Tove Simpfendörfer

Münsterland-Kälber
(erschienen März 2004 - Betzel Verlag - 281 S - ISBN 3932069145 / 11,80 €)

Eine junge Frau findet ihren Mann tot im Stall. Welche Rolle spielt der Tierarzt, der mehr als ein berufliches Interesse an dem Viehhändler hatte? Und was wissen die Borkholter Kälberzüchter, die nur eines wollen: Dass die Kalbschnitzel hellweiß auf den Tellern landen? Pastor Paul Elfering wird in einen Strudel von Ereignissen hineingezogen. Eines ist todsicher: Bei dem Pulver, das weiß Kälber macht und das im Schreibtisch des Ermordeten auftaucht, handelt es sich um Clenbuterol. Einen Stoff so wertvoll wie Heroin.

  Anmerkung:
Der Autor hat einen spannenden, flotten Krimi geschrieben. Es gelingt ihm (fast) ohne Polizei diesen Fall von seiner Hauptfigur (Pastor Elfering) lösen zu lassen. Hierbei stolpert der ahnungslose Pastor von einem Schrecken in den nächsten, sieht in allem ein Verbrechen. Sehr unkonventionell stellt der Autor die Pastoringattin dar. Diese führt ein eigenständiges Leben, ohne sich besonders um die Belange der Kirchenarbeit zu kümmern. Die verwickelten Familien- und Freundschaftsverhältnisse bringen den Krimi in Fahrt und den Leser ins Grübeln. Fazit: Ein gelungenes Buch mit einem brisanten Thema.

zur Geschichte:
Der evangelische Pastor Paul Elfering wird zum Hof von Hans Schulz-Feldhoff gebeten. Dort erwartet ihn seine schöne Witwe Olga. Sie möchte für ihn ein evangelisches Begräbnis, obwohl der Bauer katholisch war. Für die Bevölkerung ein Schock. Der Bauer Hans Schulz-Feldhoff wurde ermordet in seiner Scheune. Schon vorher hatte die Polizei auf seinem Hof ermittelt und wurde fündig. Clenbuterol wurde in großen Mengen gefunden. Sein Vorzeigebetrieb und seine Auszeichnungen waren ins Wanken geraten. Pastor Elfering kommt dem Wunsch der Witwe nach. Obwohl er den Toten überhaupt nicht kannte stolpert er sich durch seine Trauerrede. Bereits auf der Beerdigung sieht er, dass die Witwe ein blaues Auge hat und am nächsten Tag ist ein Teil der Wohnung verwüstet. Olga flüchtet und die Pastoringattin hilft ihr. Beide fahren in den Schwarzwald.

Pastor Elfering ist von dieser Entwicklung überrascht, kann sich aber gegen seine Frau nicht wehren. Er geht seiner Arbeit nach und hält am Sonntag seine Predigt. Als er zurück in sein Haus kommt, ist dieses verwüstet. Er ruft seinen Freund Arthur Sonntag an, der bei der Polizei tätig ist. Von ihm erfährt er, dass es sich wahrscheinlich um organisiertes Verbrechen handelt und von Olga keine Anzeige vorliegen würde. Um sich Klarheit zu verschaffen fährt er zum Pröbstingshof um sich dort mit Dr. Tanai dem Kreisveterinär zu treffen. Auf dem Weg dort hin stürzt Paul Elfering. Zwei hilfsbereite Menschen bringen ihn nach Hause um ihn dort zu fesseln und zu foltern. Die Pfarrsektretärin findet den Pastor und rettet ihm das Leben. Doch nun will Paul erst recht hinter die Kulissen der Viehzucht schauen...

(05.04.04) ***

 

 

 
   

 

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© Friedrich Sulzer