Harry Luck

Absolution (München-Krimi)
(März 07 - KBV Verlag - 281 S - ISBN 978 3940077042 / 9,50 €)

Der Münchner ERzbischof Johannes Kardinal Bauer gilt als Anwärter auf die Nachfolge des verstorbenen Papstes. Doch das Konklave in Rom erlebt er nicht mehr. Sein Sekretär Manfred Heuser findet die Leiche des Kardinals im erzbischöflichen Palais - erschlagen mit einer bronzenen Heiligenstatue. Die Reihe der Verdächtigen ist lang. Wurde Bauer ermordet, weil er von Heusers Homosexualität wusste? Welche Rolle spielt der verschrobene Theologieprofessor vom Ammersee, dem die liberalen Ansichten des Kardinals ein Dorn im Auge waren? Was verbirgt sich hinter dem geheimen Treffen zwischen Kardinal Bauer und dem SPD-Kanzlerkandidaten Julius Schafenstein kurz vor dem Mord? Als dann plötzlich eine mysteriöse Gestalt aus Rom in München auftaucht und sich in die Ermittlungen der Mordkommission einmischt, vermuten die Hauptkommissare Jürgen Sonne und Renate Blombach eine Vatikan-Verschwörung.

  Amerkung:
Autor Harry Luck hat einen interessanten und spannenden Plot geschrieben, der zum größten Teil in München spielt, aber auch Rom und Berlin berührt. Zwischen zwei Großereignissen geschieht ein Mord, der eine viel größere Bedeutung hat, als angenommen. Man kann schon sagen: Er verändert die Welt. Geschickt pendelt der Autor zwischen den Stationen hin und her und gibt nur nach und nach Informationen an seine Leser weiter. Am Ende löst sich ein dicker Knoten.
Fazit: Lesenswert! Empfehlenswert!

zur Geschichte:
In Rom gedenken Millionen Menschen des verstorbenen Papstes. Im Hintergrund bereitet eine handvoll Kardinäle das Konklave vor. Erste geheime Gespräche. - In Berlin kämpft Julius Scharfenstein als Kanzlerkandidat für seine Partei und gerät durch die Bikini-Affäre immer mehr unter Druck. - Dies alles verfolgen auch die Ermittler in München. Hauptkommissarin Renate Blombach und Hauptkommissar Jürgen Sonne. Denn ihr nächsters Opfer ist niemand anderes als Kardinal Bauer. Sein Sekretär, Manfred Heuser findet ihn erschlagen in seinen Räumen. Aufgrund der Wichtigkeit gründet der Kripochef Steinmayr umgehend die Soko "Kardinal". Und deren Ermittlungen führen nach Rom, aber auch nach Berlin. Was verbindet einen Kardinal und einen zukünftigen Bundeskanzler? Warum verfolgt ein Journalist jede Spur der Kandidaten? Viele Fragen und unwahrscheinliche Antworten erwarten die Ermittler...

(24.04.07) ****

   
   

Wiesn-Feuer (München-Krimi)
(erscheint Mai 05 - KBV Verlag - 210 S - ISBN 3937001522 / 8,90 €)

Eine tödliche Bedrohung liegt über der Wiesen: 25 Jahre nach dem Bombenanschlg auf dem Münchner Oktoberfest kündigen Unbekannte wieder ein verheerendes Attentat an. Doch die Verantwortlichen wollen die Gefahr lieber unter der Decke halten und lehnen strikt eine Absage des größten Volksfestes der Welt ab. Auch der Münchner Lokalreporter Frank Litzka recherchiert und spricht mit den Opfern von damals. Dabei kommt er einer Gruppe Rechtsradikaler auf die Spur. Handelt es sich nur um verwirrte Spinner oder gefährliche Terroristen? - Zur gleichen Zeit landet auf dem Schreibtisch von Kriminalhauptkommissar Jürgen Sonne die Akte eines ungelösten Falls: der "Wiesn-Mord". Es ist schon einige Jahre her, dass eine junge Frau getötet wurde - sie hat damals als Bedienung auf dem Oktoberfest gearbeitet.

  Amerkung:
Viele Wege führen nach Rom und in diesem Krimi führt jeder Endfaden zu einer Leiche, so dass am Ende für eine Bestrafung kein Täter mehr zur Verfügung steht. Somit kann man den Hauptprotagonisten (Kommissar Sonne) nicht beneiden, der abgehetzt immer zu spät kommt und dem das Lachen kpl. vergangen ist. Die wesentlich besseren Parts hat sich der Autor für den zweiten Protagonisten (Frank Litzka) aufgehoben, der selber bedroht wird und viel dichter am Geschehen ist. Dennoch reißt es die Story nicht raus, die einfach zu viel dem Leser bieten will; Bedrohung der Wiesn, Mord auf der Wiesn, Brandstiftung, politische Intrigen und Aufklärung eines alten Falles. Manchmal ist weniger auch mehr.
Fazit: fließend geschrieben, flüssig erzählt mit viel Thematik

zur Geschichte:
Stefanie Schappert, Volontäter bringt Frank Litzka in der Redaktion der ATZ einen anonymen Brief. Der Lokalreporter mit dem Spitznamen "Flitzer" liest die vier Zeilen und stockt. Das ist brisant. - Hauptkommissar Jürgen Sonne erhält von seinem Kollegen Gunnar Holmsen eine Akte. Kriminaloberrat Horst Steinmayr möchte, dass sich die Beamten nochmals mit dem Wiesn-Mord von 96 befassen. Das Opfer Marianne Kischel wurde erwürgt. - Bei der ATZ ist Redaktionsbesprechung. Chefredakteur Wolfgang Lohmann will den Brief nicht veröffentlichen, sondern umgehnd die Polizei informieren. - Bald darauf treffen im Rathaus Bürgermeister Heinz Körber, Staatssekretär Rainer Heisinger, Kriminaloberrat Steinmayr, Touristikchefin Margarete Schwarzkopf und Wirtesprecher Kilian Schoberl zusammen. Inhalt des Briefes: Am 26.09. soll eine Bombe auf der Oktoberfest explodieren. Genau der Jahrestag, als vor 25 Jahren das Attentat stattfand. Bürgermeister Körber ist für eine Absage des Festes, ihm geht die Sicherheit vor. Die Touristikchefin ist empört, es geht um viel Geld und der Staatssekretär meint, man hätte alles im Griff. Auch für die Wiesn-Wirte wäre der finanzielle Ausfall zu groß. Noch sind 21 Tage Zeit und die Kripo soll ermitteln. Hauptkommissar Sonne und Kollege Holmsen begeben sich auf Spurensuche, die allerdings sehr gering sind. Kommissar Wrede, zuständig für Staatsschutz macht auf Detlev Deggendorf aufmerksam mit seinem "Münchner Aktionsbündnis". Kommt die Gefahrt aus dieser Richtung? - Wiesn-Wirt Kilian Schoberl hat andere Sorgen. Finanziell ist er sehr abhängig von seiner Frau und seine Geliebte hat eine unangenehme Überraschung... - Frank Litzka will einen Bericht zum 25. Jahrestag des Attentates schreiben und trifft auf Zeitzeugen wie Gisbert Walbrecht und seinen Sohn Kai...

(18.06.05) ***

   
   
Schwarzgeld (München-Krimi)
(erscheint März 2004 - KBV Verlag - 202 S - ISBN 3937001166 / 8,90 Euro)

Zwei Mordanschläge auf CSU-Politiker innerhalb weniger Tage. Und das kurz vor der Landstagswahl, in der es die absolute Mehrheit zu verteidigen gilt.

Der Großindustrielle Ludwig Kaiser aus dem Millionärsstädtchen Starnberg scheint seine Finger ebenso im Spiel zu haben wie eine geheimnisvoll Hellseherin, zu deren Kunden nicht nur der Ministerpräsident zählt, sondern auch Spitzenpolitiker der Opposition. Welchen Einfluss hat eine Astrologin auf die bayerische Politk? Handelt es sich gar um politischen Terrorismus?

Ein Fall für die Münchner Mordkommission unter der Leitung von Hauptkommissar Jürgen Sonne - und für den Lokalreporter Frank Litzka, der sich einem großen Skandal im bayerischen Polit-Sumpf auf der Spur sieht. (30.12.03)

  Amerkung:
Der zweite Krimi des Autors hat mir wesentlich besser gefallen. Gestrafft, gefüllt mit Handlung und Rätseln ist dieses Buch ein sehr gelungener Krimi aus dem Bereich Politik. Der Autor formuliert kurz, bündig und sachlich. Damit erzeugt er viel Spannung, so dann und wann ein Schmunzeln und lässt auch den bayrischen Dialekt nicht außer Acht. Seine beiden Hauptfiguren (Kommissar Sonne - Frank Litzka, Reporter) bleiben trotz aller Hektik und Ungemach, immer auf dem geraden Weg und wirken dabei wie "die Unbestechlichen". Besonders gut gefallen hat es mir, dass die gesamte Geschichte sehr realistisch dargestellt wurde. Fazit: Sehr empfehlenswert um einmal hinter die Kulissen von Macht, Geld und Politik zu schauen.

zur Geschichte:
Der Filialleiter der Sparkasse Wolfratshausen befindet sich mit dem Callgirl Sandy auf dem Rasthof Höhenrain. Noch bevor für die Beiden das Vergnügen beginnt knallen 2 Schüsse durch die Nacht. An einem PKW bricht ein Mensch zusammen. Ein anderer kommt und legt die Leiche in den Kofferraum. Dann verlässt der Unbekannte die Raststätte. Das Päarchen steht noch unter Schock. Sandy erinnert sich an den Reporter Frank Litzka und informiert ihn über die Ereignisse. Dann verschwinden die beiden. - Frank Litzka hatte gerade mit Tanja Kollaritsch, der Pressesprecherin der Staatskanzlei zu Abend gegessen. Nun verabschiedet er sich rasch und fährt zur Autobahn. Er findet das Fahrzeug und auch die Leiche. Sofort erkennt er in dem Toten den CSU Politiker Richard Stiller. Er ruft seinen Freund Kommissar Jürgen Sonne an. Dieser benachrichtigt seine Kollegen und kurze Zeit später wimmelt es am Tatort von Menschen. Frank Litzka nennt seinen Informanten nicht. - Die Ermittlungen laufen an. Blutspuren, Schleifspuren und ein Handy. Die letzten Anrufe und Anrufer werden ermittelt. Noch am selben abend fährt Jürgen Sonne mit einem Kollegen zur Spiritistin Rosemarie Keller. Sie ist nicht erstaunt über seinen Tod. - Erst am nächsten Tag können die Beamten mit Ludwig Kaiser sprechen. Großunternehmer in Starnberg, war auf Geschäftsreise. - In der Staatskanzlei gibt es am frühen morgen die erste Konferenz. Ministerpräsident Stadlbauer, sein Büroleiter Rainer Heisinger, Referent Dietmar Rost, Kanzleichef Däxl und Pressereferentin Tanja Kollaritsch sind sich sofort einig, dass es keinen politischen Hintergrund für diese Tat gibt. Schließlich steht man kurz vor der Landtagswahl.

Für den Reporter Frank Litzka gibt es eine Überraschung in seiner Redaktion. Die Recherche soll direkt in Starnberg von den dortigen Kollegen übernommen werden. Litzka ist sauer. Konzentriert sich aber um so mehr auf die nächste Wahlveranstaltung der CSU. Stadlbauer hält seine Wahlrede, verlässt die Bühne nach donnerndem Applaus und bricht zusammen. Auf den Ministerpräsidenten wurde geschossen... Die Menschen sind gelähmt. Der Fall geht ans LKA über und somit wird Sonne vorläufig von seinen Pflichten entbunden. Er nimmt Urlaub und ermittelt mit Litzka weiter...

(06.04.04) ****

   
   
Der Isarbulle
(erschienen Februar 03 - Emons Verlag - 200 S - ISBN 3897052911 / 9,00 Euro)

Seit über zwanzig Jahren löst der "Isarbulle" einen Fall nach dem anderen, doch auf einmal hat der berühmte Münchner Fernseh-Kommissar mit einem echten Mord zu tun. Bei den Dreharbeiten für den populären Freitagskrimi wird der Regisseur Drahomir Tomasek erschossen. Noch vor der Polizei taucht der Sensationsreporter Frank Litzka am Tatort auf dem Bavaria-Filmgelände auf. Er wittert seine große Story und kommt bei seinen Recherchen Jürgen Sonne und Horst Steinmayr, den Ermittlern der Mordkommission, immer wieder in die Quere. Doch dann gerät Alfons Wildgruber, Hauptfigur der Serie und für den Fernsehzuschauer die personifizierte Gerechtigkeit, unter Mordverdacht. Die Ermittlungen im TV-Milieu führen die beiden Kommissare in eine Welt, die mit ihrer realen Arbeit nur wenig zu tun hat.
(24.10.03)
  Amerkung:
Nachdem der Autor mich direkt auf sein Buch hingewiesen hatte, war ich neugierig geworden. Das Buch - welches ich mit großer Spannung in Angriff nahm - erwies sich als langatmig, wenig spannend und sanft geschrieben. Die eigentliche Geschichte des Buches fand ich gar nicht mal schlecht, aber sie erinnerte mich stark an "Derrick" nur ohne Harry. Eine der gelungsten Gestalten in diesem Buch ist der Kommissar Jürgen Sonne. Er wirkt nie bieder, ist schlagfertig und bringt auch mal Schwung in die Kripo.

Alles beginnt im Studio. Gerade soll eine Szene entstehen für den neue Folge des "Isarbullen". Alfons Waldbauer - in der Serie Oberinspektor Diether Grieshaber, der Isarbulle - gerät in Streit mit dem Regisseur Drahomir Tomasek. Daraufhin ist die Szene gestorben, denn Waldbauer verlässt den Drehort. Jürgen Sonne und Horst Steinmayr, Kommissare, genießen ihren Abend beim Fußball, aber sie haben auch Bereitschaftsdienst.

Noch bevor das Elfmeterschießen eine Entscheidung herbeiführt über Sieg und Niederlage, sind die beiden am Tatort in den Bavaria Filmstudios. Tomasek wurde erschossen - 2 Schüsse. Einer der ersten Presseleute Vorort ist Frank Litzka und die Beamten ärgern sich mal wieder, dass sie ihm nicht nachweisen können, dass er den Polizeifunk abhört.

Am nächsten Tag die erste Schlagzeile für den Isarbullen. Die meisten Kollegen werden so über den Mord informiert. Sonne und Leitmeyer vernehmen die Zeugen. Holger Brock, Regieassistent - Alfons Waldbauer, Schauspieler, - Ulrike Gellner, Schauspielerin - Franz-Xaver Silbermann, Produzent des "Isarbullen" - Christina Lindinger-Tomasek, Ehefrau und Stadträtin. Wo ist das Motiv für diesen Mord? Der Täter läuft den Kommissaren direkt vor der Nase herum, aber es dauert lange, bevor "X" wirklich in Verdacht gerät.... (03.11.03) ***

   
   

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