Wolfgang Seehaber
Das kosmische Kind (Kiel-Krimi) (erschienen Febr. 06 - Wittig Verlag - 288 S - ISBN 380484491X / 9,95 ) Kiel im Schatten
der Sonnentempler: ein Geheimorden, der Ende des 20.
Jahrhunderts tatsächlich existierte. Bekannt wurde er
vor allem durch Massensuizide in Form von
Selbstverbrennung, genannt »feinstofflicher Transit zum
Sirius«. Dieses bestialische Ritual forderte zahlreiche
Opfer. |
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Anmerkung: Erneut nimmt der Autor seine Leserschaft in die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein mit. Der Leser erlebt Kiel und das Umland, sowie einige Orte in Schleswig-Holstein. Wer sich auf dieses Buch einlässt, sollte wissen, dass es sehr stark in den religiösen Bereich hinein geht. Während der Handlung werden immer wieder Biblische Themen eingeflochten, was allerdings nichts an der Spannung, dem interessanten Thema und den starken Hauptprotagonisten ändert. Die Story ist voller Überraschungen und das fast bis zur letzten Seite. Fazit: lesenswerter Krimi aus Schleswig-Holstein! zur Geschichte: (26.08.06) **** |
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Sündflut (Sylt-Krimi) (erscheint Mai 04 - Wittig Verlag - 254 S - ISBN 3-8048-4481-2 / 9,90 ) Eine 34-jährige
Westerländerin wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden wie
in einem Krimi zu erwarten: ermordet. Aber warum bringt
jemand eine Frau um, die sich selbst das Leben nehmen
wollte? Sie hatte schon einen Abschiedsbrief verfasst und
Schlaftabletten gehortet. Ein Zettel mit dem Namen Thomas
Andernacht und der Adresse eines Westerländer Hotels in
ihrer Bibel bringt die Fahnder auf die Spur einer
religiösen Sekte. Andernacht ist ihr Leiter und will
gerade auf Sylt die hier offensichtlichen Todsünden
ausmerzen. Unterstützung erhofft er sich von Konrad
Struve, dem Prediger einer Zeltmission, die zeitgleich
auf der Insel agiert. Dieser ist jedoch weniger an
moralischer Bereinigung als an finanzieller Bereicherung
interessiert. Dass er Andernachts Vater ist, weiß nur
der bis die Kripo in Struves Vergangenheit recherchiert,
nachdem auch der verlorene Sohn ermordet wurde ... |
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Anmerkung: Mit dem Buch "Laures Vermächtnis" konnte mich der Autor fesseln. Dieses ist ihm mit dem Buch "Sündflut" nicht gelungen. Dieser Sylt-Krimi wirkt seltsam, beschäftigt sich hauptsächlich mit Religion und der unterschiedlichen Interpretation. Bei den Auslegungen geht es ins Extreme. Hass gewinnt die Oberhand und Mord ist eine Begleiterscheinung. Zu den religiösen Hauptakteuren hat der Autor einen Kommissar gewählt, dem ebenfalls die Bibel nahe steht und somit kaum Raum gelassen für außenstehende Personen. Der Leser wird ständig mit den Todsünden konfrontiert, kann die Insel nicht verlassen, obwohl auch in Kiel und Hamburg ermittelt wird. Es fehlt dem Buch das Lachen, die Sorglosigkeit für paar Minuten und das Atmen an der frischen Luft. Fazit: Wenig Höhepunkte, kaum Spannung zur Geschichte: (10.06.04) *** |
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Lauras
Vermächtnis (Kiel Krimi) (erschienen Okt. 02 - Wittig Verlag - 350 S - 3804844731 / 9,90 Euro Dieser rasante Kriminalroman beteiligt die Leser an der Zusammensetzung eines raffiniert erdachten Puzzles. Die einzigartige Ausdruckskraft des Autors führt zu einer sprachlich brillanten Inszenierung der spektakulären Handlung: Auf der Kieler Koesterallee wird die 13-jährige Laura von vier angetrunkenen Jungendlichen überfahren, die ihre Leiche danach grausam verstümmeln. Doch das Verbrechen bleibt unaufgeklärt, da der vermeintliche Zeuge sein Wissen für sich behält und die Stadt verlässt. Als er 15 Jahre später zurückkehrt und die Tatbeteiligten nacheinander eines unnatürlichen Todes sterben scheint der Fall klar... (21.11.03) |
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Anmerkung: Der Autor hat einen zum größten Teil spannenden und sehr verwickelten Krimi geschrieben. In den Bereich "Minus" setze ich die vielen unübersichtlichen Selbstgespräche und endlosen Monologe. Zum Glück sind diese begrenzt, so dass der Gesamteindruck für den Leser überwiegend positiv ist. Das Buch ist ein Leseerlebnis, eine Zeitreise und ein kriminalistisches Puzzel. Die erzählte Story kann sich in der Wirklichkeit so abgespielt haben und ganz am Ende habe ich an die "Lindbergh-Story" denken müssen. Der Autor präsentiert dem Leser einen engagierten, oftmals verzweifelten Kommissar, der Rückhalt findet in seiner Ehe. Und dennoch unterlaufen ihm entscheidende Fehler bei der Lösung. Auch kann er nicht klären wer diese Laura war. Ein Engel auf einem Podest - eine Heilige - eine Hexe oder einfach nur ein Mädchen, dass sehr begabt war, aber voller Sehnsüchte. Vier Jugendliche fahren von Hamburg nach Kiel. Alle habe getrunken und plötzlich läuft ihnen die 13jährige Laura Simon ins Auto. Sie ist sofort tot. Die Jugendlichen sind geschockt. Sie rufen keine Polizei, sondern zerren das Mädchen in den nahen Wald und zerstümmeln es. - Eine Suchaktion nach dem Mädchen hat begonnen. Die Polizei, der Vater, die Freunde und die Düsternbrooker sind schockiert von diesem grausamen Verbrechen. Eine Soko wird eingesetzt, doch nach einem halben Jahr, gibt es keine Spuren mehr. Der Vater verzieht nach Hamburg. 15 Jahre später - Sven Kolberg wird seit einiger Zeit von einem nächtlichen Anrufer terrorisiert. Immer mit den Worten "Ich warte auf Dich". Auch in der Firma wird er gemobbt. Anonyme Briefe an seinen Chef bezichtigen ihn der Kinderschändung. Sven Kolberg bekommt Drepessionen und an einem Morgen stürzt er sich vor einen LKW und ist sofort tot. Hauptkommissar Carsten Harprecht kommt zum Unfallort. An der Pauluskirche werden die Buchstaben "Laura" in Blut gefunden und ab diesem Moment, nach 15 Jahren sind alle elektrisiert. War er der Täter? Harprecht ruft Soko Laura 2 ins Leben. Unterstützt wird er von den Kollegen Malte Matthiessen, Bengt Kuhlmann, Kommissarin Grünberg, KOM Karin Goellner. - Der Weg führt nach Hamburg zum Vater. Georg Simon arbeitet im "FORUM" und ist nicht begeistert über die neuen Ermittlungen. Guntram Kamen, arbeitet ebenfalls im FORUM, will sich cool und abgeklärt geben, glaubt nicht mehr an die Gerichtigkeit für seine tote Freundin Laura. - Zurück in Kiel zieht die SOKO wieder in den Stadtteil Düsternbrook, der schon einmal so gelitten hat. Die Anwohner reagieren darauf mit Schweigen und Türen schließen. Harprecht und sein Team lesen sich in die Akten ein. Wo ist nur Franziskus abgeblieben? Der Nichtseßhafte verschwand am Todestag von Laura. Und welche Beziehung bestand zum Organisten Gabriel Burgdorf? Wenig später stürzt der Küster Kallweit zu Tode und es folgen noch mehr... Wer ist nach 15 Jahren der Rächer und wo liegen seine Motive? Eine harte Nuss für die SOKO Laura 2... (30.12.03) **** |
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Anthologien:
Billie Rubin - Tatjana Kruse (Hg.) | Tatort Kanzel | Okt. 04 | Wittig Verlag | Hochmut kommt vor dem Fall | **** |
Belinda Rodik - Reinhard R. Wissdorf (Hg.) | Schlaf in himmlischer Ruh | Okt. 03 | Wittig Verlag | Erst ein, dann zwei, dann drei, dann... |
© Friedrich Sulzer