Kerstin Rech

geboren in Blieskastel (Saarland), lebt seit vielen Jahren in Stuttgart. Sie studierte drei
Semester Mathematik und arbeitete danach in diversen Jobs als Lagerarbeiterin, Redakteurin
einer Firmenzeitung, Chefsekretärin, Korrektorin und Sachbearbeiterin im
Adress-Marketing. Jüngste Veröffentlichungen: Die Hörspiele "In Zukunft" (SR 1995),
"es is nix bewiese" (SR 1995), "Kennen Sie Frau Zapf" (WDR 1999).
Preisträgerin des Wettbewerbs "Microracconti - Mikrogeschichten", einer Initiative des
Instituto di Cultura Stuttgart und des Goethe-Institus Berlin. Ihre Krimi-Kurzgeschichte
"Lockenpaule" ist im Leda-Verlag in "Flosen hoch" erschienen.

Kerstin Rech - Das fünfte Geschlecht
(erschienen Juni 2003 - Leda Verlag - 157 S - ISBN 3-934927-35-1 / 9,90 €)

Im Haus Abendfrieden, einem Heim für betuchte Alte, sterben kurz nacheinander zwei Bewohner: Rudolf Paulsen, Großonkel der Malerin Philippa, sitzt tot im Lehnstuhl. Johanna Klarner behauptet, er sei ermordert worden und fällt kurz darauf die Treppe hinunter. Als wäre das nicht kompliziert genug, verliebt sich Philippa auch noch in die Kriminalkommissarin Valerie.

  Anmerkung:
Die Autorin wagt mit diesem Buch den Versuch Ihre Leserschaft mitzunehmen in die Vergangenheit, die Gegenwart darzustellen und eine gelebte Traumwelt vorzuführen. Dabei wird der Leser hin- und hergerissen von seinen Gefühlen. Ist das Buch ein lesbischer Liebesroman? Eine mystische Geschichte? Oder doch nur ein Krimi? Genau diffinieren konnte ich es nicht.

Die Hauptperson - Philippa Schmidt - ist Malerin und auf dem Weg in das Altenheim "Haus Abendfrieden", wo seit fast 30 Jahren Erbonkel Rudolf Paulsen lebt. Dieser Erbonkel - über 90 Jahre alt - liest immer wieder eine Seite aus einem Buch, den Mythos von den Weltaltern - das fünfte Geschlecht. Philippa reist mit dem Zug an und kommt nur durch die Hilfe des freundlichen Bahnhofvorstehers Meiers und seiner Frau am selben Tag noch in "Abendfrieden" an. Sie wird begrüßt von der Heimleitung Frau Dünnebier und Frau Koch, geht dann hinauf ins Zimmer und findet den Erbonkel tot in seinem Sessel. An der Tür steht Johanna Klarner, Bewohnerin des Hauses. Sofort wird der Heimarzt Dr. Haage geholt, der Herzversagen feststellt.

Zur Beerdigung kommt die gesamte Familie von Rudolf Paulsen zusammen. Keine sehr angenehme Gesellschaft für Phillippa und sie hält sich etwas abseits. In der Sakristei belauscht sie ein Gespräch, in dem das Wort "..ermordet" fällt. Sie erkennt die Stimme von Johanna Klarner, doch zu einem Besuch bei ihr kommt es nicht mehr, da Frau Klarner am selben Abend die Treppe hinunterstürzt. Genickbruch, stellt Dr. Haage fest. Herr Grote, ein weiterer Heimbewohner informiert die Polizei und somit kommt Valerie Forster - Hauptkommissarin - aus Saarbrücken ins Spiel. Philippa verliebt sich in Valerie und glaubt, dass sie die Frau ist, auf die sie schon ein Leben lang wartet - sie trifft bei Valerie auf Gegenliebe. Aber Valerie ist auch Kommissarin und macht ihren Job. Die Obduktion ergibt, dass Rudolf Paulsen mit einem Kissen erstickt wurde und Johanna Klarner einen Schlag auf den Hinterkopf erhalten hat.

Warum stellt Dr. Haage falsche Totenscheine aus und wo ist das Geld vom reichen Erbonkel? Welches Geheimnis aus der Vergangenheit wusste Johanna Klarner?

Spannung kommt in dem Buch wenig auf, allerdings gibt es zum Schluss eine Lösung, die den Leser erstaunt. Es hat mich besonders gestört, dass ich das Reale und die Träume von Philippa nicht auseinander halten konnte. Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl noch in einer dritten Dimension zu schweben, die die eigentliche Geschichte vollkommen überlagerte. (23.07.03) **

   

Anthologien:

Burkhard P. Bierschenck (Hg.) Das dunkle Mal Dez. 04 Bookspoot Verlag Mildernde Umstände ***
Billie Rubin (Hg.) Tatort München April 03 Vertigo Verlag Rot-Weiß ***

 

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© Friedrich Sulzer