(Juni 06 (13. Auflage) - Arena Verlag - 168 S - ISBN 978 3401025049 / 5,95 €)
1933 begann das dunkelste Jahrzehnt unserer jüngsten Vergangenheit. Wie war es damals wirklich? Wie erlebten Jungen und Mädchen das Dritte Reich? Dieser Bericht gibt Auskunft, klar nüchtern, wahrhaftig. Drei Freunde tragen die Handlung. Mit ihnen erleben wir die Jahre von 1933 bis 1943, vom Beginn der "neuen Zeit" bis zur Katastrophe. Hans Peter Richter (1925-1993) berichtet, wie es wirklich war. Die Tatsachen sprechen das Urteil. Das Buch lässt die Vergangenheit verständlich werden und macht den Leser für Gegenwart und Zukunft hellhörig.
Der Autor schildert die Kriegsjahre 1933 - 1943. Drei Jungen erleben während der Schulzeit den Krieg und die Folgen. Werden aber auch angesteckt von der Euphorie und gehören als Fähnlein bereits zum Deutschen Volk und stehen für das Großdeutsche Reich. Fahnenappell, Lieder und "Heil Hitler" gehören zum täglichen Ablauf in der Schule. Vereinnahmt durch die Strukturen, will niemand außen vor stehen, einfach dazugehören. Der Aufstieg der drei Jungen erfolgt in die Hitlerjugend, später melden sie sich freiwillig an die Front. Nur einer zweifelt immer wieder an der Richtigkeit, doch dieses System lässt auch ihn nicht los. Bei vielen steht der häusliche Druck hinter der Erziehung, hier steht das Muss für die Hitlerjugend, für einen Posten und die Enttäuschung ist groß, wenn der Sprößling versagt. - Das Buch endet 1943 mit einem letzten Fronteinsatz. Aber einer der drei Jungen muss doch überlebt haben? Was geschah dann? Der Krieg endete erst im Mai 45. Durch das frühe Ende der Erzählung wird es undurchsichtig und lässt mit einem Schlag alle Personen fallen. Gelungen sind dem Autor noch die Aufzeichnungen der wichtigsten Kriegsereignisse. Fazit: Für ein Tatsachenbericht aus dieser Zeit zu wenig.
(07.05.07) ***