Manfred Reuter
Lass mich für Dich sterben (Eifel-Krimi) (Juli 10 - KBV Verlag - 174 S. - ISBN-13: 978-3940077714 / 8,90 ) Der konservative Lokalpolitiker Toni Brandt gerät am Rande eines Parteitags in Neuerburg in die Fänge der schönen Monika Marquart, einer Eifeler Lokalreporterin, die gesellschaftlich ein unauffälliges, privat aber ein sehr turbulentes Leben führt. Der Vorzeigepolitiker und große Hoffnungsträger seiner Partei betritt ein gefährliches Terrain. Als zur gleichen Zeit der Bundestagsabgeordnete Schilling und dessen Frau ermordet werden, wird die politische Eifel in ihren Grundfesten erschüttert - und Brandt hat ein weiteres Problem: Gerüchte schießen wie Pilze aus dem Boden, denn immerhin war Schilling parteiintern Brandts ärgster Konkurrent. Kommissar Leonhard muss sich durch ein Dickicht aus politischem Filz und menschlichen Abgründen kämpfen. |
|||||||||||||
Anmerkung: Mit Autor Manfred Reuter bewegt sich der Leser erneut in der Eifel. Diesmal geht es in die Politik, an die Großen und Mächtigen, die doch nur Menschen sind und vor Mord und Totschlag nicht gefeit sind. Der Autor schreibt rund, zügig und lässt am Ende des Buches den Leser nicht im Stich, sondern klärt auf. Mordanschlag auf den Lokalpolitiker Toni Brand. Hauptkommissar Leonhard übernimmt den Fall und kurz darauf gibt es die erste Leiche. In seiner Wohnung wird der Bundestagsabgeordnete Herbert Schilling mit durchschnittener Kehle gefunden. Oberstaatsanwalt Hans Rust geht von einem politischen Mord aus, denn schließlich gab es Neider und Feinde. Am nächsten Tag brennt das Haus von Schilling und seine Frau wird verletzt geborgen. Bei einer Pressekonferenz lernt Leonhard die attraktive Monika Marquart kennen und verguckt sich ein bißchen in sie. Doch er muss seine ganze Kraft auf den Fall Schillinger konzentrieren und schnell aufklären. Doch der Mörder macht es ihm nicht einfach und sendet die nächste Leiche... Fazit: traurig und melancholisch, ein Lebensschicksal. Empfehlenswert! (14.12.10) **** |
|||||||||||||
Fluchtwunden (Eifel) (März 08 - KBV Verlag - 215 S - ISBN 3940077295 / 9,50 ) Das Fahrzeug, das diese Tragödie verurschat hat, sucht das Weite, und wenig später beginnt Kommissar Gerhard Faust mitten in dem Trümmerfeld aus Scherben, Stahl und Kleidungsfetzen mit seinen langwierigen Ermittlungen. Die Fahndung konzentriert sich schnell auf einen Porsche-Boxster mit Stuttgarter Kennzeichen. - Die erfolgreiche junge Popsängerin Kathi hat mit ihrem selbernen Sportwagen unerkannt vom Unfallort fliehen können, aber die verdrängte Katastophe treibt sie nun erneut in die Fänge eines fast vergessenen Symptons: Sie ritzt. Denn Blut und Schmerz holen den Kummer, glaubt Kathi. - Dann lernt sie den Journalisten Paul kennen. Nachdem dieser infolge eines schweren Verkehrsunfalls Frau und Söhne verloren hat, sehnt er sich nach Liebe. Während sich Soko-Chef Gerhard Faust den Kopf zerbricht und nicht nur in der Eifel, sondern in ganz Europa ermittelt, entspinnt sich zwischen Kathi und Paul eine unfassbare Liaison. |
|||||||||||||
Anmerkung: Autor Manfred Reuter, der bereits mit seinem ersten Roman "der Kirchenmann" beeindruckt hat, agiert zum zweiten Mal in der Eifel mit einem wahren Fall. Ein schwerer Verkehrsunfall verändert das Leben von Menschen. Der Hauptprotagonist berichtet dem Leser die Ereignisse des Sept. 98 von den ersten Minuten an. Spannend und dramatisch sind die Ereignisse, traurig die Folgen. Der Autor schildert Unfall und Folgen, sowie die gesamte Ermittlungsarbeit so, dass dem gesamten Fall, der sich noch ausweitet in Deutschland und Europa der Leser immer an vorderster Front ist. Fazit: ausgelichen, ruhig und sachlich. Lesenswert! zur Geschichte: (21.09.08) **** |
|||||||||||||
Der
Kirchenmann (Eifel-Roman) (Juni 05 - KBV (Edition Eyfalia) - 203 S - ISBN 978 3940077356 / 9,50 ) Hier tritt Frank Buschhoff, katholischer Priester, seine erste Pfarrstelle an. Ihm zu Diensten wird Paula Brandt von der Kirche als Haushälterin angestellt und zieht mit ihm ins Pfarrhaus ein. Nicht nur aufgrund seines allzu weltlichen Musikgeschmacks wird Frank Buschhoff von den Gemeindemitgliedern schnell als "Abweichler" empfunden. Auch mit seiner kritischen Einstellung in Fragen der Ehelosigkeit katholischer Priester macht er sich nicht nur Freunde im Dorf. Paula Brandt und Frank Buschhoff mögen sich. Sie mögen sich sehr sehr. Und es bleibt nicht bei gemeinsamen Fernsehabenden, bei Einkaufsbummeln und bei Besuchen der Dorfkirmes. Im Schatten des Kirchturms beginnt es zu rumoren, als ein gemeinsamer Urlaub in Italien nicht ohne Folgen bleibt. Paula wird schwanger von dem Mann, den sie liebt, der aber katholischer Priester ist. Er darf schließlich nur ein Mann der Kirchen sein. Was bislang nur lästiger Klatsch und Tratsch war, eskaliert in der offenen Ablehnung von Buschhoff und seiner kleinen Familie, die keine sein darf. Im Dorf reift eine Atmosphäre des kaum verhohlenen Hasses heran. Eine Situation, an der man letztlich nur zerbrechen kann. |
|||||||||||||
Anmerkung: Autor Manfred Reuter versucht in seinem Roman "Kirchenmann" mit seinem Hauptprotagonisten (Frank Buschhoff) einen Weg zu finden zwischen katholischer Kirche und dem Zölibat und dem normalen Leben mit einer Familie. In Tagebuchform hat der Hauptprotagonist sein Leben, seine Liebe und die Ereignisse in der kleinen Gemeinde aufgeschrieben. Mit der Thematik Zölibat und Familie hat sich der Autor weit aus dem Fenster gelehnt. Dennoch ist es im auf weiter Strecke gelungen dem Leser einen Einblick zu liefern, wie ein Mensch zerbrechen kann, eine Frau flieht und ein Kind die Welt nicht mehr versteht. Einfühlsamkeit erlaubt sich der Autor nur für den Hauptprotagonisten. Die Gemeinde zeigt dagegen ihr kirchliches, grausames Gesicht, dass vor persönlichen Rechten keinen Halt macht. Das Buch endet offen, und jeder kann sich seine eigenen Gedanken machen. Fazit: Heißes Thema verständlich dargestellt. Lesetipp! (30.06.08) **** |
|||||||||||||
|
© Friedrich Sulzer