Fritz Koenn
Als die
große Hungersnot kam (Eifel-Roman) (Nov. 09 - KBV Verlag - 117 S. - ISBN-13: 978-3940077752 / 9,50 ) »Der große Teil
der Bevölkerung der tiefen Eifel schleicht umher mit
eingewundenen Augen und hohlen Wangen, gelber, an den
Knochen klebender Haut, unfähig zu Arbeit und Erwerb.«
Der Satz stammt von Joseph Görres, einem Publizisten aus
Koblenz, und beschreibt die Folgen der schrecklichen
Hungersnot von 1816. |
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Anmerkung: Autor Fritz Koenn erzählt beeindruckend in seinem kleinen Roman die Hungersnot in der Eifel von April 1816/April 1817. Noch bis in den Mai hinein gab es Schnee, Nässe und Kälte. Die Aussaat der Kartoffeln erfolgte bei schlechter Witterung. So erging es den Bauern auch mit dem Getreide. Ein kurzer Sommer und ein früheinsetzender Winter ließen die Menschen das Schlimmste befürchten. Die Kartoffeln waren Daumengroß, das Getreide klein und mit wenig Frucht. Selbst der größte Bauer im Ort hatte kaum etwas von den Feldern ernten können. Zum gleichen Zeitpunkt wurde auch die Hochöfen geschlossen und die Fabrikarbeiter waren arbeitslos. Auch für den Nachtwächter ist das Jahr 1916 ein Schicksalsjahr, aber auch eine Wende in seinem Leben. Die Gemeinde rückt näher zusammen und der Bürgermeister, der Vikar und der Pfarrer sorgen für Druck bei den Preussen. Die Hungersnot ist im Dezember unübersehbar. Die Menschen gehen betteln, was bei Strafe verboten ist, kochen Mus aus Gräsern, Wurzeln und Pflanzen. Endlich kommt die rettende Nachricht aus Berlin: Brot für die Eifel! Anschaulich und nachvollziehbar schreibt der Autor über diese Zeit. Sein kleiner Roman erzählt von Menschen die auch wieder Mut fassen, ihr Schicksal nicht nur beklagen, sondern in die Hand nehmen und den Weg zurück in die Landwirtschaft, den Gemüseanbau und die Viehhaltung finden. (19.05.10) ***** |
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© Friedrich Sulzer