Phil Rickman

Der Turm der Seelen (Schottland) Kirchenkrimi
(Okt. 10 - rororo Verlag - 624 S. - ISBN-13: 978-3499253331 / 9,95 €)

Wenn die Toten nicht ruhen wollen... Ein einsames Gehöft, dessen letzter Besitzer ermordet wurde. Im Hopfenturm soll es spuken – ein Fall für Merrily Watkins. Zugleich ist die «Beraterin in spirituellen Grenzfragen» des Bistums Herefordshire mit einem angeblich besessenen Mädchen befasst. Beiden Fällen steht Merrily eher skeptisch gegenüber. Doch nach und nach verstrickt sie sich immer tiefer in einem Netz von Betrug, Korruption und sexueller Gewalt. Nachdem ein exorzistisches Ritual fürchterlich misslingt, sieht es aus, als wäre Merrilys Karriere am Ende. Doch dann findet sich eine Spur zu dem Mord. Sie führt zurück in die Zeit, in der noch abergläubische Roma-Sippen zur Hopfenernte kamen...

  Anmerkung:
Autor Phil Rickman mutet seinen Lesern mit seinem Buch von über 600 Seiten viel zu. Auf den ersten 250 Seiten werden kleine Randgeschichten erzählt, die dann langsam zusammenwachsen, zu einem großen Ereignis. Der Autor hat wieder viel Mühe in Protagonisten und Orte gesteckt. Leider bleibt der Leser am Ende mit vielen Fragen stehen. Außerdem sollte der Leser sich die Zeit nehmen das Buch zu verarbeiten und zu begreifen. Es ist teilweise sehr mystisch angelegt und in vielen Abschnitten überaus spannend.

Jane Watkins, 16 Jahre, Schülerin gerät in eine spirituelle Sitzung. Anwesend war ein Geist namens Justine. Davon erzählt sie nichts ihrer Mutter und fährt zum Freund Eirion in Ferien. Bischof Bernie Dummores besucht Merrily Watkins im Pfarrhaus von Lewardine, und bittet sie endlich ein Team zu bilden, um das Amt für spirituelle Grenzfragen auszuüben. - In Knights´s Frome hat sich der Musikproduzent Prof. Lewin niedergelassen, und macht Musik mit Vikar Simon St. John und Lol Robinson. Von ihm erwartet er ein paar gute Songs. - Amy Shelbone kotzt in die Kirche. Die Eltern sind außer sich und glauben, dass ihre Tochter von einem Dämon geleitet wird. Merrily kümmert sich um die Eltern, Amy verweigert das Gespräch. - Gerard Stock wohnt in einer Hopfendarre, mit einer jungen Frau und mit Hilfe der Medien erregt er Aufmerksamkeit. In seinem Haus wohnt ein Dämon und ein Exorzismus soll vom Vikar durchgeführt werden, aber der weigert sich. Auch hier schaltet Merrily ein und hat während dieser Reinigung des Hauses eine unheimliche Vision. Ein Kind das adoptiert wurde, eine Jane die falsch verdächtigt wird und ein ehemaliger Gitarrenbauer bringen Merrily in Gefahr... in große Gefahr...

Fazit: spannungsvoll, muystisch, gruselig. Empfehlenswert!

(15.12.10) ****

   
Die fünfte Kirche (Schottland) Kirchenkrimi
(Mai 10 - rororo Verlag - 560 S. - ISBN-13: 978-3499249075 / 9,95 €)

Christen, Heiden und ein Mörder Kaum ist Merrily Watkins zur Exorzistin ernannt, sitzt sie auf Anordnung des neuen Bischofs in einer Krawall-Talkshow zwischen Satanisten und selbsternannten Hexenjägern. So richtig ist der Teufel aber erst los, als ein Hippie-Pärchen im Nachbarort eine geschichtsträchtige Ruine erwirbt. Eine heidnische Kultstätte soll hier entstehen – ausgerechnet in einer der fünf Sankt-Michaels-Kirchen, die nach alter Überlieferung das Land vor dem Bösen bewahren. Und das Böse ist da, in Gestalt eines skrupellosen Mörders ...

  Anmerkung:
Autor Phil Rickman hat einen spannendem und sehr gruseligen Kirchenkrimi geschrieben, der keine Wünsche offen lässt. Der gesamte Plot ist auf über 500 Seiten in Bewegung, die Protagonisten sind nicht reichhaltig, aber erlesen. Die Geschichte mutet fast schon mystisch an, denn es gilt einen Drachen im Zaum zu halten, der von vier Kirchen bewacht wird. Als eine fünfte Kirche auftaucht, muss die Geschichte neu geschrieben werden und verschiedene Protagonisten verfolgen die Spuren. Das macht den gesamten Plot spannend.

Robin und Betty Thorogood haben sich ein altes Bauernhaus gekauft mit einer Ruine, die einmal eine Kirche war. Auf diesen Stufen findet Betty, die Heilerin und Kräuterfrau ist, ein Kästchen. Ein Brief fordert den Finder auf, dieses zurück an den Platz im Kamin zu legen. Betty ist beunruhigt. - Zur selbenZeit eilt Merrily Watkins, Pfarrerin und Beraterin für spirituelle Grenzfragen ins Krankenhaus. Eine Freundin erleidet einen Infarkt. Später erfährt sie vom Bischof Bernie Dummore, dass sie nicht an der geplanten Sendung von Livenight, Thema Heidentum, teilnehmen wird. - Betty erfährt, dass der Vorbesitzer durch einen Unglückfall starb und recherchiert weiter. Robin bekommt Besuch von Pfarrer Nick Ellis, doch er verheimlicht ihm, dass sie eine Wicca-Hochzeit hatten und mit Religion nichts anfangen können. Durch die Sendung Livenight, in der Merrily doch auftritt, werden sie geoutet und schon bald von Journalisten bedrängt. Betty und Robin verfolgen den Tag des Imbolg, Nick Ellis sieht den Drachen und den Teufel, und mittendrin ist Merrily Watkins und spürt den Gefahren nach.

Fazit: Spannungsgeladen, verheißungsvoll, umstritten. Sehr empfehlenswert!

(12.12.10)*****

   
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© Friedrich Sulzer