Gerd Normann

 

Kalter Schlag (Kriminalgroteske)
(Sept. 06 - Anderbeck Verlag - 22 S - ISBN: 978 3937751351 / €)

In einer lauen Sommernacht wird auf das Anwesen eines Vorstandsmitglieds der RWE Energie AG ein seltsamer Anschlag verübt. Eine auf einen Anhänger montierte monströse Windmaschine pustet seine adrett gepflegten Blumenbeete gegen die Hausveranda. Obendrein wird das Haus mit eindeutigen, dem linksalternativen Spektrum zuzuordnenden Parolen beschmiert. Günter Griese, Versicherungsagent des Strommanagers, ahnt nicht, dass dieses Ereignis den turbulentesten Tag seines Lebens heraufbeschört. Als er und seine Lebensgefährtin Corinna auf der Fahrt nach Siegen einen außerplanmäßigen Halt in einer sauerländischen Kneipe einlegen müssen, überschlagen sich die Ereignisse. Er wird des Doppelmordes verdächtigt, macht Bekanntschaft mit seinem Schutzengel und glaubt sich auf der Fährte der Ökoterroristen, während Corinna mit großem Eifer an seiner Entlassung als Liebhaber arbeitet.

  Anmerkung:
Am Ende fragt sich der Leser als erstes: Was ist aus dem Fall mit dem RWE-Bonzen geworden? Denn dieser Einstiegspunkt wird in den nachfolgenden Handlungen nicht mehr erwähnt. Im Gegenteil: Der Autor schreibt innerhalb seiner Story eine zweite Story die sich ausschließlich um eine Kneipe dreht. In dieser Kneipe trifft der Leser aus die skurrillsten Menschen und den verwandelten Versicherungsagenten, der plötzlich die Chance wittert den Fall seines Lebens selbst zu lösen. Dafür zahlt er einen hohen Preis und wird diese Nacht sicher nie vergessen.
Fazit: Grotek ist schon die richtige Bezeichnung für den Plot.

zur Geschichte:
Ein paar Freunde fahren mit einer kraftvollen Windmaschine nach Paderbron und verwüsten dort den Garten des RWE-Vorstandsmitglieds Peter Beckstein. Nachdem Polizei und Bundeskriminalamt sich eingeschaltet haben ruft Peter Beckstein seinen Versicherungsagentan an um den Schaden zu melden. Günter Griese macht sich zu seinem Großkunden sofort auf den Weg, obwohl seine Freundin Corinna dringend auf ihn wartet. Heute ist die Hochzeit der Schwester und es steht noch eine längere Autofahrt bevor. Somit kommt er bereits verspätet und bald stehen sie im Stau. Corinna schlägt vor über die Nebenstrecke zu fahren, doch diese Entscheidung war nicht klug. Ein Wildunfall bremst die Weiterfahrt. Günter als perfekter Versicherungsvertreter will umgehend zum Förster der Gegend fahren und den Wildschaden bestätigen lassen, damit die Versicherung für den neuen BMW auch zahlt. Corinna ist genervt. Sie muss aussteigen und das tote Wild suchen und fällt in Ohnmacht. Günter wuchtet Reh in den Kofferraum und Freundin zerrt er auf den Beifahrersitz. Diese Aktion bleibt nicht unbeobachtet: Doro ist aus Berlin zu Besuch und am Vorabend gab es eine tolle Fete. Was sie jetzt sieht verschlägt ihr den Atem, sie rennt fort und läuft dem Förster in die Arme. Dem erzählt sie von den Leichen und die beiden fahren zur Polizei. - Währenddessen fährt Günter in den nächsten Ort und in einer Kneipe beginnt ein makaberes Spiel um Geld, Auto und Freundin und natürlich das tote Reh...

(13.04.08) ***

   
   
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© Friedrich Sulzer