Martin Scholz

Blutsbrüder (Münsterlandkrimi)
(erschienen Juni 03 - Emons Verlag - 176 S - ISBN 3897052903 / 9,00 Euro)

Tom, Student der Philosophie, ist aus der Spur geraten - er findet volltrunken in einer Sommernacht seinen Blutsbrunder Richie im Gebüsch. Leider tot. Gleich darauf bricht Tom zusammen. Als er aufwacht, ist Richies Leiche verschwunden. Alles nur Einbildung? Tom geht der Sache nach. Aber dann wird die neue Freundin schwanger, die Renovierung kommt nicht voran, der ausgeliehene Porsche wird entwendet. Probleme ohne Ende. Erst am Schluss seiner Nachforschungen bekommt Tom den Durchblick, den ersich gewünscht hat.
  Anmerkung:
Die Beschreibung des Buches hörte sich gut an und versprach auch Spannung - aber was ich dann in 2 Tagen zu lesen bekam, ist schon eher unter der Bezeichnung "tragisch" zu verbuchen. Am besten erinnern kann ich mich, an einen ewig alkoholisierten Tom. Die meisten Ereignisse erlebt er nur im Alkoholrausch oder besser noch im Delirium. Ein Krimi ist das nicht - wohl eher ein Psychodrama, traumatisches Erlebnis eines alternden Studenten.

Pluspunkte für den Autor und sein Buch: Es ist flüssig geschrieben, lässt sich sehr schön lesen. Die Handlung kommt nicht aus dem Land der Phantasie. Die Personenanzahl ist eingeschränkt und die Hauptfigur wurde vom Autor sehr gut beschrieben. Fast immer konnte ich mir diesen torkelnden Tom vorstellen.

Die Geschichte spielt in den 80er Jahren. Tom, seit Ewigkeiten Student, verliert seine WG-Wohnung. In einer Discothek lernt er Katja kennen und verliebt sich in sie. Als er auf Wohnungssuche geht, begegnet im sein Freund aus Kindertagen, mit dem er Blutsbrüderschaft praktiziert hat. Sie treffen sich wieder am Abend. Richard Müller - lebt in den USA - arbeitet in einer Rechtsanwaltskanzler und ist ein munterer Vogel. Es wird viel getrunken. Eine Stunde nach dem Aufbruch von Richie macht auch Tom sich auf den Weg und findet im Gebüsch die Leiche von Richard Müller - neben seinem supermodernen Fahrrad mit dem gelben Blitz. Er bekommt einen Schlag auf den Kopf und erwacht im Krankenhaus. Sofort ist Katja bei ihm. Sie glaubt ihm die Geschichte nicht und in der Zeitung steht nichts von einem Toten. Zur Polizei geht er nicht - denn er weiß nicht mehr, ob er es gesehen hat oder ob es ein Traum war.

Eine Vermisstenmeldung der Mutter von Richard in der Münsteraner Zeitung veranlasst ihn wieder zu ermitteln. Aber immer nur halbherzig. Katja ist schwanger - sie mieten zusammen ein Haus. Rupert, von der Männergruppe hat ein Feuerzeug von Richie - bei Katja im Keller befindet sich der gelbe Blitz vom Fahrrad - Thea, Punkerin, hatte eine Beziehung zum Hause Müller... Für Tom ergeben sich immer nur Fragen... Aber wenn der Weihnachtsmann kommt, dann ist auch für ihn Bescherungszeit. (04.11.03) **

   

 

Home Bücherverzeichnis Autoren A-Z Bewertungen Verlage Neuerscheinungen Foren Links

© Friedrich Sulzer