Niels Peter

geb. 1943, wuchs in Bremen auf. Nach einer Lehre als Maschinenschlosser ließ er sich Mitte der 60er Jahre zum
Religionspädagogen ausbilden. Heute lebt er in Berlin. Lange Jahre unterrichtete er an einer Grundschule im Wedding
das Fach Religion. Nachdem er in den Ruhestand ging, hat er jetzt noch mehr Zeit, sich intensiv seinen beiden
Hobbys dem Laientheaterspiel und dem Schreiben zu widmen.

Hinweis: Leser sollten diese Serie vom ersten Buch an lesen, da der Autor immer wieder etwas zurück geht und
so manche Protagonisten und Tatorte nochmals einbaut.
Die Serie ist laut Autor mit dem 7. Band abgeschlossen. Inspektor Herdenbein lebt glücklich im Ruhestand.

Inspektor Herdenbein und der Tycoon von Kiel
(erschienen Juni 06 - Pandion Verlag - 154 S - ISBN 393452477X / 10,00 €)

Kriminalhauptkommissar a.D. Jens Herdenbein wird Opfer eines Mordanchlages. Sein Auto fliegt in die Luft. Er überlebt schwer verletzt. Schnell steht fest: Täter ist ein "alter Bekannter" von Herdenbein einst hinter Schloss und Riegel gebracht: Der Tycoon von Kiel. - Ein indiskreter Kriminaloberrrat, nicht ganz so saubere Ermittlungsmethoden der "Dreierbande", ein Sympathisant aus der Kieler Ehrenwerten Gesellschaft sowie ein Clubmitglied aus dem Segelverein des Oberstaatsanwalts sorgen dafür, dass sich die Schlinge um den Tycoon immer weiter zuzieht und Herdenbein seinen Ruhestand an der Seite einer neuen Lebenspartnerin unbesorgt genießen kann.

  Anmerkung:
Mit diesem letzten Band beschließt der Autor seine Serie um den Hauptprotagonisten Inspektor Herdenbein. Dafür darf dieser in der letzten Ausgabe nochmals zu richtig leiden und erfährt auf der anderen Seite wie viele liebe Menschen ihm im Laufe der Jahre begegnet sind und jetzt an der Aufklärung des Verbrechens sich beteiligen. Für den Leser ist der Täter von Anfang an bekannt, er besticht durch Selbstsicherheit und für ihn zählt nur die Rache. Verfolgen kann der Leser nur den Weg zum Täter und der braucht seine Zeit.
Fazit: Inspektor Herdenbein im Kreise seiner Freunde überlebt den letzten Anschlag.

zur Geschichte:
Hauptkommissar Jens Herdenbein i.R. lebt am Schluensee und ist dabei ein Kochbuch zu schreiben. Da sein letztes Menue misslingt beschließt er nach Kiel in die Bezirksdirektion zu fahren um dort zu speisen. Auf der B76 explodiert Inspektor Herdenbeins Golf durch eine Bombe. Johanna Fuchs, Journalistin, ist als erste am Unfallort und birgt den Inspektor aus seinem Fahrzeug. Kurze Zeit später wimmelt es am Unfallort von Einsatzkräften. Inspektor Herdenbein wird nach Preets ins Krankenhaus gebracht, noch ist er nicht außer Lebensgefahr. Am Unfallort erscheint auch Kriminalhauptkommissar Jakob Sprenz aus Kiel. Alle sind erschüttert. Auch Jochen Twiete und Maren Ketels die von einem Seminar zurückkommen und von dem Anschlag auf ihren ehemaligen Chef erfahren. Ihre Aufgabe ist es die Lebensgefährtin Margit Steinwede zu informieren. Die fährt umgehend ins KH, aber noch gibt es nichts Neues. - Für die Beamten beginnt jetzt die Ermittlungsarbeit. Die Fälle der letzten 10 Jahre die Herdenbein bearbeitet haben werden unter die Lupe genommen und 12 potentielle Täter bleiben übrig. Doch nicht nur das Kommissariat will diesen Fall klären, auch die Plöner werden aktiv, sowie der Oberstaatsanwalt Hauen und sogar die Unterwelt. Und noch jemand taucht auf um endlich der Liebe ihres Lebens zu folgen. Nadja Schlemm... ob das alles zur Genesung beiträgt?

(14.11.06) ***

   
   
Inspektor Herdenbein frisst sich durch - Grebiner Abgründe
(erschienen Juni 05 - Pandion Verlag - 175 S - ISBN 3934524648 / 10,00 €)

Ausgerechnet kurz vor seiner pensionierung sieht sich Jens Herdenbein mit einem besonders heiklen Kriminalfall konfrontiert. Quasi vor seiner Haustür, der Grebiner "Linde" wird die Leiche einer jungen Frau aufgefunden. Schnell steht fest, ermordet wurde sie an einem anderen Ort. Der Täter muss eine Beziehung zu Grebin haben. Aus welchem Grund legte er ausgerechnet hier sein Mordopfer ab? Wollte er ein Zeichen setzen? Die Kommissare Herdenbein, Twiete und Ketels verfolgen mehrere Spuren in diesem komplizierten Fa.. Wieder einmal dank unkonvetioneller Ermittlungsmehtoden und dem Können der Spurensicherung geleingt es ihnen letztendlich, den täter dingfest zu machen.

  Anmerkung:
Der Autor hat sich zu einem 5. Buch zur Herdenbein-Serie entschieden und landet damit leider keinen Treffer. Mittlerweile ist der geneigte Leser daran gewöhnt mit Inspektor Herdenbein Gespräche zu führen. Doch in diesem Buch kommen noch die Kommentare von Jochen Twiete dazu. Völlig außer Sprech- und Sichtweite gerät die schöne Lindenwirtin, die sich voll in den Wechseljahren befindet und eher nur am Rande an der Geschichte beteiligt ist. Der gesamte Plot ist kaugummiartig geschrieben, er zieht sich, und zieht sich... nur es passiert nichts. Die Ermittlungen und Rateversuche sind teilweise haarsträubend und sind von der Realität oftmals weit entfernt. Der gesamten Story fehlt Schwung, gute Dialoge und ein bißchen Humor. Ob es der letzte Fall war, läßt der Autor offen.
Fazit: Sehr ruhiger seichter Krimi mit einer minimalen Story.

zur Geschichte:
Inspektor Herdenbein, Jochen Twiete und Maren Ketels haben gerade in Plön einen Millionenbetrüger verhaftet und bringen in nach Kiel. Im Bereich Kapitalverbrechen herrrscht Flaute und somit werden die alten Akten studiert. Mittlerweile hat Inspektor Herdenbein sich Wohnungsmäßig wieder etwas verändert. Zwar hat er immer noch eine Beziehung zur schönen Linden-Wirtin, aber die Liebe scheint abgeflaut zu sein. Inspektor Herdenbein hat scih das Haus am Schluensee aus seinem ersten Fall gemietet und erholt sich dort von seinem anstrengendem Dienst. Außerdem hat er einen Eintrag gestellt auf vorzeitige Pensionierung und in 4 Wochen ist nun Schluß für ihn. - Anfang August: Der Morgen hält eine Überraschung für Inspektor Herdenbein bereit. In Grebin auf dem Platz vor der Linde wird eine weibliche Tote, ca. 20 Jahre alt gefunden. Die eine Seite des Gesichtes wurde regelrecht eingeschlagen und allen fällt auf, dass die Frau viel Ähnlichkeit mit dem Schneewittchen hat. Die Spurensicherung fördert nicht viel zu Tage. Keine Papiere, Fundort ist nicht Tatort und ein besonderer Geruch haftet ihr an. Auch vom Gerichtsmediziner Thomas Sammler kommen wenige Informationen. Inspektor Herdenbein entschließt sich die Zeitungen einzuschalten und seine Mitarbeiter dürfen durch Grebin laufen und nach Zeugen suchen. - Dann endlich ein Hinweis. Aus einem Bistro in Kiel ruft Anja an. Die Tote ist Flavia Butjier und eine ehemalige Mitarbeiterin die von heut auf morgen verschwand. Wo hat sie danach gelebt. Eine vielversprechende Spur führt in die Landwirtschaft, eine weitere nach Bremen... Inspektor Herdenbeins letzter Fall ist kniffilig...

(10.11.05) **

   
   
Inspektor Herdenbein frisst sich durch - Kossauer Geheimnisse
(erschienen April 04 - Pandion Verlag - 179 S - ISBN 3934524443 / 10,00 €)

Jens Herdenbein muss sich mal wieder mit dem Aktenstudium ungeklärter Kriminalfälle herumschlagen. Im Büro herrscht dann wie üblich Tristesse. In diese Stimmung platzt sein Freund, der Pathologe Dr. Thomas Sammler, denn er berichtet von einem Internisten, welchem nach der Ausstellung des Totenscheins Bedenken gekommen waren. Der Tote heißt Wolfram Quandt, gerade 60 Jahre alt und seit fünfzehn Jahren Patient des Internisten. Auffällig ist, die beiden Jahre vor seinem Ableben ließ er sich nicht mehr regelmäßig untersuchen. Was aber noch viel merkwürdiger ist: Der Tote hatte Erscheinungen! Kriminalhauptkommissar Jens Herdenbein nimmt sich des Falles an. Als er die Wohnung des Toten in Augenschein nimmt, offenbart sich ihm ein Bild des Schreckens. Abgesehen vom bestialischen Gestank, einer Mischung aus Fäkalien, Urin und moder, ist die Wohnung total zugemüllt und verwahrlost. Wie sich jedoch herausstellt war Wolfram Quandt sehr vermögend. Wer ist die mysteriöse Person "D. B.", die alles erben soll? Jens Herdenbein ist sich sicher, dass hier ein Kapitalverbrechen vorliegt und zwar eines, das auf eine ganze perfide Art und Weise verübt wurde.

  Anmerkung:
Der Autor zeigt dem Leser wieder ein Stück von Schleswig-Holstein und nimmt ihn mit auf eine Krimireise die ohne Blut verläuft und wenig Spannung zu bieten hat. Dafür kann der Autor wunderbar erzählen. Allein für den Ort Kossau nimmt er sich viel Zeit um den Leser auf das Kommende einzustimmen. Die Protagonisten sind unverändert, leben noch in den gleichen Orten und wer bislang alle 4 Bände gelesen hat, ist schon eine Familienmitglied geworden. Für alle die den ruhigen, sanften Krimi lieben, geht an diesem Autor kein Weg vorbei.
Fazit: Inspektor Herdenbein kanns nicht lassen. Hinter jeder Leiche steckt ein Mord.

zur Geschichte:
Noch immer wohnt Kriminalhauptkommissar Jens Herdenbein in Grebin bei Margit Steinwede, die Wirten der "Linde". Die Kommissare Jochen Twiete und Maren Ketels haben sich verlobt. In Kiel schieben die Kripobeamten im Moment eine ruhige Kugel und bauen Überstunden ab. Kein aktueller Fall liegt an, und das Aktenstudium alter Fälle ist sehr mühsam. - Internist Dr. Jensen aus Plön wendet sich an seinen Studienfreund Thomas Sammler. In Kossau hat er einen Toten aufgefunden, der durch Herzversagen starb. Doch er ist sich nicht mehr so sicher, denn die Lebensumstände waren merkwürdig. Sein Patient nahm seit einem Vierteljahr seine Herzmedikamente nicht mehr und hatte Erscheinungen. Diese Information gibt Sammler an Inspektor Herdenbein weiter und der sucht mit den Plöner Beamten das Haus von Wolfram Quandt auf. Längere Zeit hatte der Tote in seiner Küche gelegen. Aber das war nicht der Grund für den Gestank auf dem Grundstück und im Haus. Der Mann war ein Messie, das Haus ist eine Müllhalde. Kakalaken in der Küche, das Badezimmer bis zur Decke voller dreckiger Wäsche. Inspektor Herdenbein sorgt dafür, dass der Tote überführt wird in die Pathologie zu Thomas Sammler. Staatsanwalt Hauen veranlasst die Maßnahme. Was für ein Mensch hat hier gelebt? Sein Arzt, seine Nachbarn geben an, dass er immer saubere Kleidung trug und nie gestunken hat. - Am nächsten Tag fährt Inspektor Herdenbein nochmals mit seinen Mitarbeitern Twiete und Ketels zum Haus. Auch sie sind schockiert. Twiete recherchiert in der Verwandtschaft und findet 4 Personen. Malte Kubitzke, Malente, Maria Klettner, Plön, Nora Gobelian, Bronhöved und Carla Quandt, Preetz. Außerdem taucht noch ein Freund auf, Arno Bauer, Immobilienmakler... Inspektor Herdenbein ist sich sicher. Hier findet er den Täter und das Motiv...

(01.11.05) ***

   
   
Inspektor Herdenbein frisst sich durch - Leichen im Dörpskrog
(erschienen Juni 02 - Pandion Verlag - 212 S - ISBN 3934524257 / 10,00 €)

Aufregung im "Dörpskrog". In der Herrentoilette wurde ein Toter aufgefunden. Das Opfer war Mitglied der SPD und der Ratsversammlung der Stadt Plön. Kopfzerbrechen bereitet Kriminalhauptkommissar Jens Herdenbein auch ein anonymer Brief. Darin ist von einer "entsorgten" Leiche die Rede. Herdenbein geht davon aus, dass es sich bei dem Opfer um den vermisst gemeldeten CDU-Politiker Volkmar Mühe handelt. Und als wäre das alles nicht schon genug, findet man kurze Zeit später erneut eine Leiche: Im Teich des "Dörpskrog". Diesmal hat es ein Mitglied der FDP-Fraktion erwischt. Nur der grüne Politiker entgeht dem Mordanschlag, weil er durch einen anonymen Hinweis rechtzeitig entdeckt wird. Immer wieder nimmt der Täter Kontakt mit Herdenbein auf. Er scheint ihn zu kennen. Wer im Bekanntenkreis des Kriminalhauptkommissars ist ein Mörder oder sogar Psychopath?

  Anmerkung:
Der Autor füttert vom ersten Moment an seine Leser mit Vermissten und Leichen, doch beim Täter und Motiv tappt der Leser bis fast zur letzten Seite im Dunkeln. Der Nebel will sich auch für das Ermittlungsteam einfach nicht lichten, obwohl kaum falsche Fährten vom Autor gelegt werden. Leser des Buches sollten sich auf Gemütlichkeit einstellen, sich selbst eine gute Mahlzeit gönnen und so manchen edlen Tropfen probieren, denn der Hauptprotagonist liebt gutes Essen und sanfte und ruhige Ermittlungsarbeit. Die Reise zwischen Grebin - Plön - Rathjensdorf - Kiel bietet für Schleswig-Holsteiner einen zusätzlichen Leckerbissen.
Fazit: Krimi mit Genuss und Musse. Gute Unterhaltung!

zur Geschichte:
Dieser Fall beginnt für Inspektor Jens Herdenbein bereits im Nov. 99. Doch von den vielen kleinen Ereignissen nimmt er wenig Notiz. Anfang Nov. vertritt er seine Liebste in Rathjensdorf im "Dörpskrug" bei der Sitzung des Vereins zur Förderung des Fremdenkehrs in der Region Plön. Ein interessanter Abend mit vielen neuen Eindrücken, allerdings wenigen neuen Aspekten. Essen und Trinken der Wirtsleute, beide Meisterköche, Juliane und Klaus bestens. Nocheinmal kehrt er den "Dörpskrog" ein. Mit seiner holden Margit auf einer Wanderung, die bis nach Plön führt. Mitte Nov. steht eine Nachricht in den Kieler Nachrichten: Volkmar Mühl, 55 J., Politiker der CDU, Mitglied des Plöner Senats, verschwunden. - Mitte Dez. erhält Inspektor Herdenbein ein Postkarte mit nur einem Satz. Ein Scherz? - Heiligabend überrascht seine Liebste ihn mit einem Handy und er spendiert einen Urlaub auf ihrer Lieblingsinsel. Mitte Jan nochmals ein Artikel in den Kieler Nachrichten: Vom Politiker Mühe kein Lebenszeichen. Kurze Zeit später reist Herdenbein mit Margit in Urlaub. Sie verbringen wunderbare Tage, bis ein Anruf von Twiete schockt. Im "Dörpskrog" wurde eine Leiche Gefunden. Politiker der SPD, Berthold Kuhlrade, Mitglied im Senat der Stadt Plön. Nun lauert Herdenbein schon auf den Rückflug, denn das ist ein neuer Fall für ihn. Margit ist die Erste die einen Zusammenhang vermutet zwischen dem verschwundenen Politiker Mühl. Doch bevor so richtig ermittelt werden kann, erkrankt das Team. Maren Ketels erholt sich gerade von der Grippe, Jochen Twiete hat es voll erwischt und Herdenbein fliegen die Bakterien nur so an. Zweimal bekommt er einen Rückfall, da er die Ermittlungen bereits führen möchte. Was ist im "Dörpskrog" los"? Angehörige, Mitarbeiter und Teilnehmer der Veranstaltungen werden befragt, doch ein Motiv ist weit und breit nicht zu erkennen...

(15.10.05) ***

   
   
Inspektor Herdenbein frisst sich durch - Eine Plöner Strangulierung
(erschienen Juli 01 - Pandion Verlag - 164 S - ISBN 3934524176 / 10,00 €)

Tatort: Turnhalle der Bechstein-Hauptschule in Plön. Kriminalhauptkommissar Jens Herdenbein bietet sich ein grauenhaftes Bild. Der Kopf der Sportlehrerin Julia Wrotter steckt im Basketballkorb, dessen Netz zugezogen worden war, der Körper hängt schlaff herunter. Und die Tote ist nackt! Wer hat Julia Wrotter so gehasst, dass er ihr jegliche Würde nehmen wollte. Was steckt hinter dieser absonderlichen Tötungsart? Wurde die Tat allein ausgeführt? Sicherlich nicht, wie die Rekonstruktion des Verbrechens ergeben wird. Was das Ansehen der Sportlehrerin betrifft, so ist man völlig konträrer Meinung. Während sie laut Schulleiter sehr beliebt gewesen sein soll, war sie für andere eine Sadistin, die sich oftmals sehr unpädagogisch verhielt. Jeremia Wrotter, Hauptverdächtiger und Ehemann der Toten, wird verhaftet, gesteht die Tat, doch Jens Herdenbein ist der festen Überzeugung, dass Wrotter jemand schützen will.

  Anmerkung:
Auch diesmal erzählt der Autor keine hochspannende Story und unter den vielen genannten Protagonisten findet der Leser auch schon bald der Mörder. Trotzdem: Die Schreibweise des Autors ist beeindruckend, immer wieder sucht sein Hauptprotagonist (Herdenbein) das Gespräch mit seinem Leser. Manchmal glaubt man er könnte die Gedanken des Lesers erraten, so präzise stellt er die Fragen. Für einen Schleswig-Holstein ist es am schönsten, dass er die Örtlichkeiten kennt, oder sie auf einem kleinen Sonntagsausflug erkunden kann.
Fazit: Inspektor Herdenbein frißt sich durch - im wahrsten Sinne des Wortes.

zur Geschichte:
Montagmorgen: Die Montage hasst Inspektor Herdenbein und noch um einiges mehr, wenn sein Chef Koczik ihn bereits um 6.30 Uhr telefonisch aus dem Bett holt. Ein neuer Fall: Inder Hauptschule in Plön in der Turnhalle wurde vom Hausmeister Kant die Leiche der Sportlehrerin Julia Wrotten gefunden. Erhängt in einem Basketballkorb. - Am Tatort sind bereits die Polizeimeister Hanno Graumann und Heribert Holtz. In der Halle trifft er auf Schulleiter Colmorgen, der die Tote als beliebte Lehrerin beschreibt, bei Kollegen, Schülern und Eltern. - Seit Inspektor Herdenbein von Kiel nach Grebin zur Lindenwirtin Margit gezogen ist, sind Tatorte in unmittelbarer Nähe schnell für ihn erreichbar, obwohl er schon so manches mal sein Lieblingsrestaurant vermisst. Denn 2 Dinge gehören zum Inspektor: kulinarische Genüsse und seine Fliegen. Mitarbeiter Jochen Twiete ist baff, er selbst wurde von der Toten vor Jahren in Sport unterrichtet und fand sie nicht zu berauschend. Auch Maren Ketels trifft ein. Inspektor Herdenbein überlegt. Die Schönheit dieser Frau ist auffällig und er hat sie noch lebend gesehen. Am Sonntag in der Eisdiele und so einige Blicke, zum leidwesen von Margit, riskiert. Nun hängt diese schöne Tote vor ihm. Wie ist sie darauf gekommen. Pathologen und Freund Thomas Sammler trifft ein. - Dann befragt man die Kollegen und bekommt ein unterschiedliches Bild der Toten. Der Ehemann und die 2 Kinder sind nicht erschüttert vom Tod der Ehefrau und Mutter. Die Kinder hassten sie und der Ehemann ging ihr aus dem Weg. Auch die Nachbarschaft weiß so einiges zu berichten... aber das sind doch alles keine Motive... Irrwege und falsche Interpretationen führen auf den richigen Weg...

(15.10.05) ***

   
   
Inspektor Herdenbein frisst sich durch - Der Tote vom Schluensee
(erschienen Sept. 99 - Pandion Verlag - 239 S - ISBN 3922929842 / 10,00 €)

Am Schluensee bei Plön wird eine Wasserleiche angeschwemmt. Erst sieht alles nach einem Badeunfall aus. Doch dann stellt sich heraus, daß der Tote blind war, regelmäßig schwimmen ging und mit Hilfe eines Metronoms immer wieder zum Badesteg zurückfand. Das Metronom wird jedoch nicht an der Badestelle, sondern in der Wohnung des Toten gefunden. War es also doch Mord? Kriminalhauptkommissar Jens Herdenbein, Fliegenträger - deswegen auch scherzhaft "Fliegenbein" genant - nimmt die Ermittlungen in dem Fall auf, erlebt hierbei das ein oder andere kulianrische Desaster, verwöhnt sich abends mit von ihm selbst kreierten Salatsausen, führt eine Art ständigen Dialog mit dem Leser und löst schließlich so ganz nebenbei den Fall.

 

Anmerkung:
Im Grunde muss dem Autor Respekt zollen, dass er mit dieser doch sehr schwachen Story über 200 Seiten füllen konnte. Zu keinem Zeitpunkt kam Spannung auf. Der Täter war früh gefunden, und nun galt es nur noch ihn zu überführen. In vieler Hinsicht ist die Schreib- und Sichtweise des Autors gewöhnungsbedürftig. So hat er die Angewohnheit den Leser ständig in seine Gedanken einzubeziehen, ihn etwas zu fragen und dadurch ergeben sich unendliche viele Wiederholungen. Alle Vorlieben des Hauptprotagonisten werden ständig beleuchtet, dem Leser näher gebracht und wiederholt. Wahrscheinlich ließen sich so die über 200 Seiten füllen. Interessant ist das Buch für Leser aus Norddeutschland, da der Autor nicht gespart hat mit authentischen Spielorten.
Fazit: Inspektor Herdenbein noch nicht in Hochform

zur Geschichte:
Kriminalhauptkommissar Jens Herdenbein von der Kripo Kiel hockt seit 4 Wochen über alte Akten. Sein Chef, Jokob Sprenz, ein waschechter Berliner hat für ihn keinen aktuellen Fall. Jens Herdenbein lässt sich gerne Inspektor nennen, ist 56 Jahre alt und geschieden. Seinen Spitznamen "Fliegenbein" verdankt er seinem Faible für Fliegen. Wo andere eine Krawatte tragen, liebt Inspektor Herdenbei seine Fliege. Außerdem hat er eine Vorliebe für gutes Essen, ist ein Pedant beim Aufräumen und liebt die ruhige Gangart, im Beruf wie im Privatleben. - Endlich ein neuer Fall und der führt ihn nach Grebin, direkt an den Schluensee. Dort wurde eine Wasserleiche angeschwemmt. Von der Dienststelle in Plön werden ihm die Mitarbeiter Lehmbrook, Twiete, Graumann und Holtz zur Verfügung gestellt. Da die Leiche nur eine Badehose trägt, muss der See umrundet werden um die restliche Kleidung des bislang unbekannten Toten zu finden. Da am ersten Tag kein Erfolg beschert ist, wird diese Suchaktion wiederholt und die Beamten finden in einem Wochenendhaus die Kleidung. Der Tote ist Siegfried Nastrau aus Berlin. Gerichtsarzt und Freund Dr. Thomas Sammler teilt Inspektor Herdenbein mit, dass der Tote durch Herzversagen starb und anschließend ertrunken ist. Aber er war Blind. Mord oder kein Mord? Diese Frage stellt sich für Herdenbein nicht, er beginnt zu ermitteln und stösst in Berlin und Hamburg auf sensationelle Aussagen, die ihn Stück für Stück weiter bringen...

(01.09.05) **

 

   

 

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© Friedrich Sulzer