Jürgen Seidel

Blumen für den Führer (Jugendroman ab 14 J.)
(Febr. 10 - cbj Verlag - 432 S. - ISBN-13: 978-3570138748 / 16,95 €)

Ein provokanter und bewegender Jugendroman über die Hitler-Verehrung in der frühen NS-Zeit

Sommer 1936. Die 15-jährige Reni wird dazu auserwählt, Reichskanzler Hitler bei der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele pressewirksam einen Blumenstrauß zu überreichen. Reni ist überwältigt – verehrt sie Hitler doch glühend. Der Führer scheint ihr der Inbegriff alles Guten und Gerechten, und nun soll sie – das Waisenkind – ihm von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten. Doch Reni ist gar kein Waisenkind, sondern die Tochter eines Grafen. Ihr Vater gehört zu den einflussreichsten Kreisen des aufstrebenden Nazi-Regimes und ist fest entschlossen, seine hübsche blonde und blauäugige Tochter künftig vorteilhaft einzusetzen. Reni kann ihr Glück kaum fassen – bis ihr Vater ihr rigoros den Umgang mit den sogenannten "Subjekten" verbietet. Damit meint er zum Beispiel Jockel, den Jungen, in den sich Reni bis über beide Ohren verliebt hat. Verzweifelt versucht Reni zu leugnen, dass in ihrer Welt plötzlich nichts mehr so hoffnungsvoll ist, wie es schien.

   
   
Harry Heine und der Morgenländer (ab 14 J.)
(Aug. 1998 - Beltz Verlag - 236 S. - ISBN 3407788010 / 7.90 €)

Düsseldorf 1816. Josefa Edel, genannt Sefchen, hat ihr junges Leben ausgehaucht. Gerade mal 18 Jahre alt war sie, so alt wie Harry Heine und sein Freund christian. Die beiden finden heraus, dass Sefchen erschlagen wurde. Mit ihren Nachforschungen ziehen sie den Zorn einflussreicher Kreise auf sich. Der junge Heine sucht jedoch auch nach seiner eigenen Bestimmung; Ist er zum Kaufmann oder zum Dichter berufen?

  Anmerkung:
Autor Jürgen Seidel hat das Kunststück fertig gebracht eine Mini-Story aufzublähen, so dass ein Buch von über 200 Seiten entstanden ist. Die meiste Zeit befindet der Leser sich in einer unverständlichen Gedankenwelt des Hauptprotagonisten, oder sogar in einer anderen Zeit. Ständig wird abgeschweift, die gesamten Ermittlungen laufen schleppend langsam.
Fazit: Schade, zu wenig für einen Jugendkrimi.

zur Geschichte:
Düsseldorf 1815: Josefa Edel, genannt Sefchen ist tot in ihrem Zimmer aufgefunden worden. Gefunden hat sie der Pferdehändler, der die Miete kassieren wollte. Harry Heine erfährt diese Neuigkeit von seiner Mutter Peira, die bei Dunkelheit für Freunde und Nachbarn einen Blick in die Zukunft wirft. Harry und sein Freund Christian Sethe sind bestürzt, umsomehr, dass sie nur schlechte Worte über Sefchen hören, die ihnen sehr geholfen hat. Die beiden schaffen es in das Zimmer von Sefchen zu kommen und finden unter ihrem Bett einen Knauf von einem Stock mit Blut. Sefchen wurde erschlagen mit einem Adlerkopf. Doch wem gehörte dieser. Viele feine Herren kamen zum Sefchen in der Nacht. Beobachtet werden die Freunde von Moritz Gumpertz, der die beiden bewundert und gerne an ihren Geheimnissen teilhaben würde. Diesmal verrät er sie an den Pfarrer und sie müssen ihr Wissen preis geben. Schon bald soll Harry zu seinem Großonkel nach Hamburg um dort eine Ausbildung zum Kaufmann zu machen. Christians Vater ist Staatsanwalt und hat den Knauf nur sichergestellt, aber nichts unternommen. Nun müssen die beiden wieder aktiv werden und bringen somit nicht nur sich selbst, sondern auch die Cousine von Harry in Gefahr. Sie reisen über den Fluss und dort trifft Harry auf den "Morgenländer". Er ist plötzlich an seiner Seite, aber er erkennt ihn nicht. Als der Besitzer endlich gefunden ist, ist er dennoch nicht der Mörder...

(23.09.09) **

   
   
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© Friedrich Sulzer