Eva Maaser

Die Nacht des Zorns
(erschienen Jan. 05 - Aufbau Verlag - 342 S - ISBN 3746620961 / 8,95 €)

Mord ist nie schön. Aber dieser übertirfft an Brutalität alles, was Hauptkommissar Rohleff in seiner langen Karriere untergekommen ist: Der junge Tote, den Müllmänner in einem Container in Steinfurt finden, ist regelrecht zerfleischt worden. Damit nicht genug, verschwindet kurz darauf einer der Ermittler samt seinem Motorrad. Überhaupt scheinen Motorräder und Biker bald eine besondere Rolle in diesem besonderen Fall zu spielen. Ht der Kollege mit dem Mord zu tun, oder hat er sich auf die Spur der Motorradgang gesetzt? Aus südfrankreich trifft eine gräßliche Botschaft per Post von ihm ein.

  Anmerkung:
Die Autorin hat eine umfangreiche Story geschrieben deren Spuren und Wege bis nach Frankreich und Spanien führen. Leider schafft sie es nicht wirklich überzeugend den Plot herüberzubringen. Unendliche viele Ereignisse enden im Nichts. Der Leser wird immer wieder auf neue Spuren gehetzt, ohne das ein Gedanke zu Ende gebracht wird. Die 4 Hauptprotagonisten in diesem Buch leiden alle unter Beziehungsproblemen. Diese werden auch sehr ausgebreitet, doch ein abruptes Ende des Buches lässt viele Fragen offen. - Die Ehe von Rohleff? Beziehung Sabine und Harry? Bleibt die Kripo Steinfurt bestehen? Ehe Patrick Knolle? Berufliche Zukunft? Mordanklage? Wie gehen die Erbstreitigkeiten aus? Was war zwischen Vater von Alex und Arbeitgeber? Wie und warum starb Niklas Scheipers? - Im Grunde kann man als aufmerksamer Leser diesen Fragenkatalog forführen. Natürlich präsentiert die Autorin am Ende einen Mörder. Der schönste Moment in diesem Buch ist die Freiheit von Hund "Bernie", der seine Bestimmung als Hütehund findet.
Fazit: Trotz Chaos wird der Mörder aus in diesem Krimi gefasst.

zur Geschichte:
Hauptkommissar Karl Rohleff, sowie seine Mitarbeiter Lilli Gärtner und Henry Groß befinden sich auf der Beerdigung von Patricks Vater. Patrick Knolle hat nach der Beisetzung noch eine Auseinandersetzung bezüglich des Erbes mit seinem Bruder und seiner Mutter. Er verlässt stürmisch das Haus, schwingt sich auf seine BMW und rast in die Nacht. Plötzlich befindet er sich eingekesselt von mehreren Motorrädern, erkennt eine Suzuki, eine Harley. Geschickt windet er sich zwischen seinen Angreifern durch, doch eine Schlagkette erwischt ihn am Knie. Die Flucht gelingt dennoch. Zu Hause ist seine Ehefrau Maike sehr besorgt. - Die Müllfahrer Hannes Altdorf und Beats Wüllner sind am Freitag mit ihrem Müllaster auf der Tour Burgsteinfurt. In einem Container finden sie eine Leiche und melden den Fund umgehend bei der Polizei. Als die Müllfahrer mit dem Polizeiteam am Tatort ankommen, ist die Leiche fort und es stehen funkelnagelneue Container an der Stelle. Ratlosigkeit, bis sich das Rätsel löst. Die Leiche wird später auf der Deopnie gefunden und für die Spurensucher ist es eine miese Arbeit. Der Gerichtsmediziner Dr. Makler stellt fest, dass die männliche Person zu Tode geprügelt wurde. In der Wohngegend werden die Anwohner nach ungewöhnlichen Beobachtungen gefragt. Auch Hausmeister Decker. Das Team wird vergrößert um bald Ergebnisse vorzuweisen. - Rohleff steckt in Eheschwierigkeiten. Seine Frau hat ein Verhältnis mit Groß. Maike Knoll sucht ihren Mann. Kollege Patrick Knoll ist verschwunden. - Ein erster Hinweis kommt durch eine Anzeige. Verwüstete Vorgärten auf denen deutliche Motorradspuren zu sehen sind. Eine Kreidezeichnung eines Drachens und Pfeilspuren führen zu einer Bahnunterführung und dem Tatort. Doch wer ist die Leiche? Und was verschweigt der Hausmeister Decker? Wem jagt Kollege Knolle nach?

(22.01.05) ***

   
   
Kleine Schwäne
(erschienen Nov. 2002 - Aufbau Verlag - 272 S - ISBN 3-7466-1353-1 / 8,50 €)

Es sieht fast romantisch aus, wie das Mädchen da in einem schwanenweißen Kleid am Ufer eins abgelegenen Sees bei Steinfurt ruht. Aber das Mächen ist tot, und die Ermittlerin Lilli Gärtner weiß nun, dass diesmal die Vermißtenanzeige der als überängstlich bekannten Mutter berechtigt war. Ehe sie eine konkrete Spur verfolgen kann, wird ein weiteres totes Kind gefunden, ähnlich drapiert. Ein Serienmörder muss am Werk sein. Plötzlich nimmt Lilli ihre Umgebung mit anderen Augen wahr, sogar ihr Mann und ihre beiden Töchter scheinen sich verändert zu haben. (11.07.03)

  Anmerkung:
Kommissarin Lilli Gärtner bildet mit ihrem Mann Detlev - Lehrer - und den beiden Töchtern Katia und Laura eine glückliche Familie. Eingespannt durch einen anstrengenden und geheimnisvollen Fall, wird ihr Privatleben empfindlich gestört. Plötzlich sieht sie in ihrem Mann Detlev einen Serientäter, nur weil er eine Vorliebe für Blond hat und Schwanensee liebt. Das Opfer sieht sie in ihrer Tochter Laura, die plötzlich sehr mager ist, an Appetitlosigkeit leidet und jedes Gespräch mit der Mutter verweigert. Einfach nur Teenagerprobleme?

Caroline Hainsbach wird Opfer eines Vergewaltigers. Das Ehepaar Hainsbach zeigt ein merkwürdiges Bild ihres Lebens. Caroline, die zum Geigenunterricht ging, strebsam in der Schule war, nie zu spät nach Hause kam. Frau Hainsbach wird nach der Todesnachricht ihrer Tochter in die Klinik eingewiesen, Herr Hainsbach, Apotheker, hat kein Alibi für die Tatzeit. Raphael Lemmers, stellv. Direktor an der Musikschule, gesteht, dass der Unterricht von Julius Steiner, einem Studenten aus Münster gegeben wurde. Caroline war nicht begabt und auch der Student hat für die Tatzeit kein wirkliches Alibi. Unterrichtete er Caroline überhaupt? Die Lehrerin von Caroline, Frau Schimmel, erzählt von einer Schulhof Attacke von Lars Entrop. Ist er fähig ein Mädchen umzubringen? Das Team der Kripo um Hauptkommissar Karl Rohleff tritt auf der Stelle. Am Niederrhein hat es vor 2 Jahren ein Opfer gegeben - Tanja Becker. Ebenfalls ein See - weißes Kleid - eine Schwanenfeder und eine Glitzerspange. In Verdacht kommt auch der Tippelbruder Heribert Olschewski - genannt der Dachs.

Die Mördersuche für den Leser dauert bis fast zur letzten Seite. Die Motive für die Tat werden immer deutlicher. Allerdings sind die Dialoge sehr schwach, teilweise nicht sachbezogen und man hat den Eindruck, dass noch Seiten gefüllt werden mussten. Der Leser erfährt wenig von der Autopsie, welche Spuren gefunden wurden, wie die Opfer wirklich getötet worden sind. Das Thema - vergewaltigte Kinder als Opfer eines Serientäters - wurde zu oberflächlich behandelt. (22.07.03) ***

   
   

 

Ina Coelen (Hrsg.) Tödliche Torten Okt. 05 Leporello Verlag Küchengeschichte ****
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