Jürgen Siegmann

Schöne Bescherung (Weihnachtliche Kurzgeschichten)
(Nov. 09 - Pendragon Verlag - 219 S. - ISBN-13: 978-3865321602 / 9,90 €)

Auch im Bielefelder Polizeipräsidium steht alles im Zeichen des Fests der Liebe. Nur leider lässt die Weihnachtsstimmung die Kriminellen der Stadt kalt. Hauptkommissar Kipp bekommt es in der Adventszeit mit einem Weihnachtsmann auf Abwegen zu tun und klärt Familienstreitigkeiten mit tödlichem Ausgang. Ein Todesfall in der Kunsthalle ist nur schwer zu knacken und für den letzten Mord bleiben ihm nur drei Stunden zur Aufklärung. Aber der schwerste Fall steht dem raubeinigen Ermittler im Heiligabend bevor: das passende Geschenk für seine Frau. Vier spannende und unterhaltsame Geschichten zum Mitraten oder einfach nur zum Lesen. Eine schöne Einstimmung auf die Weihnachtszeit.

  Anmerkung:
Autor Jürgen Siegmann schreibt in mehreren kleinen Geschichten die Suche nach dem besonderen Weihnachtsgeschenk für die Ehefrau seines Hauptprotagonisten. Dabei stösst er immer wieder auf Verbrechen und ist gezwungen seine Pläne zu ändern um Verbrecher zu fassen. Diebstahl, Überfall und Mord lassen seinen Wunsch nach dem Geschenk immer wieder in weite Ferne rücken, nur das Weihnachtsfest rückt Tag um Tag näher. Somit wechselt auch die Stimmung. Der Autor schreibt flüssig, anschaulich und kommt wunderbar ins erzählen. Ein kleines Buch das viel Freude macht.

Ein Weihnachtsmann auf Abwegen - *****
Leise rieselt der Schnee - ****
Die hohe Kunst des Mordens - ***
Ein Geschenk für Zwei - ****

Fazit: Kleine, feine Storys. Sehr empfehlenswert

(22.04.10) *****

   
Tote Träumer (Hamburg-Krimi)
(erschienen April 06 - KBV Verlag - 325 S - ISBN 3937001735 / 9,50 €)

Eine Leiche im Betron der Hamburger Hafencity und die zerbrochenen Träume einer längst vergangenen Zeit. Ein Jahrhundertsommer hat Hamburg fest im Griff, als bei Abrissarbeiten für die neue Hafencity eine Leiche gefunden wird, die dort vor dreißig Jahren einbetoniert worden war. Dieser Fund wird zur Sensation, als sich herausstellt, dass der Tote seit den 70er Jahren als gesuchter RAF-Terrosist auf den Steckbriefen des BKA stand. - Hauptkommissar Schmitz beginnt, unterstützt von seinem schrulligen Kollegen Paul Sand, zu ermitteln. Der Fall wird für Schmitz zu einer Zeitreise in die eigene Jugend und in die jüngere Geschichte. Denn 1971, dem Todesjahr der einbetonierten Leiche, stand Hamburg im Brennpunkt der Ereignisse um die RAF, deren traurige Höhepunkte mehrere Tote auf beiden Seiten waren.

  Anmerkung:
Der Autor hat einen lebendigen Krimi geschrieben, der mit jeder Seite spannender wird. Die 325 Seiten sind angefüllt mit interessanten Protagonisten und Ereignissen die 30 Jahre zurückliegen. Dennoch kann der Leser den Ereignissen wunderbar folgen und fühlt sich innerhalb der Story von der ersten bis zur letzten Seite wohl. Der Autor zeichnet nicht nur einen starken Hauptprotagonisten, sondern gibt vielen einzelnen Personen eine Persönlichkeit und eine eigene Story. Immer wenn der Leser glaubt, jetzt ist er dem Täter auf der Spur, hat der Autor noch eine Überraschung parat und diese Hochspannung läuft mit bis zur letzten Seite.
Fazit: spannend bis zum letzten Word. Sehr empfehlenswert!

zur Geschichte:
Hauptkommissar Severin Schmitz darf, dank seines alten Freundes Manni Vogel, in der Hamburger Fabrik den Soundcheck für die Gruppe "Junimond" mitmachen. Manni Vogel arbeitet seit Jahren als Roadie und will seinem Freund etwas anvertrauen, doch während der Probe läuft noch einiges nicht so recht und es bleibt keine Zeit. Kurz lernt er die Freundin von Manni Vogel kennen, Annette Seebrecht. - Schmitz hat eine VIP-Karte für das Konzert und begibt sich damit hinter die Bühne. Dort sieht eer einen Mann der Streit hat mit Manni Vogel. Im Hof findet er dann seinen Freund tot auf. Er verfolgt noch den Täter, ergattert fast eine Kugel, doch der Täter flieht mit einem alten Opel Kadett. Am Tatort findet die Spurensicherung Drogen. War sein alter Freund ein Dealer? Gerichtsmediziner Tom Emscher findet keinen Hinweis, dass Manni Drogen benutzte. Seine Freundin Annette Seebrecht verhält sich nach der Todesnachricht cool und leugnet jede Verbindung zum Opfer. Warum? - Hauptkommissarin Andrea Hensel wird in den Hafen gerufen. Bei Abrissarbeiten wurde eine Leiche gefunden. Jan Hoppert. Vor 30 Jahren der RAF zugeordnet, taucht jetzt die Frage nach seinem Mörder auf. - Severin Schmitz sieht sich nicht nur einer Schmutzkampagne der Presse ausgeliefert, sondern auch sein Privatleben gerät ins Wanken. Der Kreis der Verdächtigen erweitert sich ständig... verschwundene Fotos und die Suche nach Angie führen den Ermittler zurück zum Mord an seinem Freund...

(05.07.06) *****

   
 
Ralf Kramp (Hg.) Nordeifel Mordeifel Sept. 10 KBV Verlag Männer ohne Nerven ****+
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© Friedrich Sulzer