Roman Rausch
Das Caffeehaus (historischer Roman) (Dez. 09 - rororo Verlag - 376 S. - ISBN-13: 978-3499249778 / 8,95 ) Verführung aus dem Morgenland Der Würzburger Bischof will eine Residenz, prächtiger als Versailles. Zum Baumeister bestimmt er den unbekannten Balthasar Neumann. Die neidischen Konkurrenten sinnen auf Rache. Da erhält Neumann Unterstützung von einer Fremden. Das Schicksal hat die junge Sabiha aus dem Harem eines Wesirs in die Länder der Ungläubigen verschlagen. Sie träumt von einem Caffeehaus in der fränkischen Stadt, prunkvoll und eines Sultans würdig. Gegen alle Widerstände machen sich die beiden Außenseiter daran, ihre kühnen Pläne zu verwirklichen. |
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Anmerkung: In seinem neuesten Werk erzählt Autor Roman Rausch dem Leser ein Märchen aus Tausend und einer Nacht, dass sich in Friedenszeiten nach Würzburg verlagert. Seine noch junge Protagonisten hat nur ein Ziel: den besten Cafe herzustellen und sein männlicher Protagonist will sich Ruhm und Ehre erwerben als Baumeister. Beide Wege sind sehr beschwerlich, verlangen Mut zu Neuem und starkes Durchsetzungsvermögen gegen das Regime. Nach der Erstürmung der Festung Kalemegdan in Belgrad kommt das Haremsmädchen Sabita nach Würzburg mit einer Wandertruppe. Im Harem hat sie alles über guten Cafe gelernt und ihre erste Station ist bei einem Türken. Baumeister Balthasar Neumann, ehemaliger Offizier, entwirft für das Geschlecht der Schönborns ein neues Schloss in Würzburg. Nach zähem ringen um seinen Entwurf kann endlich im Jahre 1720 die Grundsteinlegung stattfinden. Sabita erleidet Schiffbruch in Würzburg. Nach einem Feuer wird sie zur Hexe gestempelt und landet im Gefängnis. Ihr einstiger Befreier aus Belgrad, Veit Sturm holt sie aus dem Gefängnis. Sie kann zu Neumann als Magd in den Dienst. Doch die Jahre werden härter. Herrscher sterben und auch Neumann kämpft um seinen Traum, das Schloss in Würzburg. Viele Irrungen und Wirrungen liegen vor ihm und Sabita, doch ihre Wege kreuzen sich immer wieder. Die Hauptthemen des Romans sind die Baukunst und die Caffeekunst. Beides geht manchmal Hand in Hand, fühlen sich verbunden, doch Schicksalsschläge gebieten dem einen oder anderen Einhalt. Der Autor hat sich mit beiden Themen intensiv beschäftigt und gute Protagonisten eingesetzt. Fazit: künstlerischer historischer Roman in Würzburg. Empfehlenswert! (26.04.10) **** |
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Weiß wie der Tod (Hamburg-Krimi) (Dez. 07 - rororo Verlag - 297 S - ISBN 978 3499246043 / 8,95 ) Im Morast eines Kanals findet die Hamburger Polizei eine menschliche Hand. Wie sich herausstellt, gehört sie einem Mann, der grausam zu Tode geprügelt wurde. Die Tatwaffe: kurze, biegsame Stöcke. Wenig später taucht eine weitere Leiche mit den gleichen Folterspuren auf. Profiler Balthasar Levy entwickelt ein erschreckendes Szenario: Hier war kein gewöhnlicher Mörder am Werk, sondern ein selbsternannter Richter. Und dieser Richter kennt nur ein Urteil - die Todesstrafe. |
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Anmerkung: Autor Roman Rausch nimmt seine Leserschaft mit nach Hamburg und lässt erneut seinen Hauptprotagonisten Levy als Profiler in einem spannenden und dramatischen Krimi wirken. Der Leser lernt im Laufe des Plots viele Protagonisten kennen, aber nicht jede Spur ist vielversprechend, oftmals führt sie ins Nichts. Der Autor zieht an vielen Fäden, doch nur einige führen in Richtung Täter. Fazit: Spannungsgeladen und effektvoll. Empfehlenswert! zur Geschichte: (23.04.08) ***** |
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und Blanka Stipetic Der Bastard (Würzburg-Krimi) (Mai 07 - rororo Verlag - 284 S - ISBN 978 3499244957 / 8,90 ) Würtzburg feiert das Afrika-Festival. Die Multikultiharmonie gerät empflindlich aus dem Takt, als man die Leiche eines Jungen aus dem Main fischt. Hautfarbe schwarz, Herkunft unbekannt. Bei den Ermittlungen lernen die Kommissare Kilian und Heinlein ihre Heimatstadt von einer bedrohlichen Seite kennen. Derweil macht die Gerichtsmedizinerin Pia Rosenthal bei der DNA-Analyse des Opfers eine erschütternde Entdeckung und stößt damit in ein Wespennest aus Heuchelei, Intrigen und Verrat. Aber nicht im Skinheatmilieu, sondern bei einer der angesehensten Familien am Ort... |
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Anmerkung: Das Autoren-Duo zieht seine Leserschaft nach Würzburg. Von dort aus startet für den Leser eine Reise in die Vergangenheit. Eine der angesehensten Familien Würzburgs, alles Doktoren, versuchen ihren Namen und ihren Wohlstand zu retten. Spuren führen nach Kenia, zum Vodoo und einem Bastard. Der Plot ist klar erzählt, leicht zu verfolgen und voller Überraschungen. Fazit: Die Verbindung zwischen Kenia und Afrika. Empfehlenswert! zur Geschichte: (29.05.07) **** |
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Code Freebird (Hamburg-Thriller) (erscheint Dez. 06 - Rowohlt Verlag - 283 S - ISBN 3499243954 / 8,90 ) Ein Bombenanschlag erschüttert das Hanseviertel in Hamburg, ein US-Bürger kommt dabei ums Leben. Die Behröden sind alarmiert. Hat der islamistische Terror jetzt Deutschland im Vesier? Sind die "Schläfer" geweckt worden? Als kurz darauf eine weitere Bombe in einem Kino detoniert wird der Profiler Levy eingeschaltet. Der mag zwar nicht an einen islamistischen Hintergrund glauben, findet aber heraus: Die Spur führt in den Irak - zu einem Mann, der sich "Blade Runner" nennt. |
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Anmerkung: Wer sich auf Buch und Autor einlässt erlebt eine atemlose Story voller Spannung, Dramatik und Intrigen. Zu viele Ermittlergruppen versuchen aufzuklären und gleichzeitig zu vertuschen. Der eine gibt dem anderen keine Einsicht in seine Ermittlungen und dennoch gelingt es dem Hauptprotagonisten die entscheidenden Spuren herauszukristallisieren. Der Autor erzählt so lebhaft, dass es für den Leser schwer zu unterscheiden ist, ob es sich hier um einen Tatsachenbericht handelt, oder der Autor wirklich sich ganz auf seine Fantasie verlassen hat. Leider gibt es keine persönlichen Worte des Autors zum Inhalt des Buches. Desweiteren sollte jeder Leser den vorhergehenden Krimi des Autors gelesen haben, da er sonst einige Ereignisse nicht nachvollziehen kann. Oftmals greift der Autor zurück ins letzte Buch. Fazit: Hamburg-Thriller mit viel Dynamik und Sprengstoff. zur Geschichte: (04.12.06) **** |
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Und ewig seid ihr mein (Hamburg-Thriller) (erscheint Febr.. 06 - Rowohlt Verlag - 349 S - ISBN 3499241064 / 8,90 ) Kriminalpsychologe Levy hatte nie daran gedacht, dass ihn der ungelöste Fall, der ihn damals den Job kostete, nochmals beschäftigen würde. Der Täter hat wieder zugeschlagen: Menschliche Innereien werden an einem Flussufer gefunden. Levy wird zu den neuen Ermittlungen hinzugezogen. Keiner kennt den Serienkiller so gut wie er, aber als Levy herausfindet, wie gut er ihn wirklich kennt, ist es vielleicht schon zu spät. |
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Anmerkung: Der Autor verschafft dem Leser wirklich ein paar Thrillerstunden mit dieser Lektüre. Sie ist unappetitlich, verworren, und voller Geheimnisse, die man als makaber bezeichnen kann. Viele Wege führen nach Rom. Für die Protagonisten führen viele Wege zum Täter und für den Hauptprotagonisten ist eine verdrängte Vergangenheit plötzlich die Gegenwart. Der Autor erzählt lebendig, teilweise schockierend. Menschliche Schicksale scheinen ihm nicht fremd zu sein. Fazit: Hamburger Thriller der den Leser in difuse Welten führt zur Geschichte: (16.04.06) **** |
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Der Gesang der Hölle (Kommissar
Kilians 4. Fall) - Würzburg-Krimi (erscheint Aug. 05 - Rowohlt Verlag - 256 S - ISBN 3-499-23890-X / 8,90 ) Kriminalhauptkommissar Johannes Kilian will endlich mit sich ins Reine kommen und freut sich auf sein Sabbatjahr in Italien. Doch so ohne weiteres lässt ihn seine Heimatstadt nicht ziehen. Die Bürgermeisterin höchstselbst bittet ihn, Kommissar Heinlein ein letztes Mal bei den Ermittlungen zu unterstützen, denn der Skandal am Mainfrankentheater könnte den Ruf Würzburgs ernsthaft beschädigen. Kilian gibt widerstrebend nach und gerät prompt mit seinem Partner Heinlein aneinander. Und, schlimmer... |
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Anmerkung: Der Autor hat mit diesem Krimi dem Leser eine fast dreistündige Oper in Einzelteilen serviert. "Don Giovanni" für Anfänger oder Liebhaber der Openszene in einzelnen, ausführlichen Akten, teilweise mit italienischem Text, aber entsprechender Übersetzung. Wer sich für dieses Buch entscheidet, dem darf diese Art der Szeneneinstellung nicht langweilig erscheinen, denn nicht immer ist Action geboten. Die Spannung im Buch serviert der Autor Häppchenweise und wohl dosiert. Die Premiere und der letzte Akt sind für die Story ein furioser Höhepunkt für die Oper und den Leser. Seine Protagonisten bewegen sich sicher durch die einzelnen Szenen, wobei seine Hauptprotagonisten (Heinlein und Kilian) sich erst neu finden müssen. Eine Harmonie der Beiden findet sich im letzten Akt und noch eine dicke Überraschung für Kilian. Der Täter wurde vom Autor nicht unsichtbar gemacht, er mischt kräftig mit und räumt so mit seiner Vergangenheit auf. Fazit: Opernkrimi mit viel Flair und Spannung... Empfehlenswert! zur Geschichte: (01.08.05) **** |
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Die Zeit
ist nahe (Kommissar Kilians 3. Fall) (erschienen Dez. 04 - Rowohlt Verlag - 349 S - ISBN 3499238373 / 8,90 ) Bei Bauarbeiten am Kilianshaus in Würzburg wird ein mysteriöser Papyrus entdeckt. Der Vatikan erklärt den Fund zur Chefsache, denn sein brisanter Inhalt droht die gesamte Heilige Katholische Kirche zu erschüttern. Kurz nach diesem aufsehenerregenden Fund wird ein Priester ermordet, und die Schriftrolle verschwindet. Ausgerechnet Kommissar Kilian, ein guter Freund und Ziehsohn des toten Geistlichen, gerät unter dringenden Tatverdacht. Bald sieht sich Kilian von seinen eigenen Kollegen und vom Opus Dei verfolgt. Die Flucht führt ihn bis nach Irland und in die Totenstadt des Vatikan. |
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Anmerkung: Der Autor hat einen spannenden Plot geschrieben, auch wenn er teilweise weit in die Zukunft geht. Einen interessanten Einblick gewährt er den Lesern bezüglich der Wahl eines neuen Papstes. Das Schachern um Postionen, Stimmen, Ämterverteilung und Geldzuwendungen hat politische Qualitäten. Hier mag der Leser selbst entscheiden, ob er den Worten des Autors glaubt oder ihm seine Phantasie hoch anrechnet. Keine Zweifel lässt der Autor daran, dass die Kirche den "wahren" Glauben lieber unter Verschluß hält, als das sich jedes gläubige Schäfchen seine eigene Meinung bilden kann. Seine Hauptprotagonisten sind zusammengewachsen. Die Kommissare (Kilian und Heinlein) und die Gerichtsmedizinerin (Pia) bilden ein starkes Team und einer steht für den anderen ein, auch wenn dieses oftmals sehr gefährlich ist. Fazit: Ein spannender Krimi, nicht frei von Phantasie zur Geschichte: (22.12.04) **** |
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Tiepolos
Fehler (erschienen Okt. 04 - Rowohlt Verlag - 352 S - 3499234866 / 6,00 Euro) Kurz vor Beginn
des Mozart-Festes wird in der Würzburger Residenz ein
Wachmann erstochen unter dem größten Deckenfresko der
Welt aufgefunden. Die Kriminalkommissare Kilian und
Heinlein finden heraus, dass die Mordwaffe eine seltene
Vogelfeder ist, wie sie früher von Freskenmalern benutzt
wurde. Ist es Zufall, dass justament Tiepolos Fresko
restauriert wird? Frauenheld Kilian ist nur allzu gerne
bereit sich von der attraktiven Restaurationsleiterin
Giovanna Pellegrini in die Geheimnisse ihrer
Arbeitsmethoden einführen zu lassen. |
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Anmerkung: Der Autor bewegt seinen Krimi zwischen zwei Welten. Am Anfang befindet der Leser sich im internationalen Kriminalgeschäft und wird dann abrupt übergeleitet in die Kleinkriminalität nach Würzburg. Der Hauptprotagonist (Kilian) , mit teilweisen Manieren ala James Bond passt in die Provinz, wie die Faust aufs Auge. Ausschließlich sich um das weibliche Geschlecht kümmernd, bringt er wenig Ermittlungsarbeiten zu stande, und läuft am Ende fast in die Falle. Schade, kann man da als Leser nur sagen, man hätte es ihm gegönnt. Der zweite Hauptprotagonist (Heinlein) ist eher eine tragische Figur, die meistens als Sündenbock herhalten muss und die gesamte Laufarbeit übernimmt. Ein Ermittlerteam wie Tag und Nacht und leider ist die gesamte Story dadurch auch sehr holperig geworden. Schnelle umblenden in Träume, Vergangenheit und andere Schauplätze sind oftmals verwirrend. Außer den Morden in Würzburg und deren Motive löst der Autor am Ende nichts auf... alles weitere vielleicht in einem weiteren Krimi?? Fazit: Krimi für Leser mit langem Atem zur Geschichte: (01.12.04) *** |
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© Friedrich Sulzer