Susanne Kronenberg

wurde 1958 in Hameln geboren. Ihr Wunsch zum Schreiben führte sie zunächst als Volontärin und später als Redakteurin zu einem Fachzeitschriftverlag, bald darauf erschien das erste Jugendbuch. Inzwischen wurden elf Jugendbücher sowie deren Übersetzungen in mehrere Sprachen und zwei Sachbücher veröffentlicht, die sich weitgehend alle um die Themen Pferde und Reiten drehen.

Weinrache (Wiesbaden)
(Juli 07 - Gmeiner Verlag - 275 S. - ISBN 978-3-89977-726-0 / 9,90 €)

Wiesbadens historisches Stadtbild kann mit einem weiteren Baudenkmal aufwarten. Eine heruntergekommene Stadtvilla wurde als Entwurf eines berühmten Bauhaus-Architekten identifiziert. Doch der Entdecker, Architekt Moritz Fischer, kann sich nicht lange an seinem Ruhm freuen: Inmitten des Treibens auf der Rheingauer Weinwoche wird er kaltblütig erschossen. Norma Tann, frühere Kriminalhauptkommissarin und seit kurzem Private Ermittlerin, wird Augenzeugin des Verbrechens. Dabei hat sie schon andere Sorgen: Ihr Noch-Ehemann Arthur ist nach einem Streit mitten im nächtlichen Wald aus dem Wagen gestiegen. Seitdem fehlt von ihm jede Spur.

  Anmerkung:
Nachdem die Autorin dreimal ihre Leserschaft nach Hameln eingeladen hat und mit ihnen die Liebe zu Pferden teilte, begibt sie sich mit einer neuen Figur in ein neues Gebiet mit einem anderen Thema. Die Detektivin Norma Tann wird dem Leser liebevoll nähergebracht, Wiesbaden wird vorgestellt und der erste Wein verkostet. Aber immer noch geht es um Verbrechen. In diesem Fall um Mord. Mit nur wenigen, dafür aber erlesenen Protagonisten, begibt sich der Leser auf die Jagd.
Fazit: Viel Wirbel um Gastronomie und Wein. Gute Unterhaltung

zur Geschichte:
Die ehemalige Kriminalhauptkommissarin Norma Tann ist aus dem aktiven Polizeidienst ausgeschieden und ist nun als private Ermittlerin tätig. Seit Monaten lebt sie von ihrem Mann, Arthur Tann, Antiquitätenhänder mit bestem Ruf, getrennt. Nach einem Streit im Auto flüchtet Arthur in den Wald und trotz intersiver Suche kann Norma ihn nicht finderfinden. Sie selbst hat Glück in dieser Nacht auf der einsamen Landstrasse als sie sich mit ihrem Auto festfährt und ein freundlicher Autofahrer hilft. Da ihre Tätigkeit als private Ermittlerin noch nicht so viel einbringt jobt sie auf dem Weinfest in Wiesbaden für Bruno Taschenmacher, der mehrere Lokalitäten besitzt und der beste Freund von Arthur ist. Einen Tag bevor das Weinfest endet kommt es zum Eklat: Vor den Augen der Besucher wird am Prominentenstand Moritz Fischer erschossen. Der Täter flüchtet als Mönch verkleidet und Norma nimmt die Verfolgung auf, leider ergebnislos. Moritz Fischer hatte sich jüngst in Wiesbaden einen Namen gemacht, durch die Wiederentdeckung der Bauhausstilvilla "Stella". Mit enormen Aufwand hat er sie restauriert und hieran sind seine Freunde auch beteiligt. Demnächst sollte das Restaurant Marcel B eröffnet werden. Wenige Tage später erteilt ihr Schwiegervater Ludwig Wilhelm Tann den Auftrag nach Arthur zu suchen. Seit dem Streit ist er nicht wieder aufgetaucht und an die Reise glaubt er nicht. Jetzt sucht Norma ihren eigenen Mann als private Ermittlerin und tritt so manchem auf die Zehen. Wenn sie wüsste, wie dicht der Täter sich in ihrer Nähe aufhält, hätte sie sich viele Wege sparen können.

(31.08.07) ****

   
   
Kultopfer (Hameln-Krimi)
(erschienen Juli 06 - Gmeiner Verlag - 323 S - ISBN 389977695X / 9,90 €)

Ein neuer Fall für Hella Reincke: Gespenstisches spielt sich in den Vollmondnächsten oben auf dem Hohenstein ab, einer steilen Felswand nahe Hameln, die in alten Zeiten als Kultstötte diente. Hella Reincke, die heimliche Beobachterin, steht vor der Frage, auf welche Weise ein Ingenieur aus Wiesbaden, der sich nun Rudmar vom Hohenstein nennt, in den Tod ihrer früheren Schulfreundin Valerie verwickelt ist. Diese arbeitete an einem Buch über den Pferdeheiler, der sich als die Reinkarnation eines sächsischen Schamanen betrachtet...

  Anmerkung:
Die Krimis der Autorin Susanne Kronenberg sind mit Sicherheit nicht nur etwas für Pferdeliebhaber, obwohl es immer wieder um hochklassig und interessante Pferde geht. Die Autorin erzählt beeindruckend aus der Region rund um Hameln die Geschichte eines Gestüts, dass dem Wandel unterliegt und auch ständig von neuen Protagonisten aufgesucht wird. Darauf ergeben sich oftmals interessante Fälle für die Hauptprotagonistin Hella Reincke, bei der man auch das Gefühl haben könnte, sie zieht einfach diese Menschen an. Natürlich ist dann auch Gefahr im Verzug, was Leib und Leben der Protagonistin betrifft, aber auch die Pferde des Gestüts.
Fazit: Die Spannung steigt mit jeder Seite. Empfehlenswert!

zur Geschichte:
Hella Reincke findet endlich mal wieder Zeit für einen Ausritt mit ihrem Liebling Melody. Auf dem Hof läuft alles bestens und dennoch sind in den letzten 2 Wochen auch merkwürdige Dinge geschehen. Nach langen Jahren hat sie ihre Schulkameradin Valerie Valentin wiedergetroffen. Die hat sich von ihrem Mann getrennt und lebt nun mit dem pferdeheiler Rudmar vom Hohenstein auf einem abgelegenen Gehöft. Als sie Rudmar kennenlernt bringt sie ihn gleich in Verbindung mit Joachim Münchinger aus Wiesbaden. Der hat sein ganzes Leben umgekrempelt und spricht jetzt mit den Pferden. Valerie schreibt ein Buch über ihn und seine Visionen. Doch wo viel Licht ist, ist auch Schatten. An einem Abend auf einer einsamen Landstrasse trifft sie auf Valerie die mit ihrem Pferd auf der Flucht ist vor Rudmar. Am nächsten Tag haben sich die Wogen geglättet, dennoch bleibt bei Hella ein schaler Nachgeschmack. Was geschieht so alles auf dem Pferdeschutzhof von Toralf Raabe, der sich aktiv für den Tierschutz einsetzt? Dort leben auch Valerie und Rudmar. Doch lange zum Nachdenken kommt sie nicht, denn ihr stiller Teilhaber hat eine außergewöhnliche Bitte. Der Sohn eines guten Freundes sucht einen Job und Hella nimmt Björn Behrend auf dem Pferdehof auf. Sie will es mit ihm versuchen, obwohl sie die spezielle Glaubensrichtung des neuen Mitarbeiters ein bißchen befremdet... und nun steht sie vor der Leiche von Valerie Valentin... war es Mord oder Selbstmord? Und warum befindet sie sich an einem Rundplatz mit einem merkwürdigen Schmuckstück... Hella lässt die Sache nicht mehr ruhig schlafen und sie tappt am Hohenstein in einem merkwürdige Veranstaltung...

(23.09.06) ****

   
   
Plammen-Pferd (Hameln-Krimi)
(erscheint Juli 05 - Gmeiner Verlag - 325 S - ISBN 3-89977-655-0 / 9.90 EUR )

Ein Feuer im Pferdestall ist ein Alptraum für jeden Pferdebesitzer, und Hella, die ihre Pläne vorantreibt, den Reiterhof der verstorbenen Schwester zu einer Reha-Klinik für Sportpferde auszubauen, ahnt nicht, dass sie den Hof und die Pferde in genau diese Gefahr bringt, als sie eine junge Frau als Pferdepflegerin einstellt. Kati ist einem Lusitanohengst, mit dem sie sich vom Schicksal verbunden fühlt, von Portugal bis nach Hameln gefolgt.
Das Mädchen mit der ausgeprägten Neigung zum Zündeln ist aber nicht die einzige Bedrohung für Hella. Da ist auch noch die Studentin Swantje, die nicht allein ihre Diplomarbeit über die Altstadtsanierung nach Hameln geführt hat. Sie sucht nach den Unterlagen, mit denen Hellas Schwester Nelli eine Organisation von Medikamentenschiebern erpressen wollte. Katis irrsinniger Plan, den gesamten Hof in ein Flammenmeer zu verwandeln, würde auch die Papiere vernichten und damit Swantje und ihren Freund vor dem Gefängnis bewahren …

  Anmerkung:
Mit ihrem zweiten Krimi führt die Autorin ihre Leserschaft zurück nach Hameln und den bereits bekannten Protagonisten. Sie zieht den Leser nochmals in die Vergangenheit der Toten und des Hofes, zeigt die Zukunft an der Hella kräftig plant und lässt in der Gegenwart Verbrechen begehen. Mord kehrt zurück auf den Hof und damit gerät Hellas Welt wieder ins wanken, auch die Polizei interessiert sich wieder für sie. Die Hauptprotagonistin hat zwei Schwächen: Sie kann nicht nein sagen und sie liebt Pferde über alles. Somit nehmen die Ereignisse ihren Lauf und der Leser gerät in ein spannendes, dramatisches Abenteuer.
Fazit: Pferdekrimi, ein schönes Abenteuer aus Hameln.

zur Geschichte:
Hella Reincke hat sich von ihrer besten Freundin Jette überreden lassen, dem tristen Deutschland den Rücken zu kehren für eine Woche und fliegt nach Portugal. Bei der Familie Klinghöfer wird sie eine Woche auf einem Reitergestüt verbringen. Auf dem Reinecke Hof ist alles organisiert und somit fliegt Hella gen Süden, dem Frühling voraus. - Dort lernt sie nicht nur nette Reitkolleginnen kennen, sondern auch die Lusitano-Hengst "Fadisto". Uschi Klinghöfer versucht den Hengst zu trainieren, was nach der Meinung von Hella ihr nicht wirklich gelingt. Sohn Benni hat sich mit einem Mädchen von einem anderen Anwesen angefreundet, das sich um schwer erziehbare Jugendliche aus Deutschland kümmert. Sehr zum leidwesen der Eltern. Dann taucht Swantje auf und sie ist so begeistert von dem Pferd, dass sie es kaufen will. Hella winkt ab, der Hengst ist viel zu verstört. Gut erholt und mit neuen Eindrücken reist sie zurück nach Deutschland. - Ihr Hof steht noch, obwohl es auch Probleme gab. Auf dem Hof hatte sich ein Mann herumgetrieben, war in der Scheune. Ein Schauer geht über Hellas Rücken. Hatte sie nicht vor ihrer Abreise das Gefühl gehabt, dass jemand in ihrem Haus war? Doch in Hameln und auf Hof nimmt alles seinen Lauf. Die Praxis von Philipp wurde von Dr. Sten Johansen übernommen und ihm hat sie es auch zu verdanken, dass sie mit dem ersten Schock beim Auftauchen von Fadisto fertig wird. Swantje hat ihn gekauft und will ihn nun bei Hella unterstellen. Was für ein Wahnsinn. Hella ist wütend, aber auch verzweifelt und dann siegt ihre Tierliebe. In den nächsten Tagen wird es voll auf dem Reincke Hof. Swantje zieht ein, und ein Mädchen von der Straße, Jana... Bei der einen sind es dunkel Geschäfte noch aus den grausigen Tagen des Hofes, bei der anderen die Liebe zu Fadisto, der ihr Flammenpferd ist... und was für ein Spiel spielt Julian, der immer wieder auftaucht und mit dem Hella eine Entdeckung macht...

(14.09.05) ****

   
   
Pferdemörder (Hameln-Krimi)
(erscheint Febr. 05 - Gmeiner Verlag - 325 S - ISBN 3-89977-625-9 / 9.90 EUR)

Hella Reincke will ihrem Leben eine Wendung geben und dem Rhein-Main-Gebiet den Rücken kehren, um sich im Weserbergland in ihrer Heimatstadt Hameln selbständig zu machen: mit einem Reha-Zentrum für Sport- und Reitpferde auf dem Hof ihrer Familie. Kaum ist Hella dort eingetroffen, geschehen auf dem Hof grausige Dinge. Eine wertvolle junge Stute wird getötet aufgefunden, und Hellas Schwester Nelli kommt auf tragische Weise ums Leben. Hella bittet zwei Jugendfreunde um Beistand gegen den Pferdemörder: den einst so talentierten und nun verbitterten Springreiter Thies und den Tierarzt Philipp. Dass Nelli beide Männer mit bösartigen Intrigen gegeneinander ausgespielt hatte, wird Hella recht schnell klar, doch die Vorstellung, Nellis Tod könnte vielleicht kein Unfall gewesen sein, nimmt nur langsam Gestalt an. Bis sie begreift, wie sehr sie selbst in Gefahr ist, schlägt der Pferdemörder wieder zu ...

  Anmerkung:
Die Autorin hat einen schönen Roman aus dem Pferdemilieu geschrieben. Voller familiärer, tragischer Ereignisse und Protagonisten die bestens in Szene gesetzt wurden. Für die Einstufung in einen Roman, würde die Autorin **** Sterne erhalten. Es schwingt Herz und Schmerz mit, lässt so manches Reiterherz höher schlagen bei der Beschreibung der edlen Tiere und dem Panorama. Hameln, die Rattenfängerstadt ist mit Sicherheit eine Reise wehrt. - Für einen Krimiliebhaber fehlt die Spannung. Der Leser ist mit dem Täter immer auf gleicher Höhe und hat lediglich die Aufgabe den Unwissenden zu folgen und mitzuerleben, wie sie den Täter finden und reagieren. Die wenige Polizeiarbeit ist kaum der Rede wert und die meisten Spuren sind vorher schon zertreten.
Fazit: Reiterroman mit viel Herz

zur Geschichte:
Hella Reincke kommt nach vielen Jahren zurück auf den elterlichen Hof in der Nähe von Hameln. Dort hat Schwester Nelli umgebaut zu einem Reiterhof und gemeinsam mit Thies Bracke werden auch Pferde ausgebildet. In diesen Tagen wurde endlich ein Käufer für den Hengst "Noblesse" gefunden. Hella kommt mit eigenen Ideen. Sie träumt davon ein Reha-Zentrum für Pferde zu bauen und hofft auf die Unterstützung von Nelli. Mit ihrem Lebensgefährten Simon in Wiesbaden steht es nicht zum Besten und sie versucht sich selbst zu finden. Einen Tag nachdem sie ankommt wird der Hengst "Noblesse" auf der Weide getötet. Die Kehle wurde aufgeschlitzt. Für Thies ein furchtbares Unglück, doch auch Nelli ist in Tränen aufgelöst. Dr. Philipp Kamphorst, Tierarzt bescheinigt eine Kollik. Es darf kein Gerede von einem Pferdemörder auftauchen, denn Nelli ist auf die Pensionsgäste in den Ställen angewiesen. Heimlich wird der Abdecker bestellt und alles geht seinen Weg weiter. Nelli, die bislang ihre Schwester eher distanziert betrachtet hat zeigt ihr den Hof. Sie selbst bildet zwei Pferde aus. Hengst Memory und eine Stute, Melody. - Am anderen Morgen nimmt Hella die Gelegenheit wahr um mit Nelli über ihre Reha-Klinik zu sprechen. Die Schwestern geraten in Streit und Nelli wirft Hella hinaus. Bevor Hella fährt besucht sie noch ihren damaligen Freund Philipp Kamphorst. Er hat gerade die Praxis seines Vaters umgebaut und sie spürt, dass er in Geldschwierigkeiten ist. Außerdem fordert seine Exfrau immer mehr Geld, doch seine Tochter darf er nicht sehen. Hella spürt, dass er sich stark verändert hat und die einstige Leichtigkeit aus Jugendtagen verloren gegangen ist. Zurück auf dem Hof will sie sich noch von Nelli verabschieden, doch die ist plötzlich verschwunden. Eine Suchaktion wird durchgeführt. Der alte Hund Blitz weist den Weg zur Jauchengrube. Nelli ist tot. Nach langen Verhören wird die Akte geschlossen. Ein Unfall. Doch für Hella beginnt jetzt ein neuer Lebensabschnitt... ihre Träume verwirklichen und den Pferdemörder zu finden...

(01.03.05) ***

   
   

 

Lothar Ruske (Hg.) Tatorte Hessen Kulinarich Okt. 06 Sociäts Verlag Roter Lavendel *****

 

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