrank zu gelangen merkt von Sydow schnell, dass er und sein Mitarbeiter in ein Wespennest gestochen haben. Ihre Ermittlungen werden begleitet von Mordanschlägen und zuletzt bleibt nur die Flucht... aber nicht allein...

(07.07.09) ****

   
   
Die Kiliansverschwörung (historischer Krimi) - Würzburg
(Juli 08 - Gmeiner Verlag - 468 S. - ISBN 978 3899777291 / 12,90 €)

Würzburg am Main, Anno Domini 1416. Ein unglaublicher Frevel erschüttert die Stadt und bringt Fürstbischof Johann von Brunn in eine äußerst prekäre Situation: Ausgerechnet fünf Tage vor Kiliani, dem höchsten Feiertag der Diözese, werden die Reliquien der drei Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan gestohlen. Und tausende von Pilgern befinden sich bereits in der Stadt. Die Lage droht zu eskalieren, sollten die Reliquien nicht bis zum Fest des heiligen Kilian am 8. Juli wieder auftauchen. Doch noch ist nicht aller Tage Abend. Berengar von Gamburg, der Vogt des Grafen von Wertheim, ist per Zufall Zeuge eines Gesprächs zwischen Dieb und Auftraggeber geworden. Er wird mit der Lösung des Falls beauftragt. Widerwillig zwar, aber dennoch mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch, weil es sich bei dem Räuber um einen "alten Bekannten" handelt, macht er sich ans Werk. Dabei kann er sich der Unterstützung eines ebenso treuen wie scharfsinnigen Freundes gewiss sein: Bruder Hilpert, Bibliothekarius zu Maulbronn und einer der führenden Köpfe des Zisterzienserordens.

  Anmerkung:
Autor Uwe Klausner hat einen überzeugenden, sehr spannenden und vielschichtigen historischen Krimi geschrieben, der sich locker und leicht lesen lässt. Sehr geheimnisvoll beginnt er seinen Plot mit dunklen Gestalten in tiefen Katakomben und endet mit Romantik und einer noch tieferen Freundschaft. Liest man bei dem Autor zwischen den Zeilen, so trifft man auf das Wort "Gerechtigkeit". Seine Hauptprotagonisten stehen dafür ein und scheuen sich nicht auch an den höchsten Stellen Verbrechen aufzudecken. Gelungen sind dem Autor besonders die Szenenwechsel.
Fazit: historischer Krimi mit viel Ausstrahlung. Sehr empfehlenswert!

zur Geschichte:
1416 zu Würzburg: Berengar von Gamburg, Vogt des Grafen von Wertheim belauscht in der Schenke "Zum Roten Hahn" ein Gespräch, über einen bevorstehenden Reliquiendiebstahl. Die Kilian-Reliquien sollen gestohlen werden. Bei der Verfolgung der Verbündeten wird er niedergeschlagen. Am nächsten Tag begibt sich Berengar zum Bischof Johann. Der erinnert ihn an seinen rein privaten Aufenthalt und untersagt ihm jegliche Ermittlungen. Er schreibt seinem Freund Bruder Hilpert im Kloster Brommbach. Danach begibt er sich ins Neumünster, wo dieser Tage viele Pilger sind und lernt Schwester Irmingardis kennen, die ihn eindringlich vor dem Bischof warnt. Und nur wenig später hat er eine weitere Begegnung mit dem Kapuzenmann der Nacht. Währenddessen treffen beim Bischof Schreiben aus Fulda und Bamberg ein. Diebstahl der wertvollsten Reliquien und nur ein Ring blieb am Tatort zurück. In seiner Not wendet sich der Bischof an Berengar und Hilpert, denn auch Würzburg wurde seiner Heiligen beraubt. Mehr noch, man fordert ein Lösegeld. Sofort lässt der Bischof die Kirche für die Pilger sperren. Eine erste Spur führt zu Agilulf, ein Dieb und dessen Frau Hildegard. Doch wenig später wird der kleine Dieb tot in der Gosse gefunden und seine Frau verbrennt in ihrem Haus. Für Hilpert steht eines fest: für die Diebstähle ist ein Geheimorden verantwortlich und jeder Befragte hat Angst sich zu äußern. Durch die Hilfe des Freundes Berengar und dessen Schwager finden sie den Schmied Gumpert und einen Hinweis auf einen Tagelöhner. Außerdem fällt immer wieder der Name "Abdecker". Doch die Meuchelmörder sind Berengar und Hilpert immer einen Schritt voraus, denn bevor sie den Schmied nochmals befragen können, ist auch er tot...

(22.02.09) *****

   
   
Die Pforten der Hölle (historischer Krimi)
(Juli 07 - Gmeiner Verlag - 471 S. - ISBN 978-3899777291 / 12,90 €)

Frühjahr 1416, wenige Tage vor Palmsonntag. Bibliothekarius Hilpert von Maulbronn trifft im Kloster Bronnbach im Taubertal ein. Als Inquisitor soll er einer geheimen Bruderschaft satanischer Novizen auf die Schliche kommen. Den rätselhaften Tod des Priors der Abtei kann er indes nicht verhindern, ebenso wenig die bestialische Ermordung eines Novizen. Und bald scheint es, als hinge sein eigenes Leben nur noch an einem seidenen Faden.

  Anmerkung:
Autor Uwe Klausner präsentiert ein ausgezeichnetes Erstlingswerk. Sein Plot ist spannend, dicht gewoben und ereignisreich. Gleichzeitig startet er mit ausgezeichneten Hauptprotagonisten, die dem Leser viel Freude bereiten. In dieser Story stehen Familien- und Freundschaftsbanden auf dem Prüfstand, denn die Hölle öffent seine Pforten um ein Kloster mit Mann und Maus zu verschlingen.
Fazit: gestochen scharf, präzise gefragt, mörderisch gut. Sehr empfehlenswert!!!

zur Geschichte:
1416 Kloster zu Bronnbach. Der Prior Hildebrand wurde getötet. Hilpert von Maulbronn wurde von seinem Kloster entsendet um nach dem Rechten zu sehen, denn ein Hilferuf des Abtes "Satan steht vor den Toren" erreichte seinen Abt. Mit Alkuin, den er dort als Bertram von Rosenberg einschläust, begehrt er Einlass. Während Alkuin beim Stallmeister Bruder Wilfried ein Quartier im Stall erhält, bis er seinen Aufnahmeantrag stellen kann im Kloster, untersucht Hilpert die Leiche. Das Opfer galt als unbeliebt und sehr neugierig. Hilpert sucht seinen Freund den Informarius Robert im Spital auf. Schon in den ersten zwei Tagen geschehen merkwürdige Dinge im Kloster. Jesus am Kreuz blutet, Novize Lukas verschwindet und das Opfer hatte Visionen. Außerhalb der Klostermauern findet Berengar, der Vogt des Grafen von Wertheim, eine grausige Leiche und begibt sich auf Spurensuche, die ihn auch ins Kloster führt. Im Klosterwald wir die Leiche des Novizen Lukas gefunden und vor den Toren steht Laetitia, die seit Tagen auf ihn wartet. Hilpert nimmt sie im Kloster auf, denn sie ist eine wichtige Zeugin... doch mit ihrer Sicherheit und der von Alkuin ist es nicht weit her. Sie schweben in ständiger Lebensgefahr und nur der Wachsamkeit von Bruder Wilfried ist es zu verdanken, dass sie meist mit dem Schrecken davon kommen. Hilpert kommt immer mehr zu der Einsicht, dass in diesem Kloster wirklich Satan regiert und desto tiefer er in die Klostervorgänge eindringt und Licht in die Dunkelheit bringt desto mehr gerät auch sein Leben in Gefahr... doch er findet einen Freund... Berengar

(15.03.09) *****

   
   
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© Friedrich Sulzer