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Seegrund (Allgäu-Krimi)
(erschienen Sept. 06 - Piper Verlag - 344 S -
ISBN 3492049540 / 14,00 )Statt Kässpatzen essen zu
dürfen, muss Kluftinger seinen neuen Fall lösen: am
Alatsee bei Füssen macht er eine schreckliche Entdeckung
- am Ufer liegt ein Taucher in einer riesigen roten Lache.
Was zunächst aussieht wie Blut, entpuppt sich als eine
seltene organische Substanz aus dem Bergsee. Kluftinger,
der diesmal bei den Ermittlungen sehr zu seinem
Missfallen weibliche Unterstützung erhält, tappt lange
im Dunkeln. Der Schlüssel zur Lösung des Falles muss
tief auf dem Grund des geheimnisvollen, sagenumwobenen
Sees liegen. Viele scheinen etwas zu wissen, doch
überall trifft der Kommissar auf eine Mauer des
Schweigens...
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Anmerkung:
Das Autorenteam hat einen guten Plot geschrieben, auch
wenn die große Hochspannung nicht aufkommt. Dafür
beinhaltet der Plot viele komische Szenen (Kluftinger und
Intimfeind Dr. Langhammer) die den Leser zum Lachen
bringen. Auch so manche Wortspielerei vom
Hauptprotagonisten (Ebay) oder interessante
Restaurantbesuche (Japanisch) hinterlassen beim Leser
bleibende Eindrücke. Mit den weiblichen, rauchenden
Zusatzkraft während der Ermittlungen vom
Hauptprotagonisten haben ihm seine Schöpfer (Autoren)
sicher keine Freude gemacht. Dafür geben sie den Lesern
einen tiefen Einblick in das Allgäu, die Landschaft, die
Seen und in einigen kurzen Einblendungen eine Rückschau
in die Kriegs- und Nachkriegsjahre. Der Plot ist
verständlich, in sich schlüssig und birgt viele
Überraschungen. Fazit:
Allgäuber-Crime der besonderen Art. Lesenswert!zur Geschichte:
Kurz vor Weihnachten: Erika Kluftinger freut sich, und
Kommissar Kluftinger muss sich freuen. Die beiden sind
nach Füssen gefahren um ihren Sohn Markus und seine neue
Freundin dort abzuholen die Micki heißt. Noch bevor
Kluftinger so richtig über diesen Namen nachdenken kann,
lernt er die Freundin seines Sohnes kennen. Sie ist
Japanerin heißt Yumiko. Von dem Moment an tritt
Kluftinger von einem Fettnäpfchen ins nächste und
Erikas Blicke werden immer durchdringender. Endlich hat
man einen gemeinsamen Nenner gefunden und fährt zum
Alatsee. Doch die Freude wehrt nur kurz, denn am Ufer
entdeckt Familie Kluftinger einen toten Taucher. Schnell
muss Hilfe geholt werden. Dafür schickt Kluftinger seine
Familie zurück und so nach und nach erkennt er, dass der
"tote Taucher" ein bewusstloser Taucher ist und
er trotz des vielen verloren Blutes noch lebt. Die
Rettungskräfte treffen ein und ebenfall Willi Renn von
der Spurensicherung. Eins ist für ihn sofort sicher: die
rötliche Färbung im Schnee ist kein Blut. Allerdings
weiß auch er nicht, was das geheimnisvolle Zeichen
bedeuten soll, dass der Verletzte noch in den Schnee
gemalt hat. Eigentlich ist Kluftinger für diesen Tag
bedient, doch eine Überraschung hält er noch bereit:
Friedel Marx, aus Füssen freut sich über die
Zusammenarbeit mit den Kemptner Kollegen. - Am nächsten
Tag ist das Büro von Kluftinger schon voll als er
auftaucht. Nicht nur die Kollegen Richard Meier, Eugen
Strobl und Roland Hefele sind da, auch Friedel Marx und
ihre Zigarillos sind eingetroffen. Kluftingers Laune geht
am frühen morgen schon gen Null, denn eine Erkältung
nach dem Ausflug am See scheint ihm ins Haus zu stehen.
Das Opfer liegt noch im Koma und die Identität ist nicht
geklärt. Das Blut vom See entpuppt sich als Bakterien
und aus diesem Grunde ist seit mehr als 20 Jahren das
Tauchen im See verboten. Wo sollen die Beamten ansetzen
bei diesem verzwickten Fall? Der erste Weg führt ins
Wirtshaus am Alatsee. Dort weilt ein Forscherteam der Uni
München und der Verletzte wird endlich identifiziert.
Prof. Guthknecht erkennt auf einem Foto seinen
Mitarbeiter Jochen Bühler... doch die Eltern erkennen
den Sohn nicht... weitere Spuren führen zu einer alten
Herrenriege und 60 Jahre zurück in die letzten Monate
des Krieges...
(30.10.06) ****
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Erntedank (Allgäu-Krimi)
(erschienen Nov. 04 - Dietrich Verlag - 379 S -
ISBN 3871641480 / 14,80 )Wie ein Schock trifft den
Allgäuer Kriminalkommissar Kluftinger der Anblick des
toten Mennes in einem Waldstück bei Kempten: Auf der
brust der Leiche liegt sorgfältig drapiert, eine tote
Krühe. Im Lauf der Ermittlungen, bei denen der ommissar
tief in die mystische Vergangenheit des Allgäus
eintaucht, stößt er auf weitere rätselhafte Hinweise -
der Beginn eines Katz-und-Maus-Spiels, bei dem die Zeit
gegen Kluftinger läuft. Denn alle Zeichen sprechen
dafür, dass das Morden weitergehen wird. Zu allem
Überfluss quartiert ihn seine Frau wegen eines
Wasserrohrbruchs auch noch beim ungeliebten Arzt. Dr.
Lamghammer ein...
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Anmerkung:
Anerkennung muss man den Autoren zollen für viel Humor
und das Treffen der Lachmuskeln des Lesers. Kleine
Episoden mit dem Hauptprotagonisten und einem Spieleabend
im Hause Langhammer, oder das Nachdenken über das Wort
"Mahlzeit", oder das vermosten der eigenen
Äpfel, oder ein Besuch im Schwimmbad bringen in das Werk
gute Laune und reissen den Leser einfach mit. Aber nicht
nur Kluftinger neigt zur Komik, auch seine Mitarbeiter
sind für manchen Kalauer gut und somit wird der Fall und
die Ermittlungsarbeit für den Leser fast zweitrangig. Im
Grund hat der Leser immer wieder leise Zweifel, ob diese
Crew überhaupt jemals einen Täter oder ein Motiv
ermitteln wird und manchmal würde er sie gerne alle ein
bißchen anschubsen. Es ist ein origineller Krimi, mit
mehr Humor als Spannung. Fazit:
Lachen ist gesund und jeder Krimileser sollte sich auch
mal eine Auszeit können. Empfehlenswert!zur Geschichte:
Kluftinger und Ehefrau Erika kommen vom Einkauf und
werden überrascht von einer Überschwemmung in ihrem
Badezimmer. Schaut nach einem Rohrbruch aus. Noch bevor
Kluftinger seiner Frau wirklich eine Hilfe sein kann,
wird er zu einem Einsatz nach Rappenscheuchen gerufen.
Dort erwarten ihn seine Kollegen Richard Meyer, Eugen
Strobl und Roland Hefele. Auch der Pathologe Dr. Georg
Böhm ist bereits anwesend. Alles scheint auf ihn zu
warten. Vor ihm liegt ein männliche Leiche mit
durchschnittener Kehle und auf ihr eine schwarze Krähe
drapiert. Was für ein grausamer Fund. - Im Büro kommt
noch Sekretärin Sandra Henske dazu und gemeinsam planen
sie die ersten Schritte. Doch auch hier hilft der Zufall
schnell, denn für die Leiche gibt es bereits eine
Vermisstenmeldung. Bei dem Toten handelt es sich um
Gernot Sutter, der ein Unternehmen für Kaffeefahrten
hatte. Die Steinbock-Touristik spricht hauptsächlich
Senioren an. Auf den Verkaufsveranstaltungen können
diverse Waren erworben werden. Der Besuch der Witwe zeigt
den Wohlstand der Familie. Ein Aupairmädchen in einer
noblen Villa, in der alles ein gediegenes Ambiente
aufweist. Die Witwe kann sich den brutalen Mord an ihrem
Mann nicht erklären und von Feinden weiß sie gar nichts.
- Kluftinger fährt zurück nach Altusried in sein Haus.
Dort gibt es kein Wasser und seine praktische Ehehälfte
hat sie bei seinem Intimfreund Dr. Langhammer
einquartiert. Es brechen harte Zeiten an. - Schon bald
wird der BMW des Mordopfers gefunden und somit auch der
Tatort. Im Wagen befindet sich ein Zettel, bei dem es
sich um Rätsel handelt. Ist das ein Spiel des Täters?
Kluftinger such mit dem Kollegen Hefele die Firma auf.
Leider finden sich auch dort wenige Hinweise. Es gab ca.
10 Klagen gegen das Unternehmen, doch wurde diese alle
niedergeschlagen. In der Halswunde wurde ein Aufkleber
für eine Sense gefunden... ist das endlich der
Durchbruch? Doch schon kurze Zeit später gibt es die
zweite Leiche für Kluftinger und sein Team... ein
Serientäter?
(20.08.05) ****
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Milchgeld
(Allgäu-Krimi)
(erschienen Juni 03 - Dietrich Verlag - 312 S -
ISBN 3871641375 / 14,80 )Ein Mord in Kommisaar
Klüftingers beschaulichem Allgäuer Heimatort Altusried
- jäh verdirbt diese Nachricht das gemütliche
Kässpatzen-Exxen des Kommissars. Ein Lebensmittel-Chemiker
des örtlichen Milcherks ist stranguliert worden. Mit
eigenwilligen Ermittlungsmethoden riskiert der Kommissar
einen Blick hinter die Fassade der Allgäuer
Postkartenidylle - und entdeckt einen scheinbar
vergessenen Verrat, dunkle Machenschaften und einen
handfesten Skandal.
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Anmerkung:
Die zwei Autoren erzählen eine Story die man auch "Die
Kluftinger-Sage" nennen könnte. Keine Momente des
Kommissars werden ausgelassen. Fatale Urlaubspläne,
Streit mit der Ehefrau, die liebe Mama, die Kässpatzen
und der ungeliebte und allwissende Nachbar. Dazu kommt,
dass dieser Kommissar nur peinlich ist. Wahrscheinlich
wollten die Autoren Komik oder auch Lacher erzeugen, aber
eigentlich passt es mehr in die Rubrik "Pleiten,
Pech und Pannen". Der Kommissar bekleckert sich wie
ein Baby, bleibt im Schlamm stecken, läuft mit
offenstehender Hose herum, schändet ein frisches Grab,
usw. Als Pluspunkte sollte man anmerken, dass hinter dem
312 seitigem Buch auch eine Story steht, die wirklich
interessant ist. Leider wird die gerade aufgebaute
Spannung immer wieder durch private Ereignisse des
Ermittlers zerstört. Somit wird das Lesen des Buches
auch zu einer Geduldsprobe, denn schließlich möchte man
doch wissen wer der Täter ist und warum. Gelungen ist
der Protagonist Dr. Martin Langhammer. Durch diese Person
kommt immer wieder schwung in die Geschichte und die
Dialoge sind spritzig. Eine tolle Abwechslung zum
Hauptprotagonisten (Kommissar Kluftinger). Fazit:
Ein Allgäu-Krimi mit Höhen und Tiefenzur Geschichte:
Ein Tötungsdelikt in Altusried. Kommissar Kluftinger
wird gerufen, sowie seine Kollegen Eugen Strobl und
Richard Meier. Sein Nachbar, Dr. Martin Langhammer ist
auch bereits vor Ort und stellt den Tod von Dr. Philipp
Wachter fest. Dr. Wachter arbeitete im Milchwerk als
Lebensmitteldesigner. Der Tote wurde stranguliert und die
Tatwaffe ist eine Vorhangschnur. Der Tote wurde vom
Kollegen Robert Bartsch gefunden. Der Tote hatte ein Ex-Frau
und 2 Töchter, doch wenig Kontakt zu ihnen. Bekannt war
der Tote für viele Affären. - Im Milchwerk spricht
Kluftinger mit dem sen. Chef Karl Schönmanger. Der
Betrieb befindet sich in der 3. Generation und wurde auch
durch schwierige Gewässer geführt. Dr. Wachter war ein
Glücksfall für die Firma, seine Frauengeschichten waren
Privatsache. - Im Büro wartet Tochter Julia Wagner, die
in der Werbebranche tätig ist. Sie hatte wenig Kontakt
zum Vater. Er reiste viel, hatte andere Frauen und der
Umzug von Köln ins Allgäu ist ihr besonders schwer
gefallen. - Kommissar Kluftinger grübelt, wo hier ein
Motiv zu suchen ist, doch im Moment hat er andere
Probleme. Der gebuchte Urlaub mit seiner Frau muss
abgesagt werden. Doch zu seiner Überraschung nimmt seine
Frau die Nachbarin Annegret Langhammer mit in Urlaub.
Sein Erzfeind rückt näher. Aber er gibt sich geschlagen
und führt den Fall weiter. - Frau Elfriede Sieber, die
Putzfrau, ist ihm keine große Hilfe, auch mit der
Tochter Theresa Ferro kommt er nicht wieter. Während der
Beisetzung erkennt Frau Sieber einen Mann, der mit Dr.
Wachter gestritten hatte... endlich eine Spur... sie
führt zur Familie Lutzenberg und in die Vergangenheit
nach Köln...
(06.07.05) ***
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