Franziska Steinhauer

wurde in Freiburg geboren. Sie ist Lehrerin für Grund- und Hauptschulen. 1993 zog sie nach Cottbus,
wo sie heute als freie Autorin tätig ist. Sie ist Mitglied der "Sisters in Crime".

Gurkensaat (Cottbus-Krimi)
(Juli 10 - Gmeiner Verlag - 420 S. - ISBN-13: 978-3839211007 11,90 €)

Ein nebliger Novemberabend in der Lausitz. Kommissar Peter Nachtigall wird in das Herrenhaus der Unternehmerfamilie Gieselke gerufen. Maurice, der sechsjährige Enkel des Spreewälder „Gurkenkönig“ und Hobbyjägers Olaf Gieselke liegt tot im Arbeitszimmer – erschossen mit einem Gewehr aus dem Arsenal des Großvaters. Am nächsten Tag wird eine weitere Leiche entdeckt. Es handelt sich um den Naturschutzaktivisten Wolfgang Maul, der sich für die Wiederansiedlung von Wölfen in der Lausitz eingesetzt hatte. Nachtigall beginnt sich durch ein Gestrüpp aus Hass, Neid und dunklen Geheimnissen zu kämpfen …

  Anmerkung:
Eine Dynastie kann nur erfolgreich fortbestehen, wenn es einen starken Thronerben hervorbringt. Autorin Franziska Steinhauer entführt Ihre Leserschaft in die Gurken-Dynastie. Patriarch Olaf Gieselke lebt nur für die „Gurken“ und die Jagd. Seinen Sohn Johannes verachtet er, hält ihn für einen Schwächling, der seine Frau und Kinder an den besten Freund verlor. In Ehefrau Irma sieht er ein lästiges Anhängsel, farblos, grau. Sie mit anderen Frauen zu betrügen, fiel ihm leicht. Seine harte Hand leitet das Herrenhaus. Doch das Alter geht nicht an ihm vorbei und bald muss ein starker Nachfolger auf den „Gurken-Thron“.

An einem friedlichen Nachmittag ziehen dunkle Wolken über das Herrenhaus. Der 6-jährige Maurice wird erschossen und von seiner Schwester Annabelle gefunden. Für das Team um Hauptkommissar Peter Nachtigall aus Cottbus bietet sich ein Anblick des Grauens. Noch drastischer wird der Eindruck der Ermittler beim Blick hinter die Fassade der „Gurken-Dynastie“. Ins Visier der Ermittler gerät die gesamte Familie, die neuen Lebenspartner und Hausangestellte. Zwischen Tränen, Verzweiflung und Schuldzuweisungen dominiert Patriarch Olaf Gieselke. Seine Gedanken kreisen um die Erbfolge, ein neues Testament mit Klauseln.

Während das Team um Hauptkommissar Peter Nachtigall Spuren auswertet, Zeugen vernimmt wird nur einen Tag später Wolfgang Maul, Sohn der Hausangestellten des Herrenhauses Gieselke brutal ermordet. Wurde ihm sein Engagement bei den „Wolfswächtern“ zum Verhängnis oder seine Beziehung zur „Gurken-Dynastie?

(19.02.10) **** - ausgezeichnet und stilsicher erzählt

   
Menschenfänger (Cottbus-Krimi)
(Febr. 08 - Gmeiner Verlag - 321 S. - ISBN 978-3899777529 / 9,90 €)

Großeinsatz der Polizeikräfte in Brandenburg. Der brutale Vergewaltiger und mehrfache Mörder Klaus Windisch ist aus der Justizvollzugsanstalt Cottbus-Dissenchen entflohen.Zeitgleich wird in einem Cottbuser Mietshaus eine mit Maden übersäte weibliche Leiche entdeckt. Steht Windischs Flucht in Zusammenhang mit dem grauenvollen Fund? Hauptkommissar Peter Nachtigall läuft die Zeit davon, denn bereits am nächsten Tag wird wieder eine Tote gefunden - eine junge Frau, die in ihrer Wohnung bestialisch zu Tode gefoltert wurde.

  Anmerkung:
Franziska Steinhauer hat mit ihren Cottbus-Krimis den hohen Norden Deutschlands erreicht. Rezensentin Friedrich Sulzer, die mit großer Begeisterung bereits die ersten drei Bücher gelesen hat, ist von "Menschenfänger" begeistert. Beim Einstieg in das Buch bekommt der Leser gleich Gänsehaut geboten und ein leicht ekeliges Gefühl macht sich breit. In einer Wohnung wird eine weibliche Leiche gefunden, die schon längere Zeit dort lag und überreichlich von Maden angefressen wurde. Hauptkommissar Peter Nachtigall mit seinen Teamkollegen Albrecht Skorubski und Michael Wiener kommen zum Tatort. Wurde hier ein Mord verübt oder ein Selbstmord? Zur gleichen Zeit kommen die ersten Radiomeldungen, dass der mehrfache Mörder Klaus Windisch aus der JVA entkommen ist. Mit diesen beiden Ereignissen setzt die Autorin ihre ersten starken Akzente in ihrem Buch "Menschenfänger". Der Leser begibt sich nun mit dem bewährten Kripo-Team um Hauptkommissar Nachtigall auf Spurensuche. Eine erste Verbindung zwischen der weiblichen Leiche und Klaus Windisch wird gefunden. Autorin Franziska Steinhauer hat ihren Täter mit den einfachsten Waffen der Welt ausgestattet: Charme, gutes Aussehen und Geschichten für ahnungslose Opfer erfinden. All diesen Faktoren werden dem Kosmetikmodell Johanna Merkowski zum Verhängnis. Grausam zu Tode gequält wird die junge Frau gefunden. Die Ermittler wissen sofort mit wem sie es zu tun haben: Das Monster, Klaus Windisch. Die Autorin hat jetzt die Jagd eröffnet und lässt den Leser in beeindruckenden Worten daran teilhaben. Der Leser wird konfrontiert mit einem Wechselbad der Gefühle, für und gegen den Täter. Geschickt lenkt Frau Steinhauer ihre Protagonisten und Nebendarsteller hin auf den Höhepunkt. Wer glaubt, dass nach einer erfolgreichen Jagd, das Buch zu Ende ist, der hat sich getäuscht. Spannung bis zum letzten Wort wird geboten.

(Sept. 07) *****

   
   
Narrenspiel (Cottbus-Krimi)
(Febr. 07 - Gmeiner Verlag - 370 S - ISBN 3899777178 / 9,90 €)

Nach dem Abpfiff eines Fußballspiels des heimischen FC Energie Cottbus bleibt ein Toter im Stadion zurück. Hans-Jürgen Mehring, Inhaber einer kleinen Spedition, wurde durch einen noch in der Wunde steckenden Vorbohrer tödlich verletzt. Bei der Obduktion wird zusätzlich eine Vergiftung festgestellt. Der Tod Mehrings wäre also nur eine Frage der Zeit gewesen. War der Mörder unter Zeitdruck geraten? Oder hatten es verschiedene Täter auf Mehring abgesehen? Und welche Rolle spielt die neue Sekte "Mind Watchers", die zum Zeitpunkt des Mordes vor dem Stadion gegen das Spiel demonstrierte? Fragen über Fragen - und ein verzwickter Fall für Hauptkommissar Peter Nachtigall und sein Team.

  Anmerkung:
Autorin Franziska Steinhauer ist zum 3. Mal im Gmeiner Verlag mit einem Krimi dabei. Wieder baut die Autorin in einem sehr sicher geschriebenen Plot eine starke psychologische Spannung auf, die dem Leser teilweise eine Gänsehaut über den Rücken fahren lässt. Dabei spielt die Autorin mit einer stark unterdrückten Familie des Opfers und einem teuflischen Karnevalsverein. Das Gesicht, dass sich den Ermittlern offenbart, ist graumsam, heroisch und eiskalt. Bis zum Schluß lässt die Autorin sich nicht in die Karten schauen, wer ihr Täter ist und welche bislang verfolgten Motive die richtigen sind.
Fazit: Spannungsgeladen und Emotionsvoll bis zur letzten Seite. Empfehlenswert!

zur Geschichte:
Sonntag: Lokalderby im Stadion der Freundschaft verschafft der Polizei Mehrarbeit. Die Fans aus Rostock müssen zum Stadion begleitet werden und auch wieder zurück. Doch dieses Spiel hat es in sich. Schon bald entsteht ein Tumult, in dem es ein Fan schafft auf den Platz zu gelangen und den Schiri zu bedrohen. Zur gleichen Zeit bricht in der Cottbus-Fanecke ein Feuer aus, und mit starkem Aufgebot der Polizei kommt es zu ersten Festnahmen. Einsatzleiter Norbert Hannemann läuft der Schweiß. Am Ende des Spieles bleibt im Stadion viel Müll zurück und ein Toter. - Kriminalhauptkommissar Peter Nachtigal und sein Team (Albrecht Skorubski und Michael Wiener) übernehmen den Fall. Der Tote ist der Spediteur Hans-Jürgen Mehring. Dauerkarte im Stadion und begeisterter Narr in einem Karnevalsverein. Der Tote wurde mit einem Werkzeugerstochen. Ins Visier der Ermittler geraten die Söhne Paul - der eine Sekte leitet - und Markus - der noch zu Hause lebt. Doch auch Hildtrud Mehring ist ein Motiv nicht abzusprechen, sowie dem Senior Wilhelm Mehring. Doch als die Drohbriefe an die männlichen Mitglieder der Familie auftauchen, durchforsten die Ermittler das ganze Leben des Opfers und geraten in einen Sumpf aus Hass, Feindschaft und Unterdrückung.

(10.03.07) ****

   
   
Seelenqual (Cottbus-Krimi)
(erschienen Juli 06 - Gmeiner Verlag - 373 S - ISBN 3899776976 / 9,90 €)

Als eine junge Frau am Morgen nach einer Party erstochen in ihrer Wohnung aufgefunden wird, scheint die Lösung des Falls zunächst recht einfach: Die Gäste entstammten alle der Cottbuser Partyszene, offensichtlich war die Situation im Alkohol- und Drogenrausch eskaliert. - Doch im Zuge der Ermittlungen tauchen immer mehr Verdächtige auf, von denen jeder ein ausreichendes Motiv für einen Mord gehabt hätte - aber nichts ist greifbar oder verwertbar. Dann erhält Hauptkommissar Peter Nachtigall einen Hinweis, der den Fall in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt, und ihm bleibt nur noch wenig Zeit, um weitere Morde zu verhindern...

  Anmerkung:
Die Autorin erzählt den Lesern eine spannende Story, die voller Emotionen steckt und nie einen gradliniegen Weg geht. Wenn der Leser sich in der Nähe eines Täters glaubt, nimmt die Story eine neue Richtung ein und führt wieder ein Stück in ein neues Schicksal. Trotz der vielen Wendungen ist der Plot flüssig geschrieben und für den Leser gut zu verfolgen.
Fazit: Spannung und Dramatik. Lesenswert!

zur Geschichte:
Mieter Samuel Engel will sich nach der jungen und stürmischen Friederike Petzold erkundigen, die bei den Mietern nicht gerade beliebt ist. Er entdeckt sie tot in der Wohnung und verständigt die Polizei. Kriminalhauptkommissar Peter Nachtigall und sein Team (Albrecht Skorubski und Michael Wiener) machen sich an die Arbeit. Fest steht: In der Wohnung hat eine Party stattgefunden und die Gäste kamen aus dem Park. Es wurde viel Alkohol getrunken und Drogen konsumiert. Ist in dieser Szene der Täter zu finden. Frau Weinreich, wieder verheiratet und 2 Kinder ist geschockt über den Tod der Tochter, obwohl diese ihr das Leben so oft schwer gemacht hat. Ständig gab es Streit zu Hause, zum Vater durfte sie nicht mehr kommen und bei der Polizei war sie gut bekannt. Das Mädchen war ihr völlig entglitten. Kriminalhauptkommissar Peter Nachtigall sucht eine Person, die wirklich um Friederike trauert. Er findet sie in Lara Meister, ihrer besten Freundin. Die Mutter teilt diese Trauer nicht. Auch Juliane Kamenz, die ihre 14jährige Tochter verlor und Christiane Hagedorf, die seit einer Begegnung mit Friederike im Rollstuhl sitzt, haben sie gehasst und ihr den Tod gewünscht. Hinzu kommen immer weitere Personen und somit ist der anfänglich klare Fall plötzlich ganz anders... und der Mörder hat noch weit bösere Motive für seine Taten...

(23.09.06) ****

   
   
Racheakt (Cottbus-Krimi)
(Febr. 06 - Gmeiner Verlag - 370 S - ISBN 3899776747 / 9,90 €)

Cottbus wird von einer Mordserie heimgesucht. Junge Mädchen werden erschlagen und grausam verstümmelt. Kommissar Peter Nachtigall erkennt, dass er einen psychopathischen Mörder jagen muss, der seine Opfer nach Kriterien auswählt, die im Dunkeln bleiben...

  Anmerkung:
Wer sich auf Autorin und Plot einlässt für den gibt es kein entrinnen mehr. Von der ersten bis zur letzten Seite wird der Leser in den Bann dieses spannende und packenden Dramas gezogen, das stark in den psychischen Bereich hineingeht. Die Autorin spielt mit dem Leser, lässt ihn den Täter spüren um dann wieder in eine andere Richtung auszuweichen. Die Fäden in dem Plot ergeben immer ein sinnvolles Ziel und der ermittelte, könnte der Täter sein. Doch oftmals trügt der Schein und der reale Täter ist allen ein weiteres Stück voraus. Sollte der ausmerksame Leser irgendwann eine Person besonders deutlich spüren, so sollte er sie bis zum Ende des Buches nicht mehr aus den Augen lassen. Es könnte die Lösung für alle Grausamkeiten sein.
Fazit: gelungener Cottbus-Krimi mit viel Action. Empfehlenswert!

zur Geschichte:
Hauptkommissar Peter Nachtigal und seine Kollegen (Albrecht Skorubski + Michael Wiener) stehen vor dem schwierigsten Fall ihrer Laufbahn. Am Madlower Badesee in einem Waldstück wurde eine Frauenleiche entdeckt. Sie wurde erschlagen, die Brüste abgetrennt, ein Zeh abgeschnitten und in ihrer Vagina befindet sich ein Apfel. Neben der Leiche liegt eine Barbie-Puppe. Die Beamten sind schockiert und auch Staatsanwalt Dr. Julius März steht fassungslos neben der Leiche. Ist hier ein Psychopath am Werk gewesen? Das Opfer ist Anna Magdalena Kranz, Schülerin, aus gutem Hause. Sie befand sich auf der Rückfahrt von einem Treffen mit ihrer Freundin. Was ist auf dem Heimweg passiert? Umgehend berichtet auch die Presse über diesen Fall. Jens Wilde, Freund und Verlobter des Opfers gerät ins Vesier der Ermittlungen. Doch wo sollte hier ein Motiv bestehen? Die Ermittler wühlen in alten Akten/Fällen und stoßen auf den Namen Günter Grabert. Vor Jahren hat er auf diese Art eine Frau ermordet und ist seit 2 Jahren wieder auf freiem Fuß. Die Ermittler glauben ihren Täter gefunden zu haben, doch seine Psychologin Dr. Helge Jung kämpft wie eine Löwin für seine Unschuld... aber auch Hauptkommissar Nachtigal ist die Lösung zu glatt... das nächste Opfer findet ein Jogger... ebenfalls geschändet... jetzt wird ein Profiler vom LKA eingesetzt, damit das Team sich ein Bild vom Täter machen kann....

(12.02.07) ****

   
   

 

Claudia Puhlfürst/
Petra Steps (Hrsg.)
Mords-Sachsen Fehr. 07 Gmeiner Verlag Wahre Liebe ****

 

 

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