Dirk Kruse

Requiem (Nürnberg)
(Sept. 09 - Ars Vivendi Verlag - 342 S. - ISBN978 3897162006 / 15,95 €)

Frank Beaufort, Millionenerbe und Hobbydetektiv kommt nicht zur Ruhe. Eine Serie von Mordfällen erregt Aufsehen weit über Nürnberg hinaus, denn alle Opfer stammen aus dem rechtsextremen Milieu. Die Toten sind in Hakenkreuzfahnen gewickelt, tragen SS-Runen in die Haut geritzt und werden an einem ohnehin höchst belasteten Schauplatz der Vergangenheit gefunden: dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände der Nazis rund um den Duzendteich. Beauforts Nachforschungen zwischen Kolosseum und Zeppelintribüne, Nürnberg-Messe und Frankenstadion bringen ihn in Lebensgefahr. Schon bald wird deutlich: Die Vergangenheit ist noch lange nicht vorbei.

  Anmerkung:
Autor Dirk Kruse hat einen Nürnberg-Krimi geschrieben, der viel von der Geschichte der Stadt erzählt und historische Plätze gut beschreibt. Der gesamte Stil des Plots ist fließend und sehr gut verständlich. Die wechselnden Verdächtigen in diesem Fall wollen nicht abreißen und niemand sollte sich wirklich festlegen. Am Ende zieht der Autor eine Randfigur in den Vordergrund, die einem nur in Erinnerung ist aus einer ganz kleinen Szene. Sein ruhiger Ermittler (Frank Beaufort) ist gut in Szene gesetzt, auch wenn er nicht immer eine gute Figur macht.
Fazit: geheimnisvoller Nürnberg-Krimi. Durchaus lesenswert!

zur Geschichte:
Frank Beaufort, Hobbydetektiv, sehr vermögend verbringt Zeit mit Anne Kamlin, Journalistin und auf Sendung bei BR. Im Moment arbeitet sehr eifrig an ihrer Karriere, denn sie möchte im Fernsehen eine Sportmoderation. Anne ist auf Bereitschaftsdienst und die traute Zweisamkeit wird unterbrochen von einem Leichenfund im Luitpoldhain. Durch den besten Freund von Beaufort, Justizsprecher Ekkehard Ertl, dürfen sie zum Tatort. Die männliche Leiche ist eingehüllt in eine Fahne, in der Nähe liegt ein blaues Ei, und das Opfer ist aktenkundig. Frank Beaufort kann seine Neugierde nicht bremsen. Das Gelände ist geschichtsträchtig und hat ein Dokumentationszentrum. In der Cafeterria trifft er auf den Posaunisten David Rosenbaum, der auf einer Probe war. Alles erscheint ihm rätselhaft. - Am nächsten Tag hat Anna Probleme. Ihre Erzfeindin hat den Bericht nicht gesendet und ihr Chef zieht sie von dem Fall ab. Sie soll am Club dranbleiben und auch über Auswärtsspiele berichten. Frank Beaufort ist enttäuscht, aber er gibt nicht auf und ermittelt auf eigene Faust. An einem weiteren Tatort - Schmierereien an der Messe - trifft er auf Hubertus von Hohenstein und den Messeausrichter Hagen Markgraf, der völlig außer sich ist. Für Beaufort ist es interessant zu wissen, wo sich die Gruppen treffen. Aufgrund eines Hinweises begibt er sich mit Anne in ein Lokal, in deren Hinterzimmer gerade eine Versammlung läuft. Die beiden können fliehen. Aber zwei Personen hat Beaufort wieder erkannt und sie ihn wohl ebenfalls. Er denkt an das Haus Gessner in Hersbruck. Ein weiteres Opfer wird gefunden und der Mörder ist noch nicht am Ende... aber die Gefahr für Beaufort steigt...

(27.09.09) ***+

   
   
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© Friedrich Sulzer