Brigitte Riebe
Pforten der Nacht (Historischer
Roman Köln) - Brigitte Riebe (erscheint Jan. 06 - Piper Verlag - 480 S - ISBN 349224601X / 8,90 ) Ein opulenter historischer Roman der bekannten Erfolgsautorin, der in Köln, Flandern und Italien im 14. Jahrhundert spielt: Seit Kindertagen sind Johannes, der Kaufmannssohn, und Esra, Neffe des jüdischen Rabbiners, enge Freunde. Doch jetzt begehren sie dieselbe Frau, Anna, die Halbwaise aus dem Färberviertel, die schon früh auf eigenen Beinen stehen mußte. Für wen wird sie sich entscheiden? |
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Anmerkung: Vom ersten bis zum letzten Akt - ganz große Gefühle. Ein Roman voller Liebe, Hoffnung und Sehnsucht, getrieben von Verfolgung und der Schwarzen Pest wird Episodenweise das Leben der 3 Hauptprotagonisten erzählt. Ihr Werdegang, ihre Reisen und Wünsche nehmen einen Großteil des Buches ein. Es ist ein hartes Leben, voller Entbehrungen und Gefahren, ob in der Fremde oder im heimischen Köln. Der Leser begleitet diese 3 Menschen und deren engste Angehörige ein paar Jahrzehnte und wird dabei ständig in ein Wechselbad der Gefühle geworfen. Einmal ist es Mitleid für die Ungerechtigkeit, dann wieder Momente eines kurzen Glücks und kurz darauf beginnt der Hass gegen die Engstirnigkeit der Menschen. Wie schnell ist aus Hetze Mord entstanden, wie schnell brennt ein ganzes Viertel. Es genügen nur wenige Worte und Gesten und der Pöbel steht auf und Köln brennt. Grandiose Darstellungen sind der Autorin gelungen. Fazit: Große Gefühle, in denen sich 2 Herzen finden. Sehr empfehlenswert! zur Geschichte: (11.01.07) ***** |
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und
Kerstin Cantz Muss denn Liebe tödlich sein? (erscheint August 2003 - Heyne Verlag - 320 S - ISBN 3-453-87018-2 / 7,95) Kriminalkommissarin Natascha Morgenthaler freut sich auf ihren Urlaub, auf die Sonne, die vor Capri rot im Meer versinkt. Doch die Insel ist im April kalt und leer, die Blaue Grotte überflutet, das Ganze ein einziger Reinfall. Bis Natascha einer faszinierenden Comtessa begegnet und auf das Geheimnis eines tragischen Todesfalls stößt, der viele Jahre zurückliegt. Eines Tages ist die Comtessa spurlos verschwunden ... (05.06.03) |
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Anmerkung: Die beiden Autorinnen nehmen die Leser mit an zwei Schauplätze - Capri, eine Insel voller Träume und München, eine Großstadt. Nun können wir davon ausgehen, dass auf Capri ständig die Sonne scheint, wie es schon in vielen Liedern besungen wurde und in München ist es im April noch ein bißchen frisch und grau. Weit gefehlt. Natascha Mergenthaler - Kriminalhauptkommissarin - verbringt ihren Urlaub auf Capri und ist sehr enttäuscht vom Aprilwetter. Es regnet, die Sonne will sich nicht zeigen und ihre Stimmung ist auf dem Tiefpunkt. Und wem hatte sie das alles zu verdanken? Ihrem Vermieter Joseph Herwig, der so von Capri geschwärmt hat. Auch das Hotel, von Joseph empfohlen, hatte schon bessere Tage gesehen - nur Rexona ihrem Hund, schien das weniger auszumachen. Während über Capri die Regengebiete hinwegziehen ist das Wetter in München doch schon ganz schön. Cora Brandt - Kriminalhauptkommissarin - und Freundin von Natascha hat mit ihrem Kollegem Boris Kleine einen neuen Fall zu bearbeiten. Carolin Aigners, Lektorin, liegt tot in der Badewanne - Mord. In der Badewanne befanden sich Fische - warum? Es gibt keine Anhaltspunkte. Carolin Aigners lebte völlig zurückgezogen, scheute die Menschen und hatte nur Kontakt zur Schwester Nane. Für Cora und Boris ein schwieriger Fall. Zwei Ereignisse bringen dann doch neue Erkenntnisse: Dr. Florian Mey, Profiler in der Abtlg. Fallanalyse gibt den Hinweis auf einen Schwarzfahrer und Nane findet einen Gedichtband mit einem ausgeschnittenen Inserat. Zu wem hatte ihre Schwester Kontakt? Natascha versucht ihren Urlaub zu genießen - leider ist die blaue Grotte überflutet - also keine Besichtigung. In einer Gaststätte lernt sie Contessa Francesca de Montelone - eine Dame um die 70 - kennen. Im ersten Moment erscheint sie ihr sehr aufgeschlossen, doch immer wieder versinkt sie in ihre eigenen Gedanken und Natascha spürt, dass die Contessa sehr einsam ist. Das wird ihr auch deutlich bei einem Besuch - das Haus wirkt düster. Sie erfährt, dass die Eltern und auch der Bruder Luca tot sind. Bei einem Abendspaziergang begegnet ihnen Maurizio - dem sie ausweicht, ebenso wie Hilde Sarnelli. Wie dunkel ist das Geheimnis der Contessa? In dem Fall auf Capri erhält der Leser immer wieder Informationen aus der Jugendzeit der Contessa und in München kommt der Täter zu Worte - der seine Gedanken über die Frauen mitteilt - doch der Weg zu ihm ist weit. Die Lösungen der beiden Ereignisse Capri - München haben nichts miteinander zu tun, aber sie zeigen die Abgründe und die tiefe Zerrissenheit von Menschen. Lob an beide Autorinnen, die dem Leser immer wieder wechselnde Schauplätze und Ereignisse nahebringen. Ein sehr gelungenes Buch. (25.07.03) **** |
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Schöne
Männer sterben schneller (erschienen Juni 02 - Heyne Verlag - 266 S - ISBN 9783453212008 / 7,95 ) Nahe einem Stauwehr wird eine Leiche geborgen. Als Natascha Morgentahler, die neue Kriminalkommissarin im Münchner Morddezernat, einen Blick auf das Gesicht des Toten wirft, ahnt sie, dass Alexander Richter keines natürlichen Todes starb. Noch in der Nacht zuvor hat Natascha den schönen Knaben in einer Strip-Bar tanzen sehen. Wie sich bald herausstellt, arbeitete der Ethnologie-Student auch als Callboy. Regelmäßig verwöhnte er attraktive Frauen aus gut situierten Verhältnissen. Doch keine Dame dieses elitären Zirkels will mehr als nur seine erotische Seite kennen gelernt haben. Da wird ein zweiter junger Mann tot aufgefunden... |
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Anmerkung: Schade! Es gibt wenig Bücher die so wenig Handlung haben wie dieses. In dem Plot wiederholt sich alles. Sex, Tod, Liebe, Tod und dazwischen werden mystische Tagebücher angeboten, die für den Leser kaum einen Sinn ergeben und einfach nur die Seiten in diesem Buch füllen. Ein aufmerksamer Leser findet den Täter bereits nach 50 Seiten, spätestens aber nach der Hälfte des Buches. Auch wenn dieser Protagonist nicht oft in Erscheinung tritt, so geben die kurzen Szenen doch viel Aufschluß. Fazit: keine Empfehlung zur Geschichte: (15.01.04) ** |
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© Friedrich Sulzer