Edith Siemon




Als es Nacht wurde in Dresden (Dresden) - Roman
(Febr. 13 - Gmeiner Verlag - 478 S. - ISBN 978-3839213421 / 11,99 €)

Dies ist die Geschichte einer großen Sehnsucht, die von der Zerbrechlichkeit des Lebens und der Liebe handelt. Sie beginnt mit einer großen Überraschung: Ein kleines Mädchen wird von seiner gerade einmal 17-jährigen Mutter in einer Kammper im Dachgeschloss zur Welt gebracht. Wir schreiben das Jahr 1926, die Zeiten sind schwer. Das Kind wächst heran, kommt nach Sachsen und ist begeistert von Dresden und den Menschen, denen es dort begegnet. Dann beginnt der Krieg.

Anmerkung:

Die Autorin, welche mit der bekannten Schriftstellerin Gaby Hauptmann verwandt ist, schildert in ergreifenden Worten ihre verworrenen Wege während des Krieges. Fern ihrer Heimat, ihrer Familie und Freunde musste sie kämpfen um zu Überleben. Am stärksten sind ihre Eindrücke der Bombennacht auf Dresden, die sie noch über Jahre verfolgt. Wir erleben ein Kind, dass unehelich geboren wurde, von den Nazi-Ehemännern als Bastard bezeichnet wurde und von den Großeltern und Tanten über alles geliebt. Bereits mit 15 Jahren geht sie ihren eigenen Weg und der führt in die Nähe von Dresden. In einer Familie soll sie eine Hauswirtschaftsausbildung machen, doch schon bald treten Probleme auf. Die Autorin ist ein schwaches Kind und den Anforderungen nicht gewachsen. Mittlerweile kümmert sich auch ihr Vater um sie und mit Freunden schafft sie es in Dresden Steno, Schreibmaschine und Buchhaltung zu erlernen. Doch die Zeit verrinnt und der Krieg nimmt kein Ende so muss eine weitere Ausbildung in Angriff genommen werden, um nicht an die Flak zu müssen oder in einen Rüstungsbetrieb.

Doch ein Abschluss ist nicht mehr möglich, denn die Front rückt näher. Über Berlin flüchtet sie mit einer Freundin nach Rügen. Doch dort ist die Front noch näher. Sie flieht zurück nach Dresden, doch auch dort ist ein Überleben nicht mehr möglich. Immer wieder findet sie hilfsbereite Menschen und gelangt nach Monaten der Flucht zu ihrer Familie zurück.

Hier in den Nachkriegszeiten enden die Erzählungen nicht. Wir werden sie noch ein gutes Stück des Weges begleiten in einem Deutschland, das einen Neuanfang sucht. Und auch Edith sucht nach ihrem Leben und Werken.

Erinnerungen an eine so schreckliche Zeit zu schreiben ist sicher auch für die Autorin sehr mit Emotionen verbunden und diese findet auch der Leser in dieser Lebensgeschichte.

(14.08.12) ****+




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