Thomas B. Morgenstern

 

Der Milchkontrolleur (Elbmarsch-Krimi)
(erschienen Okt. 05 - MCE Verlag - 206 S - ISBN 3938097035 / 10,90 €)

Am Anfang geschieht der Mord: Else Weber, eine Frau mit zweifelhaftem Ruf, wird mit durchschnittener Kehle in einem Graben in der Nähe ihres einsam gelegenen Hauses gefunden. Die Ruhe in dem kleinen Dorf zwischen Elbmarsch und Moor ist dahin. Hans-Georg Allerms, der als Milchkontrolleur auf den Höfen aus und ein geht, hilft mehr oder weniger unfreiwillig seinem Bruder, einem Staatsanwalt in der Kreisstadt Stade, bei den Ermittlungen. Schließlich gerät er sogar selbst in Verdacht und wird verhaftet. Am Ende kommt es zu einer dramatischen Polizeiaktion, er gibt weitere Tote...

  Anmerkung:
Dieser Kriminalroman ist voller Dramaturgie und der Leser kommt sich immer vor wie auf einer ganz großen Bühne und alle Protagonisten sind gute Schauspieler. Somit ist es schwer den Täter, das Motiv und die Hintergründe herauszufiltern. Zu viele spielen Theater und wickeln den Leser langsam ein und schieben ihn in eine Richtung. Doch Vorsicht: Der Autor schreibt hintergründig, teilweise subtil und spielt mit dem Leser ein Katz- und Mausspiel. Der Plot weist keine Schnelligkeit auf, dafür aber viel Handlung. Ausgezeichnet geschrieben und gut inszeniert.
Fazit: Elbmarschdorf nach Mord in Aufruhr. Empfehlenswert!

zur Geschichte:
Hans-Georg Allmers bringt ein Tier zum schlachten zu Charly Zannemann. Doch beim Ausladen des Tieres passiert es: losreißen und fliehen ist eines und das Tier ist auch nicht mehr einzufangen. Somit wird der Jäger und die Polizei gerufen, um es abzuschießen. Gleich nach dem Schuß läuft der Schlachter zum Tier und kehrt kreidebleich zurück. Unter dem toten Tier liegt die Leiche von Else Weber. - Staatsanwalt Werner Allmers reißt die Ermittlungen an sich und kurze Zeit später befindet sich der Schlachter, der zu den Besuchern der Toten gehörten in Haft. Volontärin Susanne Hansen vom Tagblatt lernt Hans-Georg im Gebäude der Staatsanwaltschaft kennen und schon bald bahnt sich hier ein Liebesverhältnis an. Hans-Georg ist Milchkontrolleur und kommt auf alle Höfe im Umkreis. Er glaubt nicht, dass Zannemann der Täter ist und auch schon bald hat sein Bruder Zweifel und bittet in inoffiziel auf den Höfen zu ermitteln. Doch wem soll er ein solches Verbrechen zutrauen? Seine Ermittlungen führen ihn in das Haus des Opfers. Er sucht ein Tagebuch. Statt dieses zu finden wird er niedergeschlagen und wacht im Krankenhaus auf. Im Dorf hört der Tratsch und Klatsch nicht aus. Jeder hält sich für einen Detektiv und glaubt den Täter zu kennen. Einige schießen sich auf den eigenwilligen Bauern Poppe ein... aber auch Mutter Allmers spielt eine merkwürdige Rolle... eine weitere Tote und ein schwerer Unfall bringen Hans-Georg ins Untersuchungsgefängnis und Werner muß den Fall abgeben... wer spielt hier alles falsch?

(04.01.07) ****

   
   
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© Friedrich Sulzer