Veit Müller

Leblos unterm Tresen (Kurzkrimis)
(Dez. 12 - Oertel + Spörer - 254 S. - ISBN 978-3996279449 / 11,95 €)  

Die Kneipe um die Ecke, ein trauter Ort geselligen Beisammenseins? Nict wenn sich Krimiautoren des Themas annehmen. Dann wird erpresst, gemeuchelt, gemordet. Dann verschwinden Menschen spurlos, sinken leblos unter den Tresen oder es droht sogar, die Welt unterzugehen. Das Böse lauert überall, auch in der Stammkneipe. Leblos unterm Tresen das bedeutet: elf spannende Kurzkrimis aus der Region zwischen Bodensee, Schwarzwald, Alb und Neckar. 

Anmerkung:
Herausgeber Veit Müller hat mit seinen schreibenden eine spannende Anthologie herausgegeben, die sich leicht und locker lesen lässt. Unterschiedliche Verbrechen erwarten den Leser und es muss nicht immer Mord sein. Nicht immer erkennbar die Motive, aber oftmals verständlich. Gute Unterhaltung!                   


Edi Graf
- Leblos unterm Tresen - Privatdetektiv sattelt um und widmet sich heimlichen Liebespäarchen. Anfangs sehr erfolgreich, bis ihm eine Falle gestellt wird. - ***** runde, klare Story
Sybille Baecker - Im Auftrag meines Gatten - Ehemann bucht Mordpaket bei Firma der Ehefrau. Und die sinnt auf Rache. - ****+
- Einen Cocktail für meine Leiche - Romanautorin soll sich öffentlich mit Krimiautoren messen und verzweifelt fast daran. - ****+
Bernd Leix - Sonnensturm - Jahrelanger Stammgast verschwindet und haucht ihr Leben am Wasserfall aus. Doch wer ist der Täter und warum? - ***** klasse Story
Britt Reißmann - Tote zahlen keine Zeche -  Wer tötete den Zechpreller und warum? Ermittler lüftet Geheimnis. - ****+
Veit Müller - Vermisst - Die Vergangenheit holt einen Sünder ein und lässt ihn büßen. - ***** Sehr gut
Gudrun Weitbrecht - Weltuntergang - Ein Überfall lässt ein weiteres Verbrechen nicht verblassen. - ****
Bernd Storz - Der Frisör und das Mädchen -  Späte Rache eines Unschuldigen. - ****+ bizarr
Silvija Hinzmann - Die Nonne mit dem Fahrrad - Privatermittlerin jagd  fremdgehenden Ehemann und gerät in einen aufregenden Fall. - ****+
Peter Wark
- Dorfsterben - Ein ruhiger Stammtisch schaut dem unvermeidlichen gelassen zu. - ****+
Frank Faber - Wildzeit - Nicht immer Gefahrlos. - ****

(17.02.14) ****+

Tübinger-Blues (Tübingen)
(Okt. 11 - Oertel + Spörer Verlag - 190 S. - ISBN-13: 978-3886279616 / 9,95 €)

n seinem vierten Kriminalroman schickt Veit Müller seinen Protagonisten, den Tübinger Journalisten Luka Blum, auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Seine Freundin Nelly reist Hals über Kopf nach Irland ab, um ihren kranken Vater zu pflegen. Kurz darauf trifft Luka Blum eine alte Liebe aus Studientagen wieder. Längst verdrängte Gefühle kommen zurück. Doch die kurze Romanze wird von einem brutalen Mord im Schönbuch unterbrochen. Dann stürzt auch noch ein Mann von der Blauen Brücke in Tübingen in den Tod. Hatte da jemand nachgeholfen? Und wenn ja, gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen? Luka Blum beginnt zu recherchieren. Und als ginge es nicht schon turbulent genug zu, kehrt Nelly nach Tübingen zurück. Luka Blum hat den Blues - den Tübinger Blues

  Anmerkung:
Autor Veit Müller muss für seinen Hauptprotagonisten (Luka Blum) keine Überzeugungsarbeit mehr leisten, denn er hat längst sein Lesepublikum gefunden. Auch diesmal wird es spannend rund um Tübingen, denn Mord und Verbrechen beschäftigen den Journalisten. Der Autor lässt seinen Protagonisten durch Höhen und Tiefen wandern, einen Bruch in der Liebe und einen in der Freundschaft muss er verkraften, dennoch behält er die Oberhand. Gut geschrieben, spannend aufgebaut und am Ende mit einer Überraschung.

Luka Blum muss ein paar Tage auf Nelly verzichten, die aus familiären Gründen zu ihrer Familie reisen muss nach Irland. Während dieser Zeit bekommt er von seinem Chef den Auftrag sich um den Schönbuch-Mord zu kümmern und seine guten Kontakte zur Polizei zu nutzen. Als er am Tatort auftaucht ist das Team um Kommissar Hemmerle nicht begeistert, aber nach der Irlandsache hat Blum noch etwas gut. Ziemlich schnell weiß er, dass in dem Wald ein Mann erschlagen wurde, dessen Identität noch nicht geklärt ist. Unter den Zuschauern begegnet ihm ein bekanntes Gesicht: seine Ex-Freundin, die ihn für einen anderen verließ. War das nur Zufall? Doch schon bald glaubt Luka Blum daran nicht mehr, denn es gibt weitere Begegnungen und sie scheint auch in den Fall verwickelt zu sein. Ein Suizid lässt Blum nicht zur Ruhe kommen und dann kommt Hilfe durch eine Staatsanwältin. Sie erkennt in dem Opfer einen Heiratsschwindler und Betrüger. Hat sich eine der Frauen gerächt? Luka Blum folgt allen Spuren, immer tiefer dringt er in das Privatleben seiner früheren Freundin ein und wird fast Opfer eines Anschlages...

Fazit: spannend und überraschend. Empfehlenswert!

(05.06.12) ****

   
Flucht im Neckartal (Irland-Tübingen)
(Juni 10 - Oertel + Spörer Verlag - 187 S. - ISBN-13: 978-3886274475 / 9,95 €)

Der Tübinger Journalist Luka Blum ist mit seiner Freundin Nelly für ein paar Tage nach Irland. Was zur Festigung ihrer Beziehung beitragen sollte, endet in einer Katastrophe.Luka Blum gerät in der Kleinstadt Clifden in einen Banküberfall und tötet in Notwehr einen der Räuber. Weil der Täter Mitglied einer Splittergruppe der IRA war, fürchtet Luka Blum nun die Rache der Terroristen. Hals über Kopf flieht er aus Irland, um zu Hause gleich in noch größeren Schwierigkeiten zu landen. Als Luka Blum einem Freund einen Gefallen tun möchte, findet er in einer Wohnung in Pliezhausen eine Leiche. Die Polizei überrascht Luka Blum bei dem Ermordeten und glaubt, den Täter auf frischer Tat gestellt zu haben. Er wird festgenommen. Auf dem Weg ins Untersuchungsgefängnis passiert allerdings ein Unfall - oder war es gar ein Anschlag? Luka Blum gelingt die Flucht aus dem Polizeiauto und er nutzt seine unverhofft wiedergewonnene Freiheit, um sich auf die Suche nach dem wahren Täter zu machen.

  Anmerkung:
Autor Veit Müller hat einen Krimi geschrieben, der einen rasanten Auftakt hat, obwohl der Leser dieses noch nicht einsortieren kann. Zwischen Irland und Deutschland entwickelt sich die Story und die bereits bekannte Hauptfigur, Luka Blum, agiert auf allen Ebenen. Der gesamte Plot lebt von viel Action, sehr brutalen Verbrechen, wird aber am Ende zu undurchsichtig. Weniger ist oft mehr.

Luka Blum gerät in Irland in einen Banküberfall, wobei ein Wachmann erschossen wird. - Zur gleichen Zeit suche Frank McCann Ciaran, der zur Organisation Irlands Unabhängigkeit gehört. Ciaran am Überfall beteiligt und McCann will dafür Rache nehmen. Nelly, Freundin von Luke, hat Angst um ihn. Sie kannte Ciaran Daly aus Kindertagen. Wird sich jemand an ihm rächen? Sie bleibt in Irland um Informationen einzuholen, während Luka endlich Irland nach vielen Verhören verlassen darf. Auf dem Weg zum Flughafen hat er einen Unfall, Bremsen versagen. Jetzt weiß auch er, wie gefährlich sein Aufenthalt in Irland ist. Endlich landet er in Stuttgart und wird dort gleich wieder zur Polizei gebeten und von Hauptkommissar Hemmerle verhört. Dort erfährt er auch, das Nelly von der Polizei gesucht wird. Er selbst erhält nur einen Anruf, alles okay. Nachdem Luka ungebetenen Besuch in seiner Wohnung hatte, taucht er ab und ermittelt aus dem Untergrund was in Irland wirklich passiert ist und welche Leute ihn verfolgen. Doch schon bei seinen ersten Schritten stolpert er über eine Leiche und wird verhaftet...

Fazit. Verbrechen frei Haus mit viel Action!

(14.12.10) ***+

   
Zwischen den Zeilen lauert der Tod (Tübingen)
(Sept. 06 - Oertel+Spörer Verlag - 176 S - ISBN 3886272451 / 9,95 €)

Lokaljournalist Luka Blum versucht sich als Schriftsteller. Doch diese Entscheidung hat tödliche Folgen. - Alles, was er in seinem Kriminalroman schreibt, passiert plötzlich in Wirklichkeit. Erst wird eine Frau brutal ermordet, dann kommt Vanessa, eine Freundin Luka Blums, bei einem Überfall fast ums Leben. - Mithilfe von Nelly, einer hübschen, sommersprossigen Irin, der Blum in einem irischen Pub in Tübingen begegnet ist, macht sich der Lokalreporter auf die Suche nach dem hinterhältigen Mörder. Eine heiße Spur führt nach Reutlingen und geradwegs in das nächste (lebens)gefährliche Abenteuer.

  Anmerkung:
Der Autor hat einen kompakten Krimi geschrieben, der sich auch sehr interessant liest. Allerdings ist gerade der Einstieg ins Buch für den Leser sehr undurchsichtig. Wer schrieb den ersten Text? Der Hauptprotagonist oder der Mörder? Auch während der gesamten weiteren Story gibt es darüber keinen Aufschluß. Außerdem ist sich der Autor nie ganz sicher, ob er dem Leser Crime bieten möchte oder eine Deutsch-Irische-Liebesgeschichte erzählen. Obwohl das eine, das andere in einem Plot nicht ausschließt, überwiegt hier die Liebe.
Fazit: Irische Liebe und Tübinger Mord.

zur Geschichte:
Pit Meininger, Literaturprofessor aus Heidelberg besucht seinen Freund Luka Blum, um ihm bei seinem Erstlingswerk als Schriftsteller zu helfen. Bislang ist Blum freier Journalist, zuständig in der Lokalpresse und möchte sich ein zweites Standbein schaffen. Pit Meininger rät seinem Freund die Story durch Morde aufzumöbeln. - Am anderen Morgen erhält er einen Anruf von Micha Becker, Redakteur beim Lokalblatt. Diesmal lautet der Auftrag Waldhausen und die Hauptversammlung der Schützen. Außer den Schützen kümmert er sich noch um seine Story und schreibt ein weiteres Kapitel und geht dann in den Irish Pub in Tübingen. Luka hat einen Faible für irland und dort kann er auch seine heimliche Liebe Nelly bewundern. - Am nächsten Tag ist in Tübingen ein Mord geschehen. Einer 24jährigen wurde die Kehle aufgeschlitzt. Luka stutzt bei der Meldung in der Zeitung und kann sich an seine geschriebene Story vom Vortag erinnern. Ist das ein Zufall, dass sich hier die Taten zwischen Fiktion und Wirklichkeit ähneln? Luka erfährt, dass die Tote Ulrike ist, die vor ein paar Jahren bei der Zeitung ein Praktium gemacht hat. - Ohne sich weiter Gedanken zu machen schreibt Luka wieder etwas für sein Buch. Als er am nächsten Tag auf dem Weg nach Stuttgart ist bekommt er einen merkwürdigen Anruf. "Ich habe die Story weitergeschrieben. Schaue nach Vanessa". Luka läuft es heiß und kalt den Rücken hinunter und er kann sich keinen Reim darauf machen. Doch er fährt zu Vanessa und findet sie halbtot... und am Tatort sind verräterische Spuren die zu ihm weisen... als sein PC eine neue Nachricht zeigt, wendet er sich an Nelly... und von da an ermitteln die beiden auf eigene Faust, auf eigene Gefahr und kommen der Vergangenheit auf die Spur... ein Artikel hat den Mörder bewegt und lässt ihn nicht mehr ruhen...

(02.10.06) ***

   
Veit Müller (Hrsg.) - Die schönsten Wirtschaften in Reutlingen, Tübingen und Umgebung
Regionale Küche - Ausflugs- und Kulturtipps - 2008

 

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© Friedrich Sulzer