Hans-Erwin Schäfer

Der Todesdiamant
(erschienen Mai 04 - BoD Verlag - 220 S - ISBN 3833409398 / 15,00 €)

Die Kriminalgeschichte führt nach Spanien, der zweiten Heimat des Autors. Er beschreibt Menschen, deren Lebenswege sich zufällig kreuzen und stellt die Frage,ob sie ein gemeinsames Schicksal verbindet, dem sie nicht entrinnen können, oder nur der Zufall bei ihrem Zusammentreffen Regie führt. Dabei setzt er eine packende Story in einen philosophischen Rahmen.

Dem Leser wird schnell die Erkenntnis zuteil, dass die Geburt und der Tod zwei unzertrennbare Ereignisse sind, die einander bedürfen, und über die sich nur der menschliche Geist erheben kann. Die Quantensprünge der technischen Evolution verändern das Weltbild ständig, so dass auch der Tod eine neue Bewertung erfahren muss. In der Person von Pedro projiziert der Autor sich selbst und sein Denken in das Geschehen und nimmt so an der schicksalhaften Entwicklung teil.

Der Kern der Erzählung beruht auf wahren Erlebnissen. Sie prägen die Handlung auf realistische Weise. Dichtung und Wahrheit verschmelzen dabei zu einer untrennbaren Einheit einer Geschichte voller Überraschungen.

  Anmerkung:
Der Autor wollte eine Kriminalgeschichte schreiben. Dies ist ihm nur gelungen im zweiten Teil des Buches. Der erste Teil wirkt völlig überzogen, schwulstig und wird fast nur von einer Person dominiert, die sich mit ihrer Gedankenwelt und dem Tod befasst. Vieles hört sich für den Leser utopisch an und scheint aus einer anderen Welt zu kommen. Der zweite Teil des Buches zeigt Handlung, Bewegung und Figuren, die der Realität entsprechen könnten. Wenn der Autor sich nicht in philosophische Gedanken verstrikt, befasst er sich mehrmals und ausgiebig mit dem Thema "Liebe". Seit eigentliches Thema "Organhandel" rutscht leider immer wieder in den Hintergrund, obwohl er hier Ansatzweise sehr interessant und spannend geschrieben hat.
Fazit: Wenig Spannung, viel zum Nachdenken.

zur Geschichte:
Spanien: Pedro ist Töpfer und liebt sein Kunsthandwerk. Er denkt darüber nach ein Buch zu schreiben und sammelt hierfür besondere Artikel, die sich mit der Gedankenwelt beschäftigen. In seinem Geschäft taucht ein Fremder auf. Eine Vase lässt er fallen. Sammelt die Scherben auf, packt sie in den Rucksack, legt einen Geldschein auf den Tisch und verschwindet wieder. - Am nächsten Tag kommt Carlos der Polizist. Ein Deutscher, mit Tonscherben im Rucksack hatte einen Unfall. Pedro erzählt was er weiß. Als Carlos im Krankenhaus ankommt, gibt es dort keinen Verletzten. Aus seinem Auto werden alle persönlichen Sachen des Opfers gestohlen. Nur sein Protokoll ist noch Wirklichkeit. Er wendet sich nach Barcelona und die senden Kommissar Rodriguez, der jetzt die Ermittlungen übernimmt. Carlos war vor 3 Jahren in psychologischer Behandlung. Hat er sich den Unfall nur eingebildet. Rodriguez findet keine Zeugen, keinen Krankenwagen, nichts. Er lässt die jungen Psychologin Ines Gonzales kommen. Sie soll Carlos beobachten und weiter ermitteln. Als Pedro dem Kommissar auch noch erzählt, dass er nachts mit dem Opfer Schach spielen würde, flüchtet dieser zurück nach Barcelona. Doch es gibt einen Verunglückten... Karl Rieger...

(14.07.04) ***

 

 

 
   

 

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© Friedrich Sulzer