Rainer Martin Mittl

Brüderchen komm stirb mit mir (Mannheim-Krimi)
(Mai 07 - Emons Verlag - 303 S - ISBN 978-3897054882 / 9,00 €)

In einer kühlen Septembernacht wird am alten Mannheimer Strandbad eine männliche Leiche gefunden. Sie kann schnell identifiziert werden, und das Umfeld des Opfers ist überschaubar. Bald jedoch stoßen Frieder Kindlein und Konrad Morgenthaler auf ernsthafte Probleme. Die rechtsmedizinischen Todeszeitangaben widersprechen den Aussagen der Angehörigen, und der Tote selbst hatte mehr Feinde, als anfangs vermutet. Morgenthaler wird das Gefühl nicht los, dass diesem Fall schon von Anfang an etwas fehlte – etwas absolut Elementares, etwas, ohne das er niemals gelöst werden kann. Bevor er herausfindet, um was es sich dabei handelt, geschieht ein zweiter Mord. Der neue Fall des Mannheimer Ermittlerduos treibt dem Leser immer wieder die Gänsehaut auf den Rücken.

  Anmerkung:
Zum zweiten Mal zieht der Autor seine Leserschaft mit einem sehr umfangreichen Plot nach Mannheim. Man könnte auch sagen nach dem Genuß des Buches: Ein Kriminalroman. Anspruchvoll und oftmals voller Melancholie. Dennoch sehr intererssant zu lesen. Der Autor beschränkt sich auf einen Teil fester Protgonisten, die der Leser gut kennenlernt, deren Schicksal er verfolgen kann. Am Ende sollte man sagen: Herz ist Trumpf! Denn die letzte Karte des Autors sticht.
Fazit: Gefühlvoller Kriminalroman. Buchtipp!

zur Geschichte:
Guido Sperling ist Künstler. Ein sehr sensibler Künstler, denn der Fund einer Leiche am Strand bringt ihn gänzlich aus dem Gleichgewicht. Die Ermittler Hauptkommissar Konrad Morgenthaler und Frieder Kindlein nehmen währenddessen die Arbeit auf. In einem Kinderwagenanhänger wurde eine zerstückelte Leiche gefunden. Gerichtsmedizin und Spurensicherung sind ebenfalls im Einsatz. Der einzige Zeuge ist nicht ansprechbar und weitere stehen nicht zur Verfügung. Während die Ermittler auf Reaktionen aus der Presse warten meldet sich bei ihnen der Vater des Opfers. Das Opfer heißt Frank Bahlbach. Ist verheiratet und hat 2 Kinder, sowie ein gutgehendes Unternehmen. Die Eltern Bahlbach leben bereits auf dem Altenteil. Hört sich für die Ermittler alles sehr harmonisch an, und dennoch: Frank Bahlbach ist tot. Wer hatte ein Interesse ihn zu töten? Schon bald ergeben sich für die Ermittler ganz andere Bilder des Opfers um den niemand wirklich weint. Trotzdem, es muss ein Mörder gefunden werden. Der Täter versendet an die Angehörigen Videos, Pakete, Fotos... er muss einen grenzenlosen Hass auf das Opfer gehabt haben. Ein schwieriger Fall, von der ersten bis zur letzten Minute...

(05.06.07) ****

   
   
Mannheimer Dreck (Mannheim-Krimi)
(erschienen Juni 06 - Emons Verlag - 288 S - ISBN 3897074337 / 9,00 €)

Oberkommissar Frieder Kindlein hat es immer geahnt: Eines Tages würde er auf einen Fall angesetzt werden, der seine Unfähigkeit als Ermittler endgültig offenbart. Nun soll er den Mord an einem jungen Mann aufklären, dem mittlerweile dreizehnten Opfer einer besonders grausamen und bis weit in die Vergangenheit zurückreichenden Mordserie. - Auf Zufall oder Glück allein wird er diesmal nicht setzten können - im Gegenteil: Ihm wird zu allem Übel auch noch Konrad Morgenthaler zur Seite gestellt, ein in die Jahre gekommener Haudrauf, den die Abteilung als Kollege längst abgeschrieben hat. Und so beginnt Kindlein in einem trüben Sud aus Halbfakten und Scheinwahrheiten herumzufischen - und stößt auf Ungeheuerliches.

  Anmerkung:
Ganz klar muss man sagen, dass dieses Buch ausschließlich von der Ruhe des Hauptprotagonisten lebt. Sie herumgestochere, das lostreten von kleinen Steinchen bilden am Ende ein Gesamtbild, das erschreckender nicht sein kann. Für die Leser eine ganz neue Form des Tötens, besonders des Motives. Natürlich lässt der Autor die Frage offen, wer ist Täter, wer ist Opfer und wie wurde Opfer zum Täter. Damit beschäftigt er sich weniger, dafür spricht er in leisen Tönen über menschliche Gefühle und Empfindungen und zieht damit den Leser in seinen Bann. Was könnte den Leser stören? Des Rätsels Lösung setzt ein bißchen zu spät an. Ein paar Tipps zum Motiv hätten auf halber Strecke beim lesen nicht geschadet.
Fazit: einfühlsamer Krimi der leisen Töne und Schritte.

zur Geschichte:
Oberkommissar Frieder Kindlein ist geschockt. Gerade ihm wurde ein Fall übertragen, an dem sich bereits seit über 30 Jahren die Kollegen die Zähne ausbeißen und dazu muss er auch noch mit Konrad Morgenthaler zusammenarbeiten. Und alles nur, weil Kriminalhauptkommissar Dankwart Windgassen, der Vorgesetzte von Kindlein erkrankt ist. Das 13. Opfer in einer skurilen Mordserie ist Peter Martens. Er wird tot von seiner Mutter aufgefunden. Wie bei den anderen Opfern wurde auch er in einen Sack gesteckt und stirbt einen qualvollen tot durch Mißhandlungen. Kindlein beginnt mit dem Studium der Akten und Partner Morgenthaler richtet sich in seinem Büro ein. Dazu gehören die Streuselschnecken. Doch nicht nur der neue Partner liegt Kindlein schwer im Magen, auch Ester Schilling, die eine seltsame Begegnung hatte mischt sich in die Ermittlungen ein. Ihr erstes Fundstück ist ein merkwürdiges Werkzeug, womit sie den Ermittlern neue Rätsel aufgibt. Ein alter Antiquitätenhändler versucht sich das Leben zu nehmen, gibt aber vorher Ester Schilling noch einen Brief. Und nun glaubt Ester in einem der Täter Dankwart Windgassen zu erkennen. Kindlein ist ratlos und hilflos und muss die Dame scharf zurechtweisen... doch irgendwie lässt die sich davon nicht beeindrucken, denn jetzt verfolgt sie Theodor Lösching... und diese Spur führt zu einem geheimnisvollen Grundstück und dem nächsten Opfer...

(04.09.06) ****

   
   

 

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© Friedrich Sulzer