Jürgen Schmicker

 

Engels und die Rheinische Lösung
(erschienen Nov. 03 - Schmicker Verlag - 215 S - ISBN 398073112X / 9,90 Euro)

"Leines wischte sich über die Augen. Er konnte sich nicht erinnern. Er hatte es vergessen. Einfach vergessen. "Vrrrgesss", murmelte er vor sich hin. Er erschrank. War das seine Stimme gewesen, gerade? "Vrrrgesss". Tatsächlich. Was auch los war mit ihm, er brauchte Hilfe. Kalte Panik ergriff Besitz von ihm. Leines spürtee, wie er begann, am ganzen Körper zu zittern. "Vrrrgesss", stammelte er. "Vrrrgesss". Mühsam sützte er sich an dem Nächstgelegenen Pfosten ab und schaute sich angestrengt nach allen Seiten um. Aber Hilfe war nirgends in Sicht. Er war allein."

Kriminalkommissar Eddy Engels, gerade erst von der Landeshauptstadt Düsseldorf ins beschauliche Mönchengladbach versetzt, steht vor einem Rätsel. Eine Reihe von angesehenen Bürgern verschwindet aus heiterem Himmel und ohne ersichtlichen Zusammenhang. Zuerst ohne jede Spur, macht sich der unkonventionelle Neue an die Arbeit. Lange Zeit ahnt er nichts vom grauenvollen Hintergrund des Falles... (11.11.03)

  Anmerkung:
Der Autor und Verleger Jürgen Schmicker hat einen rasanten und spannenden Krimi geschrieben, bis auf das Ende. Wenn ich eine Skala von 0 -100 % hernehme würde das wie folgt ausschauen: 0 - 25 % interessant (das Buch liest sich gut), 50 % kribbeln (was geht da vor), 75 % nervös (warum verschwinden die Menschen), 95 % Hochspannung (jetzt kommt gleich die Lösung des Rätsels), 100 % Ende - der Täter vernichtet sich selbst. (das Buch ist zu Ende und ich weiß nicht wie der Täter hieß und warum diese Taten geschahen) Habe ich das Motiv überlesen? Ging es nur um die rheinische Sprache? Das Buch ist vollkommen schlüssig, gut aufgebaut, tolle Charakterzeichnung des Kommissar Engels, aber am Schluß stehe ich mit fast leeren Händen da. Da dies das einzige Manko ist, kann man auch annehmen, dass der Autor jedem Leser seinen gedanklichen eigenen Schluß gönnt.

Hauptkommissar Engels lässt sich von Düsseldorf nach Mönchengladbach versetzen. Gründe dafür: Die Liebe zu Carla wurde ein wenig anstrengend und Mönchengladbach ist seine Heimatstadt. Noch bevor er den Dienst antritt hat er ein interessantes Erlebnis mit Kommissar Herbert Lang. Der jagd im Park einen Sittenstrolch und Vergewaltiger und verhaftet den Jogger Engels. Auf der Einstandsparty ist das schon wieder vergessen und alle Kollegen heißen ihn "Willkommen". Noch ist alles ruhig bei der Kripo.

Am Karnevalssonntag wird der Tiefbauunternehmer Emil Eisbrüggen auf dem Heimweg von einer Karnevalssitzung entführt. Seine letzten Gefühle sind Müdigkeit und Koordinationsprobleme. Erst am Aschermittwoch erfährt die Kripo vom verschwinden des Unternehmer. Eddy Engels und Kollege Noever werden auf den Fall angesetzt. Nachdem ein paar Tage später der Konrektor Helmut Leines auf die gleiche weise verschwindet gründet Werner Manderfeld die SOKO "Oedipus". Die Ermittler tappen im Dunkeln. Keine Spuren, kein Motiv. 2 weitere Persönlichkeiten der Stadt verschwinden und dann hilft Kollege "Computer". Alle Ergebnisdaten wurden gespeichert und mehrfach taucht in den Zeugenaussagen das Wort "Krankenwagen" auf. Endlich eine Spur... am letzten Tatort ein paar Blutstropfen... und....

Nein, mehr werde ich nicht verraten. Die Spannung soll schließlich für alle Leser gleich sein. (12.11.03) ***

   
 

 

 
  Mord am Bökelberg - Nov. 02

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