Bernd Schumacher

 

Das Nibelungenkomplott (Eifel)
(März 11 - KBV Verlag - 206 S. - ISBN-13: 978-3942446020 / 9,50 €)

Der Anfang der Neunzigerjahre - die Zeit der deutschen Wiedervereinigung, die Zeit, in der der kalte Krieg zu Ende ging. Das Leben des pensionierten Rheinbacher Kriminalkommissars Walter Seibold ist nach dem Tode seiner Frau aus den Fugen geraten. In dieser Situation wird er von seinem alten Freund Alfred Winand um Hilfe gebeten. Winand bittet ihn, seine vermisste Enkelin zu finden. Widerwillig macht sich Seibold auf die Suche nach der jungen Frau, die möglicherweise von einem Rauschgift-Trip nach Amsterdam nicht wieder zurückgekehrt ist.
Aber schon bald begreift er, dass hinter ihrem Verschwinden viel mehr steckt, als er zunächst erwartet hat. Völlig unverhofft stößt er auf die Spur eines lang gehüteten Geheimnisses, das mit dem berühmten Nibelungenlied und mit dem Untergang des Geschlechts der Burgunder zu tun hat.
Als schließlich eine weitere Spur zu einem hochrangigen Offizier des Bonner Verteidigungsministeriums führt, der einem Mordanschlag zum Opfer fällt, ahnt Seibold, dass er in eine Verschwörung ungeahnten Ausmaßes geraten ist.

  Anmerkung:
Zum dritten Mal schlägt Autor Bernd Schumacher zu. Auch dieser Plot ist außergewöhnlich und vielfältig geschachtelt. Sein Hauptthema: Das Nibelungen-Lied und die Burgunder. Dahinter steckt ein Verbrechen, ein großer Schatz und viel kriminelle Energie. Der Autor schreibt wie immer stilsicher, gut verständlich und mit einem gewissen Flair.

Sept. 1993: Internat am Genfer See. Umgehend soll Burgunderkönig Gunther vor dem Kronrat und dem Kanzler, seinem Onkel, Hagen von Martigny erscheinen. Für den Nibelungenhort besteht Gefahr. Prof. Lehnert ist dem Geheimnis der Burgunder zu Nahe gekommen. Es muss gehandelt werden. - Sept. in der Eifel: Walter Seibold, Kommissar im Ruhestand wird von seinem Freund Alfred Winand um Hilfe gebeten. Seine Enkeltochter ist verschwunden. Sie führte Prof. Lehnert den Haushalt, der kurzfristig ins Ausland reisen musste. Schon bald ist Seibold klar, hier stimmt etwas nicht und er vermutet, dass die beiden entführt wurden. Richtig in Schwung kommt der Pensionär, als ein Oberstleutnant der Hardhöhe in einem Brunnen tot entdeckt wird. Er nimmt keine Rücksicht auf sein eigenes Leben und begibt sich in Gefahr...

Fazit: Originell, mit Flair und sehr mörderisch. Empfehlenswert!

(31.05.11) ****

   
Mama, der Baum brennt! (Weihnachtsgeschichten aus der Voreifel)
(Nov. 09 - KBV Verlag - 92 S. - ISBN 978-3940077738 / 12,80 €)

Was passiert, wenn der Josef-Darsteller im Kinderkrippenspiel streikt? Oder wenn das Martinspfert kurz vor Beginn des St. Martinszuges erkrankt? Mit spürbarer Liebe zur Voreifelheimat der der Rheinbacher Autor und Liedermacher Bernd Schumacher Histörchen und Episödchen vergangener Weihnachtstage zusammengetragen. Mit Witz und Charme beschreibt er turbulente Szenen unterm Christbaum, erzählt Komisches und Nachdenkliches und weckt herzerwärmende Erinnerungen. Die Rheinbacher Künstlerin Janni Feuser trägt mit ihren humorgen Zeichnungen ihren Teil zu diesem entzückenden Weihnachtsbüchlein bei.

Anmerkung:
Autor Bernd Schumacher hat weihnachtliche Geschichten in seinem Buch zusammengefasst, die von den 60er Jahren bis in die Neuzeit reichen. Die Geschichten beinhalten den Dialekt der Eifel, sind aber dennoch gut verständlich. Sie bilden viele Facetten und oftmals kann der Leser sich ein Lachen nicht verkneifen. Illustratorin Janni Feuser untermalt die Geschichten und Hintergründe und geben dem Buch somit eine eigene Note. Vom Verlag wurde eine gute Schrift gewählt und die Entscheidung für eine Hardcover-Version getroffen. Alles zusammen ist ein schöner Band von Anekdoten um die Weihnacht geworden und sehr empfehlenswert!

(05.11.12) *****
Wer mit dem Teufel tanzt (Eifel-Krimi)
(März 08 - KBV Verlag - 225 S - ISBN 978 3940077257 / 9,50 €)

Im drückend heißen Mai des Jahres 1969 wird in der Nähe des beschaulichen Städtchens Rheinbach auf dem Nachhauseweg von einer nächtlichen Feier an der Tomburg ein junges Mädchen ermordet. Während alle Welt Jagd auf einen aus der Justizvollzugsanstalt entflohenen Frauenmörder macht, folgt Kommissar Seibold von der Bonner Mordkommission seinem eigenen kriminalistischen Instinkt. Ist der Mörder im Umfeld der Beat-Band "The Troop" zu finden? Welche Rolle spielt das Lied "Sympathy for the Devil", das Lied der Rolling Stones, in der Aufklärung des Falles?

  Anmerkung:
Autor Bernd Schumacher versetzt seine Leserschaft zurück ins Jahr 1969 und spielt vom ersten Moment an mit dem Leser ein teuflischen Spiel. Spuren werden gelegt, Protagonisten in Doppelrollen gesetzt und ein Mord unter falschen Voraussetzungen inszeniert. Das alles sorgt für viel Spannung und gibt dem Leser viele Rätsel auf.
Fazit: große Verwirrung um Motiv und Mörder. Lesenwert!

zur Geschichte:
Am 09.08.1969 flieht der Häftling Friedrich Wassmann aus der JVA. Gegen Abend muss die Suche erfolglos eingestellt werden. - Vom 09.08. auf dem 10.08.69 feiern mehre Jugendliche an der Tomburg. Darunter auch Wolfgang Sieberz, Heinz Peters und Ursula Wawer. Ursula muss sich früher auf den Heimweg machen und startet mit ihrem Rad. Doch leider hat es eine Sabotage an ihrem Rad gegeben, so dass sie durch den dunklen Wald zurückfahren muss. - Kommissar Walter Seibold, von der MK Bonn genießt seinen ersten Urlaubstag. Überraschend taucht Förster Münster auf und teilt ihm mit, dass Wanderer eine Mädchenleiche gefunden hätten. Während Manfred Raaf, Leiter der PW Rheinbach bereits den Tatort sichert, erkennt Seibold in der Toten Ursula Wawer, die Tochter seines besten, vor einem Jahr verstorbenen Freund. Ein Schock für den Ermittler, der er sich trotz allem nicht nehmen lässt, selbst den Mörder zu finden. Für die Öffentlichkeit ist der Täter schnell gefunden: Der entflohene Frauenmörder. Doch Seibold verfolgt auch andere Spuren, die ihn zur Schülerband bringen und in das Konvikt St. Albert. Auch eine Spur führt ins Mädcheninternat, St. Josephs-Lyzeum... Seibold ist unermüdlich und geht jedem kleinen Hinweis nach... ob Wassmann oder den Mörder von Ursula...

(01.06.08) ****

   
   
Februarblut (historischer Eifel-Krimi)
(Febr. 07 - KBV Verlag - 240 S - ISBN 3940077ß73 / 9,50 €)

Rheinbach, im Februar 1953. Ausgerechnet zu Beginn der Karnevalswoche erschüttert ein brutaler Mord das friedliche Städtchen in der Voreifel. Das Opfer ist ein bekannter Rheinbacher Journalist. - Walter Seibold, Kommissar der Bonner Mordkommission, ist gar nicht begeistert, als er in die Provinzstadt abkommandiert wird, um die örtliche Polizei bei der Aufklärung des Mordes zu unterstützen. Zu fremd ist ihm, dem gebürtigen Sachsen, die Mentalität der Voreifeler. - Nach seiner Ankunft in Rheinbach überstürzen sich die Ereignisse, denn es gibt beinahe täglich weitere Morde, die auf den ersten Blick nichts mit dem ersten Fall zu tun haben. Seibold tappt lange im Dunkeln. Erst spät kommt er auf die Spur eines dunklen Geheimnisses, dessen Ursprung in den Wirren der letzten Kriegstage zu suchen ist - zu spät?

  Anmerkung:
Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben der in den 50er Jahren spielt. Eine Zeit, in der viele einen Neuanfang wagen. Noch sind die Spuren im Land nach dem Krieg nicht beseitigt, noch haben die Menschen nicht vergessen. Trotzdem lassen sich die Menschen ihren Karneval - angefangen von Weiberfasnacht bis zum Aschermittwoche - trotz Toter nicht vermiesen. Es wird geschunkelt und gefeiert, aber auch weiterhin gemordet und ermittelt. Eigentlich sollte das Chaos ausbrechen, doch die vom Autor ins Leben gerufenen Protagonisten versuchen dieses tunlichst zu vermeiden. Der Plot wurde mit viel Ausdruckskraft geschrieben, ist von der Thematik zu damaliger Zeit hochsensibel und führt am Ende zurück in die Zeit des Krieges.
Fazit: Starker Plot mit viel krimineller Energie. Empfehlenswert!

zur Geschichte:
Februar 53 - Karnevalszeit: Kriminalkommissar Walter Seibold von der Mordkommission Bonn wird abkommandiert in die Eifel. Sein Zielort ist Rheinbach. Dort wird er in Empfang genommen von Hauptwachmeister Vornhagen, dessen Kollegen Manfred Raaf und der Sekretärin Traudel Henrich. Ein Zimmer wurde für ihn bestellt im Hotel "Burrenkopf". Erste Misstöne treten auf, denn der Staatsanwalt aus Bonn, Dr. Brand war bereits Vorort und der Tote wurde abtransportiert. Die Obduktion wird von Dr. Schmitt durchgeführt. Der Tote, Gerd Schragen, Journalist beim Bonner General-Anzeiger, Mitglied im Tennisverein wurde aufgefunden in einer Bunkeranlage im Klosterpark. Jetzt muß sich Seibold selbst einen Eindruck verschaffen vom Tatort. Natürlich sind alle Spuren verwischt und Tatortaufnahmen nicht greifbar. Das fängt ja gut an. Gefunden wurde die Leiche von Schwester Maria Grata, die kurz darauf im Krankenhaus verstirbt und nichts mehr sagen kann. Die Obduktion am nächsten Tag ergibt, dass der Tote misshandelt und erdrosselt wurde. Ein erster Weg führt Seibold zur Witwe Anita Schragen. In den persönlichen Unterlagen findet er eine 3. Mahnung des Bauunternehmers Werner Eschweiler, dessen Firma Insolvenz angemeldet hat. Ist hier ein Tatmotiv? Gerade fängt Seibold an sich in Rheinbach etwas heimisch zu fühlen, da wird der nächste Tote gefunden. Hans-Georg Schwind liegt tot in der Waldkapelle... Was ist plötzlich in diesem ruhigen Teil der Eifel los? Welche Verbindung gibt es zwischen den Toten? Seibold wirft immer mehr Fragen auf, und kann doch keine klären... er kann aber auch nicht die Verhaftung von Eschweiler verhindern... dazu plagt ihn ein altes Leiden...

(03.03.07) ****

   
   
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© Friedrich Sulzer