Volker Streiter

Fressen ihn die Raben
(Jan. 11 - Prolibris Verlag - 247 S. - ISBN-13: 978-3935263801 / 12,00 €)

Am Königssee explodiert ein voll besetzter Reisebus. Fieberhaft laufen die Ermittlungen. Jetzt werden alle Polizeikräfte in Berchtesgaden gebraucht. Dagegen scheinen die Probleme oben am Funtensee eher klein: ein erpresserischer Gastronomie-Kritiker und ein gestohlenes Satellitentelefon. Doch dann fällt plötzlich über dem Steinernen Meer eine Hand vom Himmel. Die Hütten-Wirtin ist gar nicht begeistert, als ein Bergwanderer mit diesem Fund zu ihr kommt. Gut, dass gerade eine vermeintliche Rechtsmedizinerin im Haus ist, denn die zuständigen Kommissare Schartauer und Heustapel sind im Tal vorerst unabkömmlich.

  Anmerkung:
Autor Volker Streiter hat einen spannenden Alpenkrimi geschrieben, der voller Überraschungen und Geheimnisse steckt. Seine Hauptprotagonisten wollte nur ein paar Tage zur Ruhe kommen, die Bergwelt erwandern und die Ruhe und Einsamkeit genießen. Doch der Autor nutzt diesen Hintergrund zur Erstehung einer Bergweltromantik mit bestialischem Mord, Riten aus einer anderen Welt. Nur wer mit offenen Augen durch die Berge wandert findet die Geheimnisse und kommt dem Mörder auf die Spur.

Am Königssee gibt es einen Großeinsatz, der alle Kräfte auf sich zieht. Ein Reisebus ist explodiert und es wird fieberhaft nach den Hintergründen gesucht. - Kommissarin Elke Hundgeburth aus Köln flüchtet nach der Trennung von ihrem Freund für einige Tage in die Einsamkeit der Bergwelt. Ruhe finden, Wanderungen machen, das sind ihre Ziele. Doch schon bald kommt sie mit dem Verbrechen in Berührung. Ein Wanderer findet eine Hand, ein anderer einen Kopf. Kommissarin Hundgeburth macht seltsame Beobachtungen und führt eigenartige Gespräche. Schon bald hat sie eine Idee wer die Person sein könnte und welches Schicksal ihn ereilt hat...

Fazit: mörderischer Alpenkrimi. Gut gelungen.

(12.02.12) ****

   
Blutzeug (Köln)
(Okt. 09 - Autoren-Feder-Verlag - 266 S. - ISBN-13: 978-3981317305 / 15,90 €)

Köln. Das erzbischöfliche Priesterseminar liegt durch Mauern geschützt wie eine Insel in der Stadt. Von dort blickt Sebastian Nettesheim, Seelsorger der Priesteranwärter, voller Abscheu auf eine Welt aus Versuchungen und Verbrechen. Der Drang, im Namen Gottes zu strafen, wird immer stärker. Als der Kardinal-Erzbischof den Seelsorger als verschwiegenen Boten zu Pfarreien im Umland sendet, um dort Verfehlungen zu ahnden, ist das für Nettesheim ein Zeichen des Himmels. Eine Serie von Morden beginnt. Die bizarre Inszenierung der Leichen am Tatort ist für die Kriminalermittler erschreckend und unerklärlich.
Da geschieht im Priesterseminar selbst ein Mord. Aber dieser Mord trägt eine andere Handschrift.

  Anmerkung:
Autor Volker Streiter lässt seinen Krimi in Köln spielen in einem Priesterseminar. Hier treffen persönliche Anfeindungen im Glauben und Verbrechen aufeinander.

Sebastian Nettesheim ist der Spiritual (Beichtvater) im Priesterseminar in Köln. Nach einem Gespräch mit dem Kardinal wird Nettesheim für besondere Aufgaben eingesetzt. Er sucht Pfarrgemeinden auf in denen etwas im Argen liegt und findet mit den betroffenen Lösungen für Abhilfe. Dabei wendet Nettesheim alle Härte an um Verfehlungen zu ahnden. Geldunterschlagung, Trauung gleichgeschlechtlicher Paare oder eheähnliche Verhältnisse zur Hausangestellten hat er im Sinne des Kardinals zu regeln. Während dieser Reisen begibt er sich selbst auf den Pfad des Verbrechens. Seine Verbrechen sind die vergessenen, die ungerächten und falsch beurteilten Vergehen. Als ein Mord im Priesterseminar geschieht schaltet sich die Polizei ein und Sebastian Nettesheim Geheimnisse drohen an die Oberfläche zu kommen.

Der Autor hat einen sehr guten Plot geschrieben, der in allen Bereichen nachvollziehbar ist und auch spannend. Allerdings lässt die Lektorenarbeit sehr zu wünschen übrig.

Fazit: Gute Story, lesenswert, aber mit dickem Minus für Lektorenarbeit

*** (19.04.10)

   
   
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© Friedrich Sulzer