Peter Wark
1961
auf der Schwäbischen Alb geboren, lebt heute im Raum
Stuttgart. Seit 15 Jahren ist er Redakteur bei verschiedenen
Tageszeitungen.
Für seine Arbeit wurde er mit zwei Journalistenpreisen
ausgezeichnet.
Epizentrum (erschienen Febr. 06 - Gmeiner Verlag - 278 S - ISBN3899776658 / 9,90 €) Junge Geologen der Universität Tübingen machen im Hohenzollerngraben bei Albstadt einen grausigen fund: Sie entdecken in einem Plastiksack Teile einer verwesten Leiche, die offenbar schon lange dort gelegen hat. - Der einheimische Journalist Jörg Malthaner erfährt durch Zufall davon, doch auf seine Nachfragen zeigt sich die Polizei seltsam zugeknöpft und Mathaner beginnt auf eigene Faust zu recherchieren. Da ereignet sich ein weiterer Todesfall und plötzlich interessiert sich auch das Landeskriminalamt in Stuttgart für den Fall... |
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Anmerkung: Erneut lädt der Autor seine Leserschaft auf die Alb ein. In einem kompakten Plot, der fließend geschrieben ist und gut verständlich ermittelt der Leser mit dem Hauptprotagonisten im Gestern und Heute. Dabei gilt wie immer die Devise: nur nicht hudeln. Beschaulich und ruhig geht es in den Wark-Krimis zu, aber nicht ohne Spannung. Der Leser erlebt eine schöne Landschaft, starke Protagonisten und viele Überraschungen. Fazit: Ein neuer Fall für Jörg Malthaner... lesenswert! zur Geschichte: (18.09.06) **** |
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Absturz (erschienen März 2003 - Gmeiner Verlag - 279 S - ISBN 3-89977-601-1 / 9,90 €) Der einheimische Wander- und Biketourenführer Miguel verschwindet plötzlich spurlos bei einer Tour mit einigen deutschen Touristen auf der Kanareninsel La Palma. Die Suche seiner deutschen Aussteigerfreunde Ebel und Siggi bleibt erfolglos. Alles spricht dafür, dass er an einem steilen Grat mitsamt seinem Mountainbike abgestürzt ist. Nichts erhärtet den Verdacht, dass jemand bei Miguels Absturz nachgeholfen haben könnte. Dafür kommen eigenartige Dinge aus Miguels Privatleben ans Licht: Was hatte er, der gute Freund und hilfsbereite Kollege, mit dubiosen Grundstücksgeschäften auf La Palma zu tun? Welche Rolle spielt das Unternehmen Canarias Invest? Hängt alles mit dem großen Tunnelbauprojekt auf der Insel zusammen, das die Einheimischen ebenso in Atem hält wie die Serie von Einbrüchen und Vandalismus? |
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Anmerkung: Stellenweise konnte ich mich des Eindrucks nicht erwähren, dass ich in einem berühmten Krimi-Klassiker gelandet bin. Die Ausdrucksweise des "Detektivs" Ebel, der Alkohlkonsum und die Vorliebe für komplizierte Frauen und Frauengeschichten erinnerten mich daran. (Marlowe?) Die eigentliche Geschichte kommt nicht aus der Mystik, sondern kann ohne weiteres in der Realität stattgefunden haben. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass der Autor die Themen nicht nur anreißt, wie z.B. Doping im Radsport oder Bauten auf einer Ferieninsel wie La Palma. Was mir allerdings sehr gut gefallen hat - und weshalb das Buch auch die Bewertung von **** Sternen erhält, ist die Beschreibung des Autors der so unterschiedlichen Freunde und deren Zusammenhalt. Martin Ebel, 38 Jahre, Ex-Jurist und Aussteiger lebt auf der Ferieninsel La Palma in den Tag hinein - jedenfalls beinahe. Sein Tagesablauf wird so dann und wann durch einen Job bei seinem Freund Siggi und dessen Frau Claudia unterbrochen, indem er Touristen zu Fuß oder per Mountainbike zu den Schönheiten der Insel führt. Die beiden führen eine Wander- und Mountenbikestation und beschäftigen Einheimische, aber auch Studenten wie Ralph Sommer. Seine Beziehung ist am Ende - Carmen ist ausgezogen. Noch hat er ein Dach überm Kopf, aber die Wohnung gehört Carmen. Das "Castillo" ist der Treffpunkt für die Freunde, Pepe der Gastronom ist auch gleichzeitig der Herausgeber einer Zeitung. Tom ist ein Schweitzer Prof. und ebenfalls Aussteiger. "Zico" der Fußballnarr und Pressefotograf. Seit Carmen Martin verlassen hat spricht er dem Alkohol noch mehr zu und deshalb erreicht ihn die erste Nachricht "Miguel ist weg" wie durch einen Nebel. Obwohl er nicht so recht daran glauben kann, fährt er am nächsten Tag - trotz schwerem Kopf - mit ihm zu der Stelle, wo Miguel zuletzt gesehen wurde. Siggi ist unruhig und nervös, Martin immer noch ruhig und gelassen. Durch einen Feldstecher sichtet Siggi das Fahrrad in der Tiefe von Miguel - und nun ist nichts mehr so wie es war. Ohnmacht, Fassungslosigkeit und Trauer befallen die Freunde. Siggi glaubt von Anfang an, dass es sich um ein Verbrechen handelt. Mord? Martin lässt sich davon nur sehr langsam überzeugen. Rosita, die Ehefrau von Miguel erzählt den Freunden von einem Einbruch - Martin gefällt das nicht. Außerdem berichtet sie, dass Miguel und ein Freund - Dr. Gossem - Grundstücke als Strohmänner für die Canaris-Invest erworben haben. Alles soll vollkommen legal gewesen sein. Obwohl Ebel weiterhin dem Alkohol zuspricht - seine Strandtage durchführt und sich einen Flirt mit einer deutschen Touristen erlaubt - lässt ihn sein Gefühl nicht los, dass es doch kein Unfall war. Er stellt Nachforschungen an - ohne zu wissen wonach er wirklich sucht. Besuch einer Baustelle der Canaris-Invest, Befragung der letzten Tourenteilnehmer von Miguel. Er spricht mit Pepe in seiner Eigenschaft als Zeitungsredakteur, Siggi erhält Informationen vom Polizeichef und es gibt ein neues Detail über die Verletzung von Miguel. Siggi findet ein Allzweckwerkzeug der Führer mit dem Namen von Martin an der Unfallstelle... Und jetzt steigt die Spannung für den Leser mit jeder Seite. So viel darf ich verraten - der Täter ist nicht Martin Ebel - und die Auflösung eine wirkliche Überraschung. Bedanken möchte ich mich beim Autor, der mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. (27.06.03) **** |
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Peter
Wark - Ballonglühen (erscheint Sept. 2003 - Gmeiner Verlag - 280 S - ISBN 3-899-77605-4 / 9,90 €) Ein umstrittenes Strassenbauprojekt quer durch die unberührte Alblandschaft erhitzt die Gemüter. Inmitten aller Diskussionen kommt es zu einem tragischen Unglück. Beim Absturz eines Heißluftballons gibt es zwei Opfer: Der Bauunternehmer, der die umstrittene Trasse baut und – ausgerechnet – der Referent im Landratsamt, der die Trasse zu genehmigen hat. Zufall? Als Unfallursache gehen die Ermittler von einem technischen Defekt am Ballon aus. Jörg Malthaner, in Albstadt lebender Journalist, der für die Landeszeitung in Stuttgart aus seiner schwäbischen Idylle berichtet, kommt dies seltsam vor, und er vertieft sich in den Fall. Die Ereignisse überschlagen sich: eine Geiselnahme in einer Albstädter Realschule, ein mysteriöser Leichenfund und nebenbei eine ganz private Beziehungskrise. (29.06.03) |
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Anmerkung: Mit dem Autor und seiner Romanfigur - Jörg Malthaner - reisen wir in die Alb. Leider möchte uns der Autor nicht nur die Beschaulichkeit, die Landschaft und die Stille zeigen. Aufsehend erregende Ereignisse verdüstern die Alb. - Ausgezeichnet erzählt und gut recherchiert. Jörg Malthaner - freier Journalist - bei der Landeszeitung, Stuttgart lebt mit seiner Freundin Brigitte, die Ärztin ist in Albstadt. Oftmal ist Malthaner mit seinem Mountenbike unterwegs und immer wieder kommt er an dem umstrittenen Straßenbauprojekt vorbei. Er war kein Befürworten, denn zu viel der Landschaft wird zerstört. Ein Anruf von Theo Reiher - Pressesprecher der Kripo - bringt ihn seinen Beruf wieder näher. Ein Heißluftballon ist abgestürzt und 2 Menschen sind tot. Bauunternehmer Dieter Messbeck und Stefan Landarius vom Landratsamt. Beide Mitglieder der Alb-Balloner. Vor gut einem Jahr hatte er einen Bericht über das Ballonfahren geschrieben und konnte sich somit an den Klub und die Mitglieder gut erinnern. Besonders Thomas Seiler blieb ihm in Erinnerung. Am Unfallort sind viele Journalisten und über die Absturzursache wird spekuliert. Die Polizei ist Vorort, ebenfalls Klaus Konz von der Kripo. Während seine Beziehung mit Birgitt an die Wand schlittert, erschüttert eine Geiselnahme in der Realschule Albstadt. Diese Meldung erreicht auch Malthaner, der sich gerade mit dem Tod eines Kindes auf der Baustelle vor einigen Monaten nochmals befasst. Der Projektleiter Kübler ist sehr auskunftsfreudig, aber als Malthaner nach dem toten Kind fragt, gehen die Schotten runter. Durch Rolf Lebherz erfährt er, dass die Eltern Bühler nach Sigmaringen gezogen sind und der Unglücksfahrer Kuno Krimmler ist seit Wochen verschwunden. Als auf der Baustelle auch noch eine Leiche ausgegraben wird, kommt die Region nicht mehr zur Ruhe. Eine Pressekonferenz jagt die nächste, die Medienpräsenz ist groß, aber Malthaner behält den Überblick... oder doch nicht? Interessante Eindrücke vom Ballonfahren. Flüssig und spannend geschrieben. (13.10.03) **** |
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© Friedrich Sulzer